Demenz-Screeningtag in Obernburg: "Ein voller Erfolg"
Am Freitag, den 05.04.2024, nutzten knapp 60 Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, ihre Gedächtnisleistung mit Hilfe eines wissenschaftlichen Kurztests überprüfen zu lassen. Aufgrund des großen Ansturms wurde das Zeitfenster für eine mögliche Testung kurzerhand um 2 Stunden erweitert. Dennoch konnten an diesem Tag leider nicht alle Interessierten getestet werden. Diese werden jedoch im Nachgang noch kontaktiert.
Zu diesem Screening-Tag eingeladen hatten digiDEM Bayern und die Beratungsstelle Demenz Untermain. Gerade in einem Flächenlandkreis wie Miltenberg, wo Wege oft weit und schwer zu bewältigen sind, ist es sinnvoll, wohnortnahe Angebote zu schaffen. Gedächtnisambulanzen sind oftmals weit entfernt, Fachärzte nicht im benötigten Maße vorhanden oder zeitnahe Termine nur schwer zu bekommen. So kann ein Screening Hinweise auf Auffälligkeiten in der Gedächtnisleistung geben, was den Ausgangspunkt für eine weitere Abklärung darstellt. Gerade diese frühzeitige ärztliche Diagnostik spielt bei einer Demenzerkrankung eine bedeutende Rolle. Auf der einen Seite, um die potenziell heilbaren, sogenannten „sekundären Demenzen“ wie zum Beispiel Stoffwechselerkrankungen und Vitaminmangelzustände zu erkennen. Auf der anderen Seite, um weitere Demenzformen, für die es bislang keine Heilung gibt, in deren Krankheitsverlauf zu verlangsamen. Neben der medikamentösen Therapie, die, umso eher eingesetzt, eine bestmögliche verzögernde Wirkung entfalten kann, gibt es eine Reihe weiterer guter Gründe für eine Früherkennung. Ein wichtiger Teil des Gesamtkonzepts bei der Behandlung von bestimmten Demenzformen sind mittlerweile auch nicht-medikamentöse Therapien wie beispielsweise Ergotherapie, Biographiearbeit oder auch tiergestützte Therapieformen. All diese therapeutischen Möglichkeiten zielen darauf ab, soziale Teilhabe zu ermöglichen, vorhandene Ressourcen zu fördern und damit eine hohe Lebensqualität zu erhalten. Auch können die Betroffenen sowie deren An- und Zugehörige sich besser an die krankheitsbedingten Einschränkungen anpassen, je eher sie von der Erkrankung wissen und je umfassender sie darüber informiert sind. Eine frühzeitige Diagnostik spielt folglich auch bei der weiteren Lebensplanung eine wichtige Rolle. Ziel des Forschungsprojektes von digiDEM Bayern wie auch der Beratungsstelle Demenz Untermain als direktem Ansprechpartner vor Ort ist es, die Lebensbedingungen von Menschen mit Demenz und deren An- und Zugehörigen zu verbessern.
Für weitere Informationen und bei Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Veranstaltungshinweis: Am 27.04.2024 findet um 14Uhr in Kleinwallstadt ein Kräuterspaziergang für Betroffene, pflegende Angehörige und Interessierte statt.
Weitere Informationen: Beratungsstelle Demenz Untermain
Internet: https://www.bd-untermain.de/,
E-Mail: info@bd-untermain.de
Standort Aschaffenburg: Ohmbachsgasse 5, Tel. 0 60 21/4 51 11 17
Standort Miltenberg: Brückenstraße 19, Tel. 0 93 71/6 69 49 20
Zum Bild: Florian Weidinger, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt digiDEM
Bayern, bei einem Demenz-Screeningtest. Foto: digiDEM Bayern/Ilona Hörath
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