Jubiläum
Kreisjugendfeuerwehr feiert 50-jähriges Bestehen
Unerlässlich für die Stärkung des Gemeinschaftsgefühls von Kindern und Jugendlichen, das Erlernen sozialer Kompetenzen, Erlangung von Wissen, aber auch für die Sicherstellung des Feuerwehr-Nachwuchses: Seit 50 Jahren ist die Kreisjugendfeuerwehr im Landkreis Miltenberg ein Erfolgsmodell. Den runden Geburtstag feierte man am Dienstag, 9. August, im Alten Rathaus in Miltenberg. Kreisjugendfeuerwehrwart Joao Pedro Lopes Meira konnte sich an diesem Abend über viel Lob der Ehrengäste freuen. Das war auch angebracht, denn die Feuerwehr als „Eckpfeiler der Sicherheit“ stützt sich wesentlich auf die jungen Leute, die über die Jugendfeuerwehr später als Feuerwehrleute für die Sicherheit sorgen. 1964 war die deutsche Jugendfeuerwehr gegründet worden, 1994 die bayerische Jugendfeuerwehr – und bereits Jahrzehnte zuvor im Jahr 1972 die Kreisjugendfeuerwehr des Landkreises Miltenberg. Das zeige, so Meira, dass man im Landkreis schon früh das Potenzial der Jugendfeuerwehr erkannt habe. Die Gründung sei eine zukunftsweisende Entscheidung gewesen, denn sie sei Grundlage für den Fortbestand der Wehren. „Ich bin stolz auf jede einzelne Jugendfeuerwehr“, bekannte Meira.
Die Feier sende ein Signal an die Öffentlichkeit, wie wichtig die Feuerwehren und die Gewinnung ihres Nachwuchses sind, stellte Landrat Jens Marco Scherf fest. Hinter 50 Jahren Kreisjugendfeuerwehr steckten Engagement und Leidenschaft, deshalb sei dieser runde Geburtstag in seinen Augen sehr bedeutsam. „Es ist nicht selbstverständlich, dass junge Menschen einen Teil ihrer Freizeit dafür nutzen, um sich für das Wohl und die Sicherheit ihrer Mitmenschen einzusetzen“, stellte er fest, aber es sei „etwas besonders Wertvolles, wenn sich die Bereitschaft zum Einsatz für das Gute auf die nächste Generation überträgt.“ Der Anspruch der Jugendfeuerwehr liege neben der Vermittlung von Feuerwehrwissen darin, ein solidarisches Miteinander zu fördern. Kinder und Jugendlichen würden ermuntert, Verantwortung zu übernehmen und füreinander einzustehen, auch lernten sie früh das richtige Verhalten in Gefahrensituationen. Daneben gehörten aber auch Spaß, Abenteuer und Freundschaft zur Jugendfeuerwehr. Kinder und Jugendliche bräuchten neben der Schule auch Zeit, sich etwa in der Jugendfeuerwehr zu engagieren, ermunterte der Landrat die Eltern, ihren Kindern die Gelegenheit für die Weiterentwicklung ihrer Persönlichkeit zu ermöglichen.
Anlässlich des Jubiläums überreichte der Landrat an Kreisjugendfeuerwehrwart Joao Pedro Lopes Meira eine Urkunde des Landkreises. „Die Feuerwehr ist unverzichtbar“, lobte auch Miltenbergs Bürgermeister Bernd Kahlert und dankte für das uneigennützige Engagement der Ehrenamtlichen rund um die Uhr und bescheinigte allen Feuerwehrleuten, alt und jung, große Verdienste um das Gemeinwohl. Laut Kreisbrandrat Martin Spilger ist die Jugendfeuerwehr „unverzichtbar für die Mitgliedergewinnung der Feuerwehr.“ Die meisten aktiven Feuerwehrleute seien seit der Jugendfeuerwehr dabei, wusste er. Um ausreichend Aktive zu haben, werde die Gewinnung von Kindern und Jugendlichen immer wichtiger, sonst drohe auch bei der Feuerwehr Fachkräftemangel. Er sei seit seiner Wahl zum Kreisbrandrat in den
Kreisvorstandssitzungen der Jugendfeuerwehr dabei gewesen, erklärte er und zeigte sich beeindruckt, wie erfolgreich und selbstständig gearbeitet werde.
Für die Betreibergesellschaft des Industriecenters Obernburg (ICO), Mainsite, stellte Dr. Johannes Huber, Sprecher der Geschäftsleitung, die lange Tradition der Zusammenarbeit zwischen ICO und den Feuerwehren heraus – etwa mit einer gemeinsamen Drehleiter, auch betreue man die Atemschutzstrecke des Landkreises. Es sei wichtig, hochmotivierte und gut ausgerüstete Feuerwehrleute zu haben, sagte er, denn das Risiko bei Einsätzen könne groß sein. Es sei sehr beruhigend zu wissen, dass Wehren mit hervorragenden Feuerwehrleuten bereitstehen, erinnerte er an den Brand im September 2021 auf dem Gelände des ICO, den man mit Hilfe zahlreicher Wehren gemeistert habe. Als Zeichen der Anerkennung überreichte er einen Scheck an die Jugendfeuerwehr Ehrenkreisbrandrat Karl-Heinz Brunner erinnerte an die Kreisjugendwarte Rudi Stelzer, Michael Becker, Jürgen Kempf und Wolfgang Schmitt, die ihn als Kreisbrandrat und die örtlichen Jugendfeuerwehren stets unterstützt hätten. Brunner rief auch die Leistungen des verstorbenen Kreisbrandrats Meinrad Lebold ins Gedächtnis, der die Großheubacher Jugendfeuerwehr gegründet habe und als Kreisbrandrat stets für die Jugendfeuerwehren da gewesen sei. Auch Brunner überreichte einen Scheck an den Kreisjugendfeuerwehrwart.
Im Laufe des Abends, der musikalisch von der 15-köpfigen Börscheder Böhmen Combo (BBC) umrahmt wurde, überreichte Kreisjugendfeuerwehrwart Joao Pedro Lopes Meira Urkunden und Ehrennadeln an Feuerwehrleute, die die Jugendfeuerwehr unterstützt haben. Die Jugendfeuerwehr-Ehrennadel des Landesfeuerwehrverbands Bayern in Silber bekamen Nico Kirchgessner (Röllbach) und Jürgen Brand (Roßbach), die Jugendfeuerwehr-Ehrennadel der Kreisjugendfeuerwehr in Silber bekamen Marcel Schreiber (Elsenfeld), Christian Fuchs (Wörth) und der Kassier des Kreisjugendfeuerwehrverbands, Johannes Becker (Elsenfeld), für „Verdienste um Aufbau und Förderung der Jugendfeuerwehren im Landkreis Miltenberg.
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