Kreis Miltenberg: Umzug in Sparkassengebäude soll vor Weihnachten abgeschlossen werden

Hier, im Erdgeschoss der Sparkasse Obernburg sollen künftig ein Empfangstresen sowie die Zulassungsstelle und Führerscheinstelle untergebracht werden. Von den Sparkassenräumen ist der Landratsamtsbereich durch eine Wand getrennt.
  • Hier, im Erdgeschoss der Sparkasse Obernburg sollen künftig ein Empfangstresen sowie die Zulassungsstelle und Führerscheinstelle untergebracht werden. Von den Sparkassenräumen ist der Landratsamtsbereich durch eine Wand getrennt.
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Aufgrund der massiven Raumnot im Landratsamt Miltenberg gibt es derzeit mehrere Standorte: In Miltenberg die Außenstellen im Fährweg und in der Brückenstraße 20, in Klingenberg sitzt das Jugendamt, in Obernburg die Kfz-Zulassungsstelle und Teile des Bauamts. Das wird sich ändern, wenn Jugendamt sowie Zulassungsstelle und Führerscheinstelle aus der Römerstraße 91 in die Räume der Sparkasse in Obernburg einziehen. Das Bauamt wird künftig in Miltenberg konzentriert.

Die Mitglieder des Ausschusses für Energie, Bau und Verkehr nahmen bei ihrer Bereisung am Dienstag die neuen Räume in Augenschein und ließen sich von Kreisbaumeister Andreas Wosnik die Details erklären. Mitte 2021 sei man sich über ein Mietverhältnis auf Dauer von fünf Jahren handelseinig geworden, seitdem werde umgebaut. Im Erdgeschoss würden Empfang sowie Zulassungsstelle und Führerscheinstelle untergebracht, dazu kommen Räume für das Jugendamt im ersten und zweiten Obergeschoss. Man werde die Räume möbliert übernehmen, allerdings müsse noch spezielles Mobiliar angeschafft werden. Die Kundschaft könne in der Kurzparkzone vor dem Haus und in der Oberen Gasse parken, so Wosnik. Ob die vorgesehene Höchstparkdauer von 15 Minuten ausreicht, werde man beobachten. Ausreichend weitere Parkplätze gebe es in der Nähe. Das Landratsamt werde rund 80 Mitarbeiter*innen in Obernburg haben, schätzte Landrat Jens Marco Scherf. Der Umzug des Landratsamts werde auch die Innenstadt von Obernburg beleben, glauben er und der Kreisbaumeister. Die Kooperation von Sparkasse und Landratsamt sei hervorragend, sagte nicht nur Wosnik, sondern auch Hans Hermann Daub (Sparkasse). Die Mitarbeiter*innen des Landratsamts hätten sich bei Führungen angetan gezeigt von den neuen Räumen,ergänzte der Kreisbaumeister. Ende Oktober wolle man mit dem Umzug beginnen, vor Weihnachten will man fertig sein.

In Altenbuch befuhr der Ausschuss die Kreisstraße MIL35, die das Staatliche Bauamt im Auftrag des Landkreises im Sommer für 700.000 Euro sanieren ließ. Laut Klaus Gernhart vom Staatlichen Bauamt habe man den Oberbau und die Entwässerung erneuert. Dabei sei eine Kurve leicht verbreitert worden, sodass man nun durchgängig eine Breite von mindestens sechs Metern habe. Der nächste Abschnitt auf einer Länge von 500 Metern, komplett im Landkreis Aschaffenburg gelegen, soll nächstes Jahr folgen.

