Radtour mit Minister Hauk
Peter Hauk erkundete wichtige Gemeindeprojekte

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Unter dem Motto „auf die Räder fertig los – um Mudau und Umgebung“ lud dieser Tage der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk MdL, gemeinsam mit dem CDU-Gemeindeverband Mudau zur Radtour ein.

Mudau. Bei strahlendem Sonnenschein machten sich die Interessierten gemeinsam mit Bürgermeister Dr. Norbert Rippberger auf Erkundungstour durch die Odenwälder Flächengemeinde. Zum Auftakt nahm die Radlergruppe das Sanierungsgebiet im Ortskern von Mudau in Augenschein. „Die Innenentwicklung von Mudau ist beispielhaft“, resümierten die Beteiligten. Gerade Programme wie das Stadtsanierungsprogramm oder das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR), welches in Hauks Ministerium angesiedelt ist, seien laut Rippberger echte Belebungsinstrumente. „Neben der Innenentwicklung sei jedoch auch eine gesunde Erschließung von Baugebieten notwendig um Leben im Ländlichen Raum halten zu können“, erläuterte Bürgermeister Rippberger den Radlern. Dazu fuhr man direkt ins Baugebiet „Rumpfener Buckel“, dessen Angebot von rund 40 Bauplätzen in Kürze vollends vergeben sein wird. Zwei Drittel der Bauplätze sind mittlerweile auch schon bebaut. So zeigte der Bürgermeister auch einen Blick auf das zukünftige Baugebiet „Feldwegsäcker“, das die Nachfolge vom Rumpfender Buckel antreten soll. Die vorbereitende Infrastruktur liegt schon im Verkehrskreisel parat.

Beispielhaft für die Weiterentwicklung der Gemeinde sind auch die kleinen Baugebiete in den Ortsteilen, die auch nach kurzer Zeit schon ihre neuen Eigentümer gefunden haben. So zählte er unter anderem die Baugebiete Struthäcker II in Langenelz, Neuer Garten II in Scheidental, Fasanenweg in Donebach auf, welche man auf der Fahrt teilweise noch streifte. Für genauso wichtig hielt Rippberger aber auch die Forcierung der Innenentwicklung gerade in den Ortsteilen. Hier gäbe es noch zahlreiche Baumöglichkeiten in den Innerortsbereichen, die für eine Erschließung und Bebauung bereitstünden. Voraussetzung dafür ist aber, dass die Eigentümer, oftmals Erbengemeinschaften sich ihrer Verantwortung bewusstwerden und die Flächen auch freigeben. Peter Hauk fand gerade diesen Aspekt wichtig für die Weiterentwicklung des ländlichen Raumes. Die Ortskerne bieten noch viel Raum für die Entwicklung, diesen sollte man nutzen.

Davor aber nahm man die Holzwirtschaft in Mudau in Augenschein, schaute sich beim Pelletswerk der EC Bioenergie um und sah auch die Übernahme des Sägewerks Schröpfer durch Bentheimer Holz als Entwicklungschance für Mudau. Die Holzwirtschaft in Mudau wird nach Meinung der Mitfahrer auch in Zukunft eine wichtige Stütze der heimischen Wirtschaft sein. Die Firma Noe liefert gerne die passenden Holzerntemaschinen dafür. Vom Forstunternehmen (siehe Mißkampf in Reisenbach) bis zur Holzverarbeitung und zum Holzständerbauwerk (Fischer Holzbau) kann man alles bei Mudauer Handwerksbetrieben vorfinden. Die Tour führte weiter ins Gewerbegebiet StöckigI, vorbei am größten Arbeitgeber, der Firma Aurora, mit Hinweisen auf die laufende Baumaßnahme „Erweiterung LeuBe in der Industriestraße von LeuBe und dem Blick auf das Erweiterungsgelände „Stöckig II“. Hier will die Gemeinde die Erschließung zügig angehen und für die nachfragenden Gewerbebetriebe Bauangebote für deren Zukunftsplanungen schaffen.

