Reitsport
Beliebtes Hobby
Ein Blick aus großen dunklen Pferdeaugen und schon ist es um einen geschehen. Hand aufs Herz, wer kann diesem Blick schon widerstehen? Pferde sind wundervolle Tiere, die sehr gesellig sind und klug obendrein.
Sie spielen schon lange eine wichtige Rolle in der Geschichte der Menschheit. Zuerst als Rohstoff- und Nahrungsquelle genutzt, gelang mit der Sesshaftwerdung des Menschen auch die Domestizierung der ursprünglich wilden Tiere. So wurde das Pferd zum Gefährten des Menschen. Man konnte schwere Arbeiten mit seiner Hilfe erledigen und auf ihm reiten.
Reiten ist heutzutage eine beliebte Sportart. Es stärkt die Muskulatur und fördert eine gute Haltung. Das Immunsystem wird gestärkt und das Konzentrationsvermögen gefördert. Der Umgang mit Tieren, insbesondere mit Pferden, heißt Verantwortung zu übernehmen. Dabei werden durch den Reitsport auch Selbstbewusstsein, Geduld und Einfühlungsvermögen geschult. Das erfolgreiche Abschneiden der deutschen Teams bei den Olympischen Spielen und den Paralympics in diesem Jahr in Paris – bei Olympia gab es fünf, bei den Paralympics sechs Medaillen – wird dem Pferdesport sicher guttun.
Pferdeverbundenheit über Generationen hinweg
In Mönchberg sind gleich mehrere Familien mit dem Pferdevirus infiziert.
So hatte z. B. Alma Link, die demnächst 92 Jahre alt wird, bereits als Kind auf dem elterlichen Bauernhof viel mit Pferden zu tun. Und sie fährt bis heute fast täglich zu ihrem Haflinger Nico. „Das hält mich mobil“, sagt sie nicht ohne Stolz. Ihre Töchter Sigrid und Christel begeisterten sich schon früh für den Pferdesport. Sigrid war eine der ersten Turnierreiterinnen des RuFV Mönchberg und besonders im Springreiten erfolgreich. Auch Alma Links Enkel und Urenkel waren als Jugendliche im Pferdesport aktiv.
Christel, ihre jüngste Tochter, nahm bereits ab dem 9. Lebensjahr an Dressur- und Springturnieren teil. Als Erwachsene spezialisierte sie sich auf das Dressurreiten und legte zudem die Prüfungen zur DOSB-Trainerin C und B ab. Sie führt heute den von ihren Eltern Franz und Alma erbauten „Reitstall Link“. Zum Erfolg des deutschen Reitsports bei den olympischen Spielen sagt sie: „Schade, dass die Reiterei durch Menschen, denen offenbar jedes Mitgefühl fehlt, so in Verruf geraten ist. Die meisten Reiter und Reiterinnen lieben ihr Pferd und würden ihr letztes Hemd verkaufen, damit es dem Tier gut geht. Reiten generell als Tierquälerei abzustempeln ist Unsinn. Wenn Pferde reell und rücksichtsvoll ausgebildet werden, können sie durchaus Freude am Lernen haben.“
Durch die Arbeit mit Pferden Geduld und Fairness gelernt
Franziska Heider, Mönchberg: „Schon als Kleinkind wurde ich von meiner Mutter mit dem Pferd vom Kindergarten abgeholt. Das hat natürlich bleibende Spuren hinterlassen. Auch wenn mich meine Liebe zum Reitsport nie zu einer Turnierkarriere geführt hat, verbrachte ich doch fast jeden Tag meiner Jugend im Stall. Die Arbeit mit Pferden hat mich immer erfüllt und mich sehr viel gelehrt, unter anderem Geduld und Fairness. Ich fühle mich sowohl in der Dressur als auch im Springen zuhause. Mit etwa 15 Jahren entdeckte ich den Fahrsport für mich, was mich schließlich dazu brachte, Anfang dieses Jahres mein Dressurpferd einfahren zu lassen. Jetzt sind wir beide breit aufgestellt. Besonders in den letzten Jahren hat das Vereinsleben im Reit- und Fahrverein Mönchberg für mich an Bedeutung zugenommen. Zunächst, weil ich Trainingsmöglichkeiten in Anspruch genommen habe. Aber durch die aktive Mithilfe an verschiedenen Veranstaltungen habe ich Freundschaften geschlossen, auf die ich nicht mehr verzichten möchte.“
Als Pächterin des Pferdebetriebs auf Gut Rosshof in Großheubach den Traum vieler Mädchen erfüllt
Arnika Schaefer, Weilbach: „Right back where we started from. Nach den ersten reiterlichen Anfängen im Jahr 2008 habe ich ab 2013 meine gesamte Jugend auf dem Rosshof in Großheubach verbracht und dort Reiten gelernt. Neben zahlreichen gemisteten Pferdeboxen, schlaflosen Nächten am Lagerfeuer und Übernachtungen auf dem Dachboden der Scheune kann ich auch auf einige Turnierstarts im Dressur- und Springsport zurückblicken. Im Jahr 2023 erfüllte ich mir den Traum vieler Pferdemädchen: Seit September 2023 pachte ich den Pferdebetrieb auf dem Gut Rosshof und führe dort eine Pferdepension und eine Reitschule. Mittlerweile engagiere ich mich auch in der Vorstandschaft des Reit- und Fahrvereins Mönchberg als Sportwartin.“
Autor:Andrea Kaller-Fichtmüller aus Miltenberg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.