Aschaffenburger Strassennamen
Das Kriegerviertel am Godelsberg
In einem im Jahr 2020 ins Leben gerufene Projekt wurden die Namensgeber von etlichen Strassen im Aschaffenburger Stadtgebiet hinsichlich von fünf Kriterien überprüft. Es scheint es so zu sein, dass die Strassen im Kriegerviertel des ehemaligen "Gottelsberg" südlich der Bismarckallee nicht beanstandet wurden. Die Stadt Aschaffenburg hat ihre Strassennamen hinsichtlich extremistischer und rassistischer Positionen, Namen im Zusammenhang mit aktiver Unterstützung des NS-Staats, Antisemitismus, erheblicher Militarismus und extreme Frauenfeindlichkeit unter die Lupe genommen. Die großen Generäle der diversen Schlachten gegen Napoleon gehören wohl nicht dazu.
Hier einige Beispiele aus dem Gebiet zwischen Bismarckallee und Ludwigsallee:
Der Preußische Generalfeldmarschall August Graf Neidhardt von Gneisenau trieb 1807 zusammen mit Gerhard David von Scharnhorst die Heeresreform voran und hatte von 1813-1815 als Stabschef von General Gebhard Leberecht von Blüchers großen Anteil an den Siegen über Napoleon. Graf Yorck von Wartenburg war ein preußischer Generalfeldmarschall, der in Napoleons Russlandfeldzug 1812 das preußische Hilfskorps anführte. Carl Philipp zu Schwarzenberg war ein österreichischer Feldmarschall sowie Botschafter in Sankt Petersburg und Paris. Er war der Oberbefehlshaber der verbündeten Streitkräfte gegen Napoleon in der Völkerschlacht bei Leipzig 1813. Der preußische Generalfeldmarschall Fürst Blücher von Wahlstatt wurde 1815 durch den Sieg über Napoleon in der Schlacht bei Waterloo berühmt.
Auf einer Katasterkarte von ca. 1910 ist die Bismarckallee noch der Schmerlenbacher Weg. Die Ludwigsallee gab es jedoch schon. Die Querstrassen dazwischen gab es nur als Ideen - sie waren noch nicht realisiert. Das Gebiet wurde anscheinend nach 1910 erschlossen. Die Namensgeber der Strassen am Godelsberg waren anscheinend sehr froh, von der französischen Besatzungsmacht befreit zu sein.
Autor:Kornelia Straub-Kuri aus Aschaffenburg |
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