Verabschiedet
Rektor und Konrektorin der Stötzner-Schule gehen in den Ruhestand

Reich beschenkt gingen der Schulleiter der Heinrich-Ernst-Stötzner-Schule Jürgen Dölger (rechts) und Konrektorin Heidi Fürniß (links) aus der Abschiedsfeier der Schule. | Foto: Winfried Zang
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  • Reich beschenkt gingen der Schulleiter der Heinrich-Ernst-Stötzner-Schule Jürgen Dölger (rechts) und Konrektorin Heidi Fürniß (links) aus der Abschiedsfeier der Schule.
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Wenn man sieht, wie viel Zeit und Mühe Schülerinnen und Schüler sowie das Lehrerkollegium der Miltenberger Heinrich-Ernst-Stötzner-Schule anlässlich der Verabschiedung von Schulleiter Jürgen Dölger und Konrektorin Heidi Fürniß in ihre Abschiedsbeiträge investiert haben, kann man nur ahnen, wie sehr die in den Ruhestand Gehenden die Herzen der Schulfamilie erobert haben.

Doch keine Angst: „Die Schule wird jetzt nicht geschlossen“, beruhigte Jürgen Dölger einen fragenden Schüler, es werde weitergehen. Im neuen Schuljahr übernehmen Martina Plott und Peter Rothermich die Schulleitung – beides Lehrkräfte mit Stötzner-Vergangenheit. Man kann ihnen nur wünschen, dass auch sie mit so viel Wertschätzung und Zuneigung aufgenommen werden wie ihre Vorgänger Dölger und Fürniß.

Es war eine schöne