Seniorennetzwerktreffen
Beratungsangebote für Ältere haben sich deutlich verbessert
Die 36 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des ersten Seniorennetzwerktreffens im Jahr 2023 haben sich am 28. März unter Leitung von Christina Jung, Fachstelle Altenhilfeplanung am Landratsamt Miltenberg, unter anderem mit den aktuellen Schwerpunkten in der Arbeit der Fachstelle Altenhilfeplanung befasst.
Dazu gehört insbesondere das Kooperationsprojekt „Ältere Menschen fit machen für die digitale Welt“, an dem Jung gemeinsam mit Konrad Schmitt, ehrenamtlich beim Seniorenbüro der Beratungsstelle für Senioren und pflegende Angehörige (BSA) aktiv, und Antje Roth-Rau, pädagogische Leitung des Mehrgenerationenhauses der Johanniter, arbeitet. Ziel ist, dass im gesamten Landkreis wohnortnahe Angebote etabliert werden, die Älteren die Scheu vor neuer Technik nehmen und sie passgenau bei der Nutzung unterstützen können. Eine Befragung der Ansprechpersonen für Seniorinnen und Senioren in den Kommunen bildete die Basis für einen ersten Überblick über existierende und geplante Angebote. Das Austauschtreffen mit Interessierten aus dem Landkreis am 1. März verdeutlichte, wie unterschiedlich und erfolgreich Angebote gestaltet werden können. Das Treffen war ein erster Schritt zu mehr Vernetzung, Folgetermine sind geplant.
Ergänzend stellte Konrad Schmitt sein Angebot im Rahmen des Seniorenbüros vor. Er kann für Impulsvorträge zum Thema „Smartphone, Tablet, Laptop und Co.“ ebenso angefragt werden wie zur Begleitung von Interessens- und Bedürfnisabfragen vor Ort oder zur Begleitung von Gruppen, die ein neues Angebot aufbauen möchten.
Ein weiterer Schwerpunkt in diesem Jahr stellen Ortsbegehungen zur Barrierefreiheit dar. Gemeinsam mit Nadja Schillikowski, kommunale Behindertenbeauftragte, moderiert Jung eine Arbeitsgruppe aus Fachleuten und Menschen, die selbst mit einer Behinderung leben. Gemeinsam werden eine Broschüre mit ergänzendem Leitfaden und Checkliste erarbeitet, die konstruktive Ortsbegehungen zur Barrierefreiheit erleichtern soll.
Um Unterstützung im Alltag ging es bei einem Beitrag von Diana Müller, Mitarbeiterin im Pflegestützpunkt (BSA). Sie stellte Einsatzmöglichkeiten von „Ehrenamtlich tätigen Einzelpersonen“ vor. Ehrenamtliche, die Menschen mit einem Pflegegrad im Alltag unterstützen, können unter bestimmten Voraussetzungen eine Aufwandsentschädigung direkt mit der Pflegekasse der pflegebedürftigen Person abrechnen. Möglich ist dies über den Entlastungsbetrag von 125 Euro monatlich, der allen Menschen mit einem anerkannten Pflegegrad (1 bis 5) zusteht. Voraussetzung ist unter anderem eine Schulung, die die BSA in Kooperation mit der Fachstelle für Demenz und Pflege Unterfranken am 29. April 2023 zum zweiten Mal in Obernburg für Interessierte anbietet.
Antje Roth-Rau stellte die Angebote für ältere Menschen des Mehrgenerationenhauses der Johanniter vor. Dabei handelt es sich um einen Begegnungs- und Bildungsort, dessen Veranstaltungen von allen Menschen aus dem Landkreis genutzt werden können. Neben einer Sprechstunde zu Fragen rund um die digitale Welt gibt es auch Freizeitangebote, Gedächtnistrainings und vieles mehr.
All diese Themen erhalten ihre Legitimation auch durch das Seniorenpolitische Gesamtkonzept für den Landkreis Miltenberg, wie Jung aufzeigte. In Kleingruppen tauschten sich die Gäste über den Umsetzungsstand der wichtigsten Handlungsfelder des Seniorenpolitische Gesamtkonzeptes aus. Gerade in den Bereichen Haus- und Facharztversorgung, bezahlbarer seniorengerechter Wohnraum sowie hauswirtschaftlicher und pflegerischen Versorgung sehen viele weiterhin Handlungsbedarf.
Am Ende der Veranstaltung zogen die Teilnehmenden dennoch ein positives Fazit: Seit 2019 hat sich nicht zuletzt durch die neu hinzugekommene Fachstelle Wohnberatung (seit Februar 2021) sowie den Pflegestützpunkt (seit März 2022) das Beratungsangebot im Landkreis deutlich verbessert. Auch die vielfältigen ehrenamtlichen Aktivitäten in den Kommunen tragen dazu bei, dass Menschen auch im Alter vielfältige Möglichkeiten vorfinden, sich einzubringen oder Unterstützung zu erhalten. Ausruhen möchte sich auf diesen Erfolgen jedoch niemand, es gilt weiterhin das Tagesmotto, gemeinsam aktiv zu bleiben.
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