Feldgeschworene
13 neue Feldgeschworene für den Altlandkreis Miltenberg

Die neuen Feldgeschworenen mit Kreisobmann Eberhard Ulrich (links) sowie Andreas Zimmermann (Vermessungsamt) und Landrat Jens Marco Scherf (von rechts).  | Foto: Winfried Zang
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  • Die neuen Feldgeschworenen mit Kreisobmann Eberhard Ulrich (links) sowie Andreas Zimmermann (Vermessungsamt) und Landrat Jens Marco Scherf (von rechts).
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Die Freude war spürbar beim Jahrtag der Feldgeschworenenvereinigung des Altlandkreises Miltenberg am Sonntag in Kleinheubach: Nach zwei Jahren Pandemie sich endlich wieder treffen, sich austauschen, verdiente Feldgeschworene ehren und neue Feldgeschworene aufnehmen – darauf hatte nicht nur Landrat Jens Marco Scherf lange gewartet.

Kreisobmann Eberhard Ulrich freute sich über die Bereitstellung des Hofgartensaals seitens der Gemeinde Kleinheubach und deren Bürgermeister Thomas Münig stellte seine Gemeinde vor. Münigs Dank für die ehrenamtlich tätigen Feldgeschworenen schloss sich auch Landrat Jens Marco Scherf an. Er dankte zudem allen, die an der Organisation des Jahrtags beteiligt waren.

Scherf zeigte sich beeindruckt vom Gottesdienst, der der Versammlung vorausgegangen war und der dazu angeregt habe, über die Bedeutung von Grenzen und deren Beachtung nachzudenken. Was passiere, wenn Grenzen nicht beachtet werden, zeige sich beim Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine. Russland missachte den Willen eines Volkes, das seine Gesellschaft nach den Regeln der Freiheit und der Demokratie gestalten wolle, so der Landrat. Dieser Krieg sei ein Angriff auf alle Staaten, die nach den Werten der Freiheit und Demokratie organisiert seien und rufe deshalb alle Menschen zur Solidarität auf, sagte Scherf: „Es gilt, Freiheit und Demokratie zu stärken und zu schützen, auch indem wir diese Werte aktiv leben. Mit Ihrem Engagement für ein friedliches Miteinander in unserer freiheitlichen Gesellschaft sind Sie wichtige Vorbilder und Aktive für Frieden und Freiheit“, lobte der Landrat die Feldgeschworenen und attestierte ihnen, eine unverzichtbare, wichtige Rolle bei der Vermittlung bei Grenzstreitigkeiten einzunehmen und Aufgaben bei der Abmarkung von Grundstücken zu erfüllen. Dank und Wertschätzung drückten sich auch konkret aus, wies er auf die positive Kenntnisnahme eines Antrags der beiden Feldgeschworenenvereinigungen hin, den Gebührensatz von zehn auf 13 Euro zu
erhöhen. Die Bürgermeister hätten ihre Unterstützung signalisiert und Scherf blickt zuversichtlich auf die nächste Sitzung des Kreistags, der gemäß der Empfehlung die Satzung ändern müsse.

Besonderen Dank und Anerkennung ließ der Landrat all jenen Feldgeschworenen zukommen, die an diesem Tag für 25, 40 und 50 Jahre Tätigkeit ausgezeichnet wurden. „Sie tragen dazu bereit, dass die Grundlagen der freiheitlichen Gesellschaft, das Eigentum, das Recht und die Ordnung des Miteinanders geschützt werden und in den Gemeinden und dem Landkreis ein friedvolles Zusammenleben ermöglicht wird. Damit leben Sie ein fränkisches Ehrenamt und einen wichtigen Pfeiler der kommunalen Selbstverwaltung mit Wurzeln im 12. Jahrhundert“, so Scherf in seiner Laudatio. Auch für die Zukunft müssen wir diesen Hinweis aus unserer Tradition ernst nehmen: „Der Staat funktioniert nur mit der Unterstützung seiner Bürgerinnen und Bürger“, so der Landrat.