In Miltenberg machte der Ausschuss an mehreren Stationen Halt. Im Landratsamt erklärte Klimaschutzmanager Sebastian Randig die neue Holzpelletheizung, die in Kürze ans Netz gehen wird. Das Pelletlager, das vor dem Gebäude in die Erde versenkt wurde, fasse 26 Tonnen und werde siebenmal pro Jahr gefüllt, erklärte Randig. Kern der Anlage sind ein Pelletkessel mit einer Leistung von 201 kW Grundlast sowie ein Gaskessel für Spitzenzeiten mit einer Leistung von 300 kW. An die Anlage sei auch der Nordflügel angeschlossen; die dortige Heizanlage sei deinstalliert worden. Somit werde die Energie zu 90 Prozent aus regenerativer Energie gewonnen, der CO2-Anteil reduziere sich um über 70 Prozent, so Randig. Die gesamte Anlage werde über das Programm „Heizen mit Erneuerbaren Energien“ gefördert.

Im Gebäude führte der Kreisbaumeister den Ausschuss durch mehrere Räume, die mit moderner Sitzungstechnik ausgestattet wurden – etwa den großen Sitzungssaal, in dem dank zwei neuer Beamer und großer Leinwände perfekte Sichtverhältnisse von allen Plätzen herrschen. Aufgrund von Lieferschwierigkeiten fehlen allerdings noch die Mikrofone an den Sitzplätzen des Kreistags. Auch mehrere Besprechungsräume wurden digital aufgerüstet, sodass sie aktuellen Anforderungen entsprechen. Die Aufrüstung hat komplett rund 450.000 Euro gekostet.

In der Dreifachsporthalle der Johannes-Hartung-Realschule sahen sich die Ausschussmitglieder die neue Werbeanlage an, die den Handballvereinen TV Kirchzell und TV Bürgstadt Sponsoreneinnahmen ermöglicht. sechs fest an der Wand installierte Werbeanlagen ermöglichen die Anbringung von Werbebannern. Die Anlagen sind in jeweils fünf Minuten be- und entspannbar und können während des Schulbetriebs geschützt werden. Sie sind jeweils drei Meter hoch und vier beziehungsweise sechs Meter breit. Die Konstruktion kostete 13.750 Euro, dazu kommen 5.000 Euro für die Montage, die Vereine stellen die Werbebanner.

Ruthard Bretzigheimer (Kreisbauamt) stellte die geplante Sanierung der Dreifach-Sporthalle des Johannes-Butzbach-Gymnasiums vor, die im Jahr 1967 gebaut wurde. Die Halle weise substanzielle Mängel auf, auch im Hinblick auf die energetische Situation bestehe dringender Handlungsbedarf, so Bretzigheimer. Bretzigheimer zeigte, wie sich die Geräteräume, der Kraftraum sowie die Umkleiden und Nebenräume künftig anordnen. Auch werden zwei Anbauten errichtet, in denen der Kraftraum und die Geräteräume untergebracht werden. Parallel zur Nikolaus-Fasel-Straße wird eine behindertengerechte Rampe mit separatem Eingang gebaut. Im Gymnasium stellte Sebastian Randig die Photovoltaikanlage auf dem Dach vor, die rund 86 kWp Leistung besitzt und deren erzeugter Strom in erster Linie der Eigennutzung dient. Die Anlage am JBG hat Randig zufolge von März bis Ende September 61.000 kWh Strom produziert, während im Gebäude 144.000 kWh verbraucht wurden. 75 Prozent des produzierten Solarstroms wurden selbst verbraucht, 25 Prozent wurden in schulfreien Zeiten eingespeist. Die Anlage habe somit bilanziell 43 Prozent zum Strombedarf der Schule beigetragen. Die Anlage auf der Realschule Obernburg hat im Frühjahr 2021 41.000 kWh Strom erzeugt, wovon 82 Prozent im Gebäude verbraucht wurden. Die Anlage auf dem Landratsamt hat bis Ende August 2021 55.000 kWh Strom erzeugt, wovon 93 Prozent direkt verbraucht wurden. Das Photovoltaikprogramm soll in diesem Jahr mit der Erschließung der Dachflächen des Erlenbacher Gymnasiums weitergeführt werden. Am Ende der Besichtigungsfahrt schloss sich ein kurzer Rundgang über die Baustelle des JBG an.

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