Über Langenelz in Scheidental angekommen gab Peter Haas ausführliche Erläuterungen zu seinem landwirtschaftlichen Betrieb und den Perspektiven für die Zukunft. Die Anschaffung neuer Melkroboter gehört ebenso dazu wie die Planung der Stallerweiterung und die Erweiterung seiner Biogasanlage in ein kleines Nahwärmenetz für die Nachbarschaft. Dabei kam natürlich auch die Landwirtschaftspolitik von EU, Bund und Land zur Sprache. Wichtig war es Peter Haas zu verdeutlichen, dass die nachfolgende Generation Perspektiven braucht, um auch guten Mutes und motiviert in die Fußstapfen der Vorgänger zu treten (so wie es Peter Haas in der Nachfolge seines Vaters vorlebt).

Über die Felder Scheidentals ging die Tour weiter in Richtung Reisenbach. Wobei Reisenbach in Kürze mit den ersten Baumaßnahmen in der Flurneuordnung starten wird. Schon losgelegt hat die Fa. Konrad Bau mit der Erschließung des Baugebietes „Daniersweg“.

Auf der Gemarkung Scheidental kam dann aber noch das erste Projekt für großflächige Freiflächenfotovoltaik zur Sprache und Ansicht. Im Gewann Hammeltrieb werden 18 ha landwirtschaftliche Fläche von der EnBW Solar mit Solarmodulen bestückt werden, um hier die erneuerbaren Energien auszubauen. Wobei sowohl die Gemeinderäte als auch der Bürgermeister stärker auf die Windkraft setzen, bei der die Gemeinde aufgrund eigener Flächenanteile größere Vorteile für die Allgemeinheit sieht.

In Waldauerbach fand man sich bei Christian Friedel und seiner Ehefrau Meike auf der künftigen Großbaustelle ein. Auf dieser sollen in den nächsten Jahren 7 neue Ställe für über 200 Muttersauen und Ferkelzucht gebaut werden. Dies nach Tierwohlkriterien, wie sie z. B. von REWE oder Edeka gefordert werden. Christian Friedel will hier im Außenbereich nach langer Planungsphase loslegen und in die Zukunft der Schweinzucht investieren. (siehe Bild).

Weiter ging die Fahrt über den neuen Radweg an der ausgebauten Kreisstraße K 3969 (gefördert mit Mitteln aus dem LGVFG und dem Radwegeprogramm des Kreises) nach Schloßau, wo der Bürgermeister über die anstehende Erschließung des Erweiterungsgeländes Baugebiet „Burggewann“ berichten konnte. Ebenso kam die gelungene Sanierung des Alten Weges zur Sprache. Hier spielten die Förderungen aus der Wasserwirtschaft, dem Gemeindeausgleichsstock sowie aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum eine große Rolle. Ohne diese Fördermittel hätte die Gemeinde dieses Projekt mit 1,5 Mio € Gesamtkosten nicht stemmen können. Dank dafür den Fördermittelgebern.

Diese sucht man auch für die Weiterentwicklung des Kindergartenstandortes Schloßau. Nach den vorliegenden Prognosen und der vorhandenen Geburtenzahl wird die Schaffung neuer Kindergartengruppen in Schloßau unumgänglich werden. Dafür steht man in Verhandlungen über die notwendigen Baugrundstücke und sucht obendrein natürlich die entsprechenden Finanzierungsmöglichkeiten. Die Grundschule Schloßau mit Lehrschwimmbecken wurde kurz gestreift, aber nicht ohne das hervorragende Zusammenspiel von Schule, Elternschaft und Bevölkerung zu erwähnen.