Geehrt wurden aus dem Jahr 2021: Für 25 Jahre Wolfgang Englert (Laudenbach), Rudolf Ballweg (Schneeberg-Hambrunn), Günther Hold (Weilbach-Weckbach) und Ernst Fertig (Kleinheubach); für 40 Jahre Peter Bohlig und Artur Grasmann (beide Stadtprozelten-Neuenbuch), Bruno Eggerer (Stadtprozelten), Alfons Weingärtner (Schneeberg), Waldemar Schäfer (Laudenbach) und Ludwig Speth (Kirchzell-Preunschen); für 50 Jahre Rudolf Knörzer (Eichenbühl-Guggenberg).

Geehrt wurden aus dem Jahr 2022: Für 25 Jahre Alfred Haas (Amorbach), Martin Gayer, August Edelmann und Stefan Breunig (alle Amorbach-Boxbrunn), Paul Hock, Wilhelm Weber und Günther Brand (alle Faulbach), Konrad Repp und Burkhard Trunk (beide Kirchzell-Breitenbuch), Martin Kreß und Willi Hofmann (beide Miltenberg-Monbrunn), Friedbert Grimm und Hubert Grimm (beide Weilbach-Gönz) sowie RainerBundschuh (Weilbach-Reuenthal); für 40 Jahre Günter Trunk (Weilbach-Gönz), Gottfried
Hörst (Schneeberg) und Hermann-Josef Berberich (Neunkirchen); für 50 Jahre Berthold Mayer (Neunkirchen-Richelbach).

Zu Ehrenfeldgeschworenen ernannt wurden für das Jahr 2020: Norbert Farrenkopf (Amorbach-Neudorf), Walter Ulrich (Collenberg), Rudolf Knörzer (Eichenbühl-Guggenberg), Berthold Haun (Laudenbach), Karl Heinz Schneider (Rüdenau) und Theo Röcklein (Schneeberg); für das Jahr 2021 Hubertus Lehner (Großheubach) und für das Jahr 2022: Franz Büttner (Collenberg), Reinhold Schell (Neunkirchen), Berthold Mayer (Neunkirchen-Richelbach) und Kurt Joseph Baumann (Stadtprozelten-Neuenbuch).

Dankbar zeigte sich der Landrat, dass es wieder gelungen sei, 13 Persönlichkeiten für das Ehrenamt des Feldgeschworenen zu gewinnen – das wohl älteste Ehrenamt. Nach dem Sprechen der Eidesformel und dem Leisten mehrerer Unterschriften wurden als neue Feldgeschworene aufgenommen: Johannes Breunig und Lothar Repp (beide Kirchzell- Ottorfszell), Nicolas Blumenschein und Frank Schwab (beide Kirchzell-Preunschen), Sebastian Menger und Oliver Weyrauch (Kirchzell-Breitenbuch), Walter Weiss (Faulbach), Ralf Wöber und Michael Seufert (beide Schneeberg), Wilhelm Ballmann (Amorbach),
Frank Kern (Stadtprozelten) und Bernhard Reichert (Bürgstadt).

Der Landrat überreichte zudem dem aus dem Amt scheidenden Kreisobmann Eberhard Ulrich einen Scheck und würdigte dessen langes Engagement. Es sei anerkennenswert, rechtzeitig auf Kontinuität und Verjüngung dieser so verantwortungsvollen Position zu achten, so Scherf. Ulrich habe sich mit seiner besonnenen Art, seiner positiven Ausstrahlung und seinem aufwendigen Engagement viel Respekt und Anerkennung erworben, sagte der Landrat und überreichte ein Präsent.

Dem Lob für Ulrich schloss sich Andreas Zimmermann (Amt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung) an, der Grüße von Amtsleiter Wolfgang Reindl übermittelte und die ebenfalls sehr gute, freundschaftliche Zusammenarbeit mit Ulrich hervorhob. Trotz Digitalisierung sei es immer schön, mit den Feldgeschworenen in freier Natur zu arbeiten, bestätigte Zimmermann und freute sich, dass es immer wieder gelinge, den Fortbestand der alten Tradition des Feldgeschworenen zu sichern. Für den Kreisverband des Bayerischen Bauernverbands überbrachte dessen neugewählter Vorsitzender Jochen Herberich beste Grüße. Musikalisch umrahmt wurde der Jahrtag von den Kleinheubacher
Musikanten.

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