Umfrageergebnisse
Moderne Ausbildung: So wird das Handwerk attraktiv!
Am Samstag, den 11. März 2023 fand in Würzburg der Bezirkselterntag der Realschulen statt.
Ein Programmpunkt war die Podiumsdiskussion zum Tag des Handwerks.
Der bayerische Landesrealschülersprecher Joel Davidt und der Präsident der Handwerkskammer für Unterfranken, Herr Michael Bissert, lieferten sich einen Schlagabtausch im Rahmen eines fiktiven Bewerbungsgespräch: Joel, potentieller Bewerber vom Arbeitgeber Bissert stellte seine Wünsche vor und die Bedingungen auf für die mögliche Einstellung im Betrieb des Handwerkskammerpräsidenten.
Unter den Top 3 der Erwartungen des Bewerbers Davidt:
Platz 1:
Herr Bissert finanziert deinen Führerschein bei mindestens Durchschnittsnote 2 im letzten Jahreszeugnis vor der Führerscheinprüfung, und danach für 3 Jahre die laufenden Kosten (also Sprit, Versicherungen, Steuer, Reparaturen, TÜV) deines Wagens, wenn du die Ausbildung mit ebenfalls Note 2 bestanden hast.
Antwort von Bissert:
Überhaupt kein Problem! Es geht um die Wertschätzung deiner schulischen Leistung.
Aber: Du bleibst dann bei mir im Betrieb!
Platz 2:
Du hast die Wahl: 4 Tage pro Woche arbeiten anstatt 5 – bei gleichem Gehalt.
Antwort von Bissert:
Auch hier kein Problem - Hauptsache, die 40 Stunden werden gearbeitet. Ob du von Montag bis Donnerstag oder von Dienstag bis Freitag arbeitest oder Mittwochs frei hast - das entscheidest du.
Platz 3:
Du legst die Uhrzeit selbst fest, wann du zur Arbeit kommst und wann du gehst. Herr Bissert teilt dich dem entsprechend ein.
Antwort von Bissert:
Da kann ich nicht mitgehen. Denn: Angenommen, der hier anwesende Schulleiter ruft mich am Montagmorgen um halb 8 an und braucht uns, weil die Toiletten verstopft sind - da kann ich ihm doch nicht sagen: Moment mal, ich muss schauen, wann mein Mitarbeiter vorbei kommen kann und will. Das kann der Kunde von mir nicht erwarten, oder?
Joel stimmte dem Präsidenten zu - dennoch würde er sich für seine Generation wünschen mehr Mitbestimmung bei der Gestaltung der Arbeitszeiten.
Insgesamt war der Schlagabtausch mehr als amüsant: Er war ganz im Sinne des Landeselternverbandes der Realschulen in Bayern, welcher als Veranstalter der Tagung fungierte -mit den Menschen sprechen anstatt über sie, mit Offenheit. Und der Perspektivwechsel half in der Runde, sich besser zu verstehen und aufeinander zuzugehen.
Das Handwerk scheint also bereit zu sein, moderne Ausbildungsverhältnisse anzubieten unter Berücksichtigung der Wünsche der jungen Generation.
Und wie hätten Sie sich entschieden? Die Ergebnisse der Umfrage sehen Sie als Titelbild dieses Beitrages.
Autor:Andrea Faggiano aus Obernburg am Main |
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