Tierfallen im Garten
BUND Naturschutz sorgt sich um Amphibien und Co.

Kellerfensterschächte können zur Gefahr für Kröten und Co. werden. | Foto: Andreas Zahn (BUND Naturschutz)
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In vielen Gärten stellen Kellerfensterschächte und Treppen-abgänge eine Gefahr für Kröten, Frösche, Feuersalamander und andere Kleintiere dar. Wenn Amphibien an Hausmauern entlang-wandern, purzeln sie in diese Fallen und oft gibt es kein Entkommen. Ist es am Grund der Schächte feucht, können sie dort zwar lange überdauern. Strenger Frost bedeutet für die Gefangenen aber meist den Tod.

„Jetzt vor dem Winter ist es höchste Zeit um solche Tierfallen im Garten zu kontrollieren“ erklärt Jacqueline Kuhn von der BN-Kreisgruppe Miltenberg und Regionalkoordinatorin für das „Artenhilfsprogramm Feuersalamander“ im Spessart. „Amphibien wie Kröten, Frösche, Molche oder auch Feuersalamander sind seit der vergangenen Regenperiode sehr aktiv und auf der Suche nach Nahrung und neuen Verstecken werden ihnen Schächte und Treppenabgänge schnell zum Verhängnis“. Betroffen sind auch andere Arten wie Spitzmäuse, Eidechsen, Blindschleichen oder Laufkäfer.

Der BUND Naturschutz betont, dass gerade in naturnahen Gärten, in denen viele Tiere leben, oft ein hohes Risiko für Lurche besteht, solange keine Vorkehrungen getroffen werden, um solche Gefahrenstellen zu entschärfen. „Je nach Tiefe und örtlicher Situation kann man eine Abdeckung aus Metall-Gaze anbringen oder auch Rampen aus Steinen oder rauem, unbehandeltem Holz bauen“ erklärt Kuhn. Dennoch sei eine regelmäßige Kontrolle der Schächte und Abgänge ratsam. So können sich junge Amphibien durch Spalten quetschen und so an Schutzgittern vorbei in die Falle geraten.

Tagsüber verbergen sich viele der Gefangenen geschickt unter Laub oder in Spalten, so dass man sie nicht leicht entdeckt. Am Abend werden sie aktiv und versuchen dann einen Ausweg zu finden. Um die hineingefallenen Tiere zu retten, rät der BUND Naturschutz zu einer mehrmaligen Kontrolle nach Einbruch der Dunkelheit mit einer Taschenlampe. „Es sollte ein milder Abend mit Temperaturen über sechs Grad sein, leichter Regen schadet nicht“, erklärt Kuhn. Zusätzlich sind Kontrollen untertags anzuraten, wobei man mögliche Verstecke wie Laub oder Steinplatten vorsichtig durchsucht. Gerade Blindschleichen werden bei ausschließlich nächtlicher Suche leicht übersehen. Die Tiere können mit Handschuhen angefasst, geborgen und im Umfeld einer Versteckmöglichkeit wieder in die Freiheit entlassen werden.

„Am besten ist es, wenn man im Garten an mehreren Stellen Haufen aus Ästen und Zweigen anlegt“ weiß Kuhn. Sie dienen als „Hotel“ für viele Arten. Amphibien können sich hier verstecken und überwintern. Frisch angelegte Haufen sollte man im ersten Herbst noch mit einer schützenden Laubschicht überdecken. In den Folgejahren sammelt sich ein Bodensatz aus Mulm und verrottendem Astmaterial an, in dem sich die Tiere verbergen können. Und natürlich sollte man die Fallensituationen umgehend entschärfen, damit in Zukunft das Risiko für die tierischen Mitbewohner des Gartens reduziert wird.

Autor:

Bund Naturschutz Kreisgruppe Miltenberg aus Obernburg am Main

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