Alles im Lot, mit Gravur und Bravur!
Das Handwerk, und insbesondere das Bauhandwerk - das „Sorgenkind“ unter den aktuellen Berufsbranchen, ist alles andere als unattraktiv: der Fachkräftemangel und die offenen Ausbildungsstellen weisen auf hohe Chancen hin, bei denen die heutige Gesellschaft zwar sie zu verkennen neigt, jedoch ist sie sehr wohl auf die Berufsbilder angewiesen, die jeden Tag mit Hand und Verstand zum Wohlstand und Behagen aller Menschen beitragen.
Die Bauinnung Mainfranken-Würzburg verabschiedete bei einem feierlichen Akt am Sonntag, den 20.Oktober 2019 auf der Marienburg in Würzburg die JunghandwerkerInnen im Bereich Hochbau (MaurerInnen), Tiefbau (Straßenbauer) und Ausbau (FliesenlegerInnen).
So konnte erfreulicherweise festgestellt werden, dass die Bauberufe keinesfalls nur „Jobs“ für harte Jungs seien: im Ausbildungsberuf des Maurers (m/w/d) konnten zwei Maurerinnen und im Ausbildungsberuf des Fliesenlegers (m/w/d) einer Fliesenlegerin den Gesellenbrief überreicht werden.
Die Junghandwerkerinnen erzählten in ihrer Ansprache über die Herausforderungen als Mädels, einem von Männern dominiert Berufsbild angehören zu wollen, und wie schwierig es am Anfang gewesen sei, sich im System zurecht zu finden. Gleichlautend betonten sie, wie sehr sie auf ihren Beruf stolz seien - und sie werden dies immer kundtun.
Erwähnenswert ist der Umstand, dass zwei junge Männer aus dem Landkreis Miltenberg mit dem Bayerischen Staatspreis für herausragende Leistungen im Maurerhandwerk prämiert wurden: Moritz Speth (Ausbildung bei der Fa. Kappes – Kleinheubach) und Philipp Niemert (Ausbildung bei der Fa. Stahl – Obernburg).
Moritz Speth stammt aus einer Familie, die selbst im Bauhandwerk tätig ist. Er entschied sich jedoch dafür, dass die eigene Ausbildung nicht im eigenen Hause absolviert wird, sondern – um auch die Horizonte zu erweitern, und dies ist lobenswert – in einem anderen Betrieb.
Philipp Niemert – als engagierter, junger Mann in Obernburg bekannt – hatte sich als ehemaliger Schüler der Main-Limes-Realschule für einen Bauberuf ausgesprochen und kann als Paradebeispiel in Betracht gezogen werden, wenn es darum geht: das Handwerk steht jeder Schulart offen und darf nicht als minderwertig angesehen oder gar diskreditiert werden.
Die Bauinnung Mainfranken-Würzburg bietet im Landkreis Miltenberg – als Alleinstellungsmerkmal im Freistaat! - bereits seit dem Jahre 2015 die Möglichkeit an, angehenden MaurerInnen kostenlose und ergänzende Prüfungsvorbereitungskurse in der Miltenberger Berufsschule an, um sie besser und umfassender vorzubereiten.
Von dieser Möglichkeit wird die rege Nutzung angenommen, dies spiegelt sich nun in den Prüfungsleistungen wieder und bestätigt die Anstrengungen – sie sind es wert, sie zahlen sich aus!
Denn: Bildung ist im Vorfeld immer eine Investition, spätestens bei der Auszahlung aber mit hoher Rendite verbunden.
Autor:Andrea Faggiano aus Obernburg am Main |
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