Drei-Länder-Radtour
An drei Tagen 251 Kilometer und 1770 Höhenmeter im Odenwald geradelt
Auch wenn die Rekordteilnehmerzahlen der Vor-Corona-Zeit nicht erreicht wurden, so bleibt am Ende der diesjährigen Drei-Länder-Radtour vom 4. bis 6. August festzustellen: Die Freude am Radfahren, dem Gemeinschaftserlebnis und der Fahrt durch wunderschöne Naturlandschaften war bei über 100 Radfahrerinnen und Radfahrern wieder da.
Landrat Jens Marco Scherf, der am ersten und dritten Tag in die Pedale trat, war beim Abschluss auf dem Amorbacher Marktplatz am späten Samstagnachmittag begeistert: „Eine grandiose Tour, perfekte Organisation und eine tolle Stimmung“, fand er und hatte festgestellt, dass die Freude am gemeinsamen Fahren deutlich spürbar gewesen sei.
Auch Neckar-Odenwald-Landrat Dr. Achim Brötel ließ es sich nicht nehmen, nach zweijähriger Corona-Pause wieder in den Fahrradsattel zu steigen. Dabei war die Tour vor allem am ersten Tag höchst anstrengend. War die Fahrt bis gegen 11:00 Uhr durch das kühle, schattige Morretal noch gut zu meistern, änderte sich das auf den Höhen des Baulands, als die Sonne gnadenlos an einem der heißesten Tage des Jahres auf die Fahrerinnen und Fahrer niederbrannte. Nicht alle Teilnehmenden schafften das, mehrere mussten wegen Erschöpfung aufgeben. Die 100 Übernachtungsgäste und
35 Tagesteilnehmenden allerdings, die am Abend in Bad Wimpfen ankamen, konnten sich für ihre Leistungen auf die Schultern klopfen. Unzählige Liter Getränke flossen durch die Kehlen, um den großen Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Die Fahrttage Freitag und Samstag waren angesichts niedrigerer Temperaturen deutlich einfacher zu bewältigen.
Zwischen zehn und 15 Tagesteilnehmern schlossen sich an diesen Tagen den
Übernachtungsfahrern an. Die Organisation muss man in diesem Jahr als ausgezeichnet bewerten: Der Zeitplan wurde an allen drei Tagen eingehalten und als besonders effektiv erwies sich die Neuerung, dass Tourleitung, BRK und Polizei erstmals in permanentem Funkkontakt standen. So konnte man sicherstellen, dass das Feld das Tempo verlangsamte, wenn Nachzügler aufschließen mussten. Dass es in diesem Jahr so flott voranging, war sicher auch der Tatsache geschuldet, dass man weit und breit fast nur E-Bikes sah. Die Polizei mit Motorrad und Streifenwagen sorgte für allzeit freie Fahrt, drei Polizisten begleiteten die Tour sogar auf Fahrrädern. Mit zwei Motorradfahrern war auch das BRK dabei, um verunfallte Radfahrerinnen und Rahdfahrer zu versorgen – glücklicherweise hatten sie nicht allzu viel zu tun.
Die Radfahrerinnen und Radfahrer legten in den drei Tagen insgesamt 251 Kilometer zurück, die Durchschnittsgeschwindigkeit lag bei 16,5 Kilometern pro Stunde. In rund 15,5 Stunden Fahrzeit legte der Tross beeindruckende 1770 Höhenmeter zurück.
Am Samstag erwies sich die Stadt Amorbach als perfekter Gastgeber. Zahlreiche Gäste empfingen den Tross, als der kurz nach 17 Uhr in die Altstadt einfuhr. Die aufgestellten Bänke am Marktplatz waren kurze Zeit später voll besetzt und der Essens- und Getränkenachschub klappte wunderbar, so dass die Band „Schmitti & Friends“ den bestens gelaunten Gästen mit Hits der letzten Jahrzehnte einheizte.
Landrat Jens Marco Scherf lag es am Mikrofon am Herzen, allen zu danken, die zum Erfolg dieser Tour beigetragen haben: Neben Polizei und BRK dem Pannenservice Zweirad-Kreis, dem großen Organisationsteam mit Tourleitung und Streckenplanung, allen an der Versorgung beteiligten Gastronomen und Vereinen sowie den Städten und Gemeinden vor Ort und nicht zuletzt auch den drei Sparkassen Miltenberg-Obernburg, Neckartal-Odenwald und Odenwaldkreis, die als Sponsoren aufgetreten waren. Die Drei-Länder-Radtour wird auch im nächsten Jahr wieder stattfinden – dann werden sicher wieder mehr Radler und Radlerinnen in die Pedale treten. Dass die Tour weithin bekannt
ist, bewies in diesem Jahr auch die Tatsache, dass sogar Teilnehmer aus Bückeburg bei Hannover dabei waren, aber auch Gäste aus Paderborn und Aachen waren unter den Radfahrern.
Eine besondere Auszeichnung konnte Adi Hirschbichler entgegennehmen: Mit 88 Jahren war er nicht nur der älteste Teilnehmer, er war darüber hinaus bereits zum 20. Mal dabei.
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