Polizeibericht
„Meine Maus gehört mir" oder der Betrug mit der Fernwartung
Pressebericht des PP Unterfranken vom 13.12.2019
UNTERFRANKEN. Immer wieder werden der Polizei verschiedenste Betrugsmaschen gemeldet. Seit mehreren Jahren gehören dazu auch Anrufe angeblicher Microsoft-Mitarbeiter, die einen akuten Grund vortäuschen, um sich einen Fernzugriff auf den Computer des Angerufenen zu erschleichen. Am Ende fordern sie Geld oder spähen Bankkonten- oder Kreditkartendaten aus.
So läutete Ende November das Telefon bei einer 63-jährigen Aschaffenburgerin. Sie erreichten an diesem Tag gleich drei Anrufe angeblicher Microsoftmitarbeiter, die ihr vorgaukelten, dass ihr Rechner von einem Virus betroffen sei. Letztlich gewährte die Frau einem Täter via Teamviewer Zugriff auf ihren Computer. Um diesen wieder freizugeben, beschaffte die Frau den Anweisungen des Täters folgend Steamkarten im Wert von 500 Euro und gab die Nummern telefonisch an die Betrüger weiter. An der Löschung ihrer Daten änderte sich jedoch nichts. Zusätzlich stellte die Betrogene fest, dass auch eine Abhebung über ihre Kreditkarte versucht worden war.
Gut 1.100 Euro erbeuteten die Täter Mitte November im Landkreis Rhön-Grabfeld. Hier überzeugten ebenfalls angebliche Microsoftmitarbeiter einen 53-Jährigen, dass sein PC von einem Hackerangriff betroffen worden sei. Er erlaubte den Zugriff via Teamviewer, woraufhin letztlich von seinem Bankkonto knapp 1.000 Euro und via PayPal nochmal rund 150 Euro transferiert wurden.
Zwischen August und November erbeuteten die Betrüger, die in der Regel mit einer ausländischen Vorwahl und in gebrochenem Deutsch oder Englisch anrufen, bei einem 62-jährigen Bewohner des Landkreises Würzburg mit derselben Masche knapp 700 Euro.
Die Polizei hat für alle PC- und Laptopnutzer folgende Tipps:
So schützen Sie sich:
• Gewähren Sie einem unbekannten Anrufer niemals Zugriff auf Ihren Rechner beispielsweise mit der Installation einer Fernwartungssoftware.
• Seriöse Unternehmen wie Microsoft nehmen nicht unaufgefordert Kontakt zu ihren Kunden auf. Sollte sich ein Servicemitarbeiter bei Ihnen melden, ohne dass Sie darum gebeten haben: Legen Sie einfach den Hörer auf.
• Geben Sie auf keinen Fall private Daten z.B. Bankkonto- oder Kreditkartendaten, oder Zugangsdaten zu Kundenkonten (z.B. PayPal) heraus.
Wenn Sie Opfer wurden:
• Trennen Sie Ihren Rechner vom Internet und fahren Sie ihn runter. Ändern Sie über einen nicht infizierten Rechner unverzüglich betroffene Passwörter.
• Lassen Sie Ihren Rechner überprüfen und das Fernwartungsprogramm auf Ihrem Rechner löschen.
• Nehmen Sie Kontakt zu den Zahlungsdiensten und Unternehmen auf, deren Zugangsdaten in den Besitz der Täter gelangt sind.
• Lassen Sie sich von Ihrem Geldinstitut beraten, ob Sie bereits getätigte Zahlungen zurückholen können.
• Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.
• Sie können den Betrugsversuch zusätzlich bei Microsoft melden: https://www.microsoft.com/de-DE/reportascam/
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