Über den Neuhofwald radelte die Truppe schließlich nach Mörschenhardt. Der zweitkleinste Ortsteil der Gemeinde, der nach Meinung eines Zukunftsforschers aus den 90er Jahren eigentlich schon gar nicht mehr existent sein sollte. Mörschenhardt allerdings hält sich nicht an diese Prognose, sondern entwickelt sich prächtig. Dies dank Bauoptionen auf Innerortsflächen, die von der Gemeinde erworben und baureif gemacht worden sind. Ebenso unterstützt die Gemeinde Arrondierungsmöglichkeiten privater Bauherren im Anschluss an die bebauten Bereiche. Eindrucksvoll ist das Engagement des Ortsteiles im Bereich der Feuerwehr. Eine neue Feuerwehrgarage wurde zum guten Teil (unter Finanzierung durch die Gemeinde) in Eigenleistung erstellt. Zudem bekam man von der Gemeinde ein gebrauchtes wasserführendes Fahrzeug (TSF-W) an die Hand. Und auch die gemeinsame Jugendwehr der Abteilungen Mörschenhardt und Donebach entwickelt sich dank hervorragender Betreuung prächtig. Der Minister zeigte sich beeindruckt ob dieser Entwicklung und zeigte seine Freude darüber, dass mit überschaubarem finanziellen Aufwand dank des Engagements der Bevölkerung und der Unterstützung der Gemeinde so viel geleistet und geschaffen werden konnte. (siehe auch Bild). Nebenbei schaute man kurz beim Steinmetzbetrieb Hiller vorbei und bewunderte den Mut der jungen Meisterin mit viel Zukunftshoffnungen ihren Betrieb auf einem ehemaligen Bauernhof aufzubauen und in die Zukunft zu führen. (siehe Bild).

Über Donebach ging es schließlich zurück in Richtung Mudau. Dabei sah man sich die von Media Broadcast gewünschte Freiflächenfotovoltaikfläche auf dem ehemaligen Sendergelände an und auch den Aussiedlerbauernhof der Milchhof Wörner GbR.

Die flächengrößte Baustelle im NOK, der Golfplatz Mudau mit Freizeitanlagen, lag auf der Strecke und wurde angesprochen. Natürlich gibt es zahlreiche Beschwerden ob des starken Transportverkehrs zur Baustelle, um die notwendigen Bodenvolumina für die Modellierung des Golfplatzes heranzufahren. Dies ist allen Beteiligten bekannt und führt natürlich zu Belastungen. Allerdings wird der Golfplatz nach Ende der Baumaßnahmen ein gänzlich neues Gesicht zeigen. Ergänzt wird der Golfplatz mit der Fußballgolfanlage, Disc-Golf, einem Wohnmobilstellplatz für 40 Wohnmobile (mit kompletter Ver- und Entsorgung) und einer neuen Veranstaltungshalle, die nach erteilter Baugenehmigung in Kürze in den Bau gehen soll.

Der Abschluss der Gemeinderunde, die ob der Größe der Gemeinde eigentlich 2 Tage bräuchte, um alles anzuschauen, führte durch die Straßen von Mudau, vorbei an Großem Parkplatz und Odenwaldhalle (beides Bestandteile des neuen Sanierungsgebietes Ortskern II), vorbei am neuen Seniorenzentrum Geras, vorbei am sanierten Rathaus zum Standort Kindergarten St. Marien in der Langenelzer Straße. In Kürze wird dort der Abriss des Schwesternhauses starten, um Platz zu schaffen für den Erweiterungsbau des Kindergartens. 4 neue Gruppen sollen hier ihr neues Zuhause finden, um die Nachfrage nach Kindergartenplätzen, die aufgrund der Bevölkerungszunahme fortwährend steigt, decken zu können.

Zum Abschluss bedankte sich MdL Peter Hauk, Minister für den Ländlichen Raum, beim Bürgermeister für die Vorbereitung der Tour und die Führung, bei den Referenten und den Mitfahrerinnen und Mitfahrern (unter ihnen auch Landtagskollege MdL Konrad Epple aus Ditzingen) für ihr Interesse an Mudau und wünschte der Gemeinde alles Gute für die Zukunft. Verbunden mit dem Hinweis darauf, dass die Gemeindeentwicklung immer abhängig ist vom Engagement der Bevölkerung, vom Engagement der Verantwortlichen. Dies ist in Mudau beispielhaft gegeben. Deshalb sagte er auch gerne seine Unterstützung für die weitere Entwicklung der Gemeinde zu.

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