Lernen für die Schule oder Lernen für das Leben? Wenn es glücklich macht, dann...
In einer modernen Zeit, in der die Welt scheinbar sich immer schneller dreht, wird die Frage aufgeworfen, wie das Lernen noch glücklich machen soll – und ob es überhaupt glücklich macht.
Das „wie man lernt“ ist nicht zu unterschätzen.
Der Elternbeirat der Obernburger Main-Limes-Realschule ging am 26.Juni 2019 der Sache nach und lud einen besonderen Referenten in die Schule ein: Herr Pascal Rennen, Dozent an der Kölner Akademie für Lernpädagogik, erklärte den interessierten Eltern in einem 90-minütigen Vortrag, wie es machbar ist, dass Kinder den Mehrwert erkennen, unter welchen Voraussetzungen am besten und warum sie lernen können.
Die Biographie vom Herrn Rennen ließ sich seinerseits sehr interessant darstellen: vom vermeintlich faulen Schüler, der zuerst einmal eine Metzgerlehre absolvierte bis hin zum motivierten Pädagogen, der in jedem Kind was Besonderes sieht und seine Talente entdecken möchte.
Die Entwicklung eines jeden Kindes wird von mehreren Faktoren beeinflusst. Gewiss, der Rolle der Eltern ist große Bedeutung zuzuordnen. So ist es stets hilfreich und zielführend, eine gute, positive Kommunikation anzustreben. Denn – so Pascal Rennen in seinen Ausführungen – am Anfang jeden Streits ist eine schlechte Gesprächskultur vorhanden.
Zu den Technikmethoden eines motivierten Lernens ließ der Referent Einiges Revue passieren: Gedächtnistraining anstreben; ruhige Lernatmosphäre abseits jeglicher Ablenkung schaffen(kein Handy direkt am Lernort, keine störende Aktivitäten – selbst das „ruhige Staubsaugen“ lenkt ab); einen ordentlichen, aufgeräumten Arbeitsplatz anstreben und natürlich auch den Willen, Fehler zuzulassen - denn nur wer Fehler macht kann sich verbessern; ferner: Belohnungen ja, aber nicht an Noten gekoppelt.
Herr Rennen appellierte dabei an die Elternschaft, stets das Positive hervorzuheben und das Kind in seinen Stärken zu sehen.
Demotivierend wirken vermeintlich gut gemeinte Sätze wie „Toll! Eine 1 in Bio, das könntest du auch mal in Mathe haben...“ oder „ Von 10 möglichen Fehlern hast nur zwei“: diese bringen die Kinder eher in eine negative Stimmung und geben ihnen trotz der erbrachten guten Leistungen das Gefühl, doch nicht gut genug zu sein.
Der Vortragsabend war insgesamt eine Anregung, manche Dinge anders anzupacken und stets seine eigene Vorgehensweise in Frage zu stellen oder zumindest diese regelmäßig zu analysieren.
Wenn die Erkenntnis vorliegt, dass man nur gemeinsam das Ziel erreichen kann, so steht dieser Zielsetzung schon ein gutes Ergebnis bevor.
Denn Lernen ist bis dahin sicher anstrengend – gewiss, aber es macht glücklich, wenn die Resultate stimmen.
Autor:Andrea Faggiano aus Obernburg am Main |
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