Freibäder geöffnet
Es darf wieder gebadet werden
Der Badesommer 2020 wird wohl doch kein Schlag ins Wasser! Seit 8. Juni haben viele Freibäder die Saison gestartet und auch die Hallenbäder dürfen wieder öffnen. Besonders für diejenigen, die ihren Urlaub dieses Jahr zu Hause verbringen, sind dies gute Nachrichten. Bei aller Freude auf Badespaß und Sonne gilt es jedoch einige Regeln zu beachten.
Pack die Abstandsnudel ein!
Die "Deutsche Gesellschaft für das Badewesen" hat kürzlich einen Pandemieplan bekannt gegeben, der als Richtlinie für alle deutschen Freibäder gelten soll. Einer der wichtigsten Punkte sei es, die Anzahl der Gäste in den Bädern zu beschränken. Zudem dürften von diesen Gästen dann auch nur eine bestimmte Menge an Personen gleichzeitig in ein Becken. Der Sicherheitsabstand gelte dabei sowohl im Wasser als auch auf der Liegewiese oder bei den Verkaufsständen. Kinder unter 14 Jahren dürfen nur in Begleitung eines Erziehungsberechtigten oder für die Betreuung zuständigen Erwachsenen ins Freibad.
Für den Freistaat gibt es keine gesonderten Regeln - jedes Bad muss daher eigene Hygiene-Maßnahmen erstellen. In den meisten Freibädern sollen die kleinen Besucher in den Kinderplanschbecken toben können. Auch die Gastronomie ist vielerorts geöffnet. Unter Einhaltung der Abstandsregeln sollen außerdem Attraktionen wie Sprungtürme und Rutschen für die Badegäste zugänglich sein.
Schichtbetrieb im Schwimmbad?
Einige Schwimmbäder planen einen Schichtbetrieb, um den Anforderungen gerecht zu werden. So wird es beispielsweise in der Main-Auen-Badewelt in Großwallstadt vier “Blöcke” geben: 07:00 - 09:00 Uhr (Frühschwimmen), 10:00 - 13:00 Uhr (Freizeitschwimmen 1), 14:00 - 17:00 Uhr (Freizeitschwimmen 2), 18:00 - 20:00 Uhr (Feierabendschwimmer). Die Eintrittskarten gelten nur für die jeweilige Uhrzeit. Die Kasse wird nach Erreichen der Besucherzahl bis zur nächsten Öffnungszeit geschlossen. In den Pausenzeiten müssen alle Gäste das Bad aufgrund von Desinfektionsmaßnahmen verlassen.
Trotz verspätetem Badebetrieb Hoffnung auf eine gute Saison
Jana Zöller, Verwaltungsangestellte bei der Gemeinde Mönchberg, informiert über die aktuelle Situation im Spessartbad.
Wie haben die Mönchberger die Öffnung des Freibads aufgenommen?
„In den letzten Wochen haben viele Bürger bei der Gemeinde angerufen und gefragt, wann sie endlich wieder schwimmen dürfen. Die Mönchberger lieben ihr Freibad! Wir hoffen trotz des späten Starts auf eine gute Saison mit vielen Besuchern.“
Was ändert sich für die Gäste?
„Da die Fläche des Freibads recht groß ist, kann eine Zugangsbeschränkung von 800 Personen gewährleistet werden. Bei durchschnittlichem Wetter ist demnach ein relativ normaler Betrieb möglich. Lediglich an sehr heißen Tagen wird die Höchstgrenze nicht ausreichen, um alle Besucher ins Bad zu lassen.“
Welche Hygieneregeln wurden eingeführt?
„An engen Stellen gibt es eine Maskenpflicht, zum Beispiel am Kiosk. Auf der Liegefläche wurden Schilder aufgestellt, die an die Einhaltung eines ausreichenden Abstands erinnern. Die Duschen dürfen nur einzeln betreten werden und die Anzahl der Schwimmer in den Becken ist begrenzt. Der Bademeister wird darauf achten, so gut es geht.“
Haben Sie eine Bitte an die Besucher?
„Im Mönchberger Freibad wird es kein Schichtsystem geben - es gilt das Prinzip „first come, first serve“. Daher möchte ich an die Vernunft der Besucher appellieren, nicht zu lange im Bad zu bleiben, damit auch mal andere drankommen.“
Klaus Sartorius, Pressesprecher des Vereins “Freunde des Freibades Amorbach 1921”, erklärt was es derzeit im Amorbacher Freibad zu beachten gibt.
Welche besonderen Regeln wurden für die Saison 2020 eingeführt?
„Aufgrund der Einschränkungen durch die Corona Pandemie dürfen sich immer nur 250 Gäste gleichzeitig im Bad aufhalten. Unsere “Gästeampel” zeigt an, wie stark das Bad ausgelastet ist (über die Homepage abrufbar).
– “Grün” – es sind noch relativ viele freie Plätze vorhanden.
– “Gelb” – die Maximalzahl der Gäste ist bald erreicht.
– “Rot” – es können aktuell keine weiteren Gäste eingelassen werden.
Die Zählung erfolgt über Silikonarmbänder, die beim Einlass ausgehändigt werden.Außerdem wurden Desinfektionsspender aufgestellt und Gehwege gezeichnet (die Badegäste sollen sich immer nur in eine Richtung bewegen). Im Becken gilt derzeit die Beschränkung auf 35 Personen. Warmwasserduschen dürfen leider nicht benutzt werden, sondern lediglich die Einstiegs- und Ausstiegsdusche.“
Was bedeutet die späte Öffnung für den Verein?
„Die Vorbereitung auf die Saison war dadurch etwas entspannter. Da das Schwimmbadfest nicht stattfinden konnte, fiel auch die damit zusammenhängende Organisation weg. Jedoch macht sich das finanziell bemerkbar, schließlich bildet das Fest eine der drei Säulen, die den Verein tragen.“
Haben Sie eine Bitte an die Besucher?
„Wir können uns sehr glücklich schätzen, dass unser Freibad dieses Jahr überhaupt geöffnet hat – in einigen anderen Gemeinden bleiben die Bäder dicht. Daher die Bitte, trotz der Einschränkungen die gute Laune nicht zu verlieren und sich an die Regeln zu halten."
Autor:Katja Bergmann aus Niedernberg |
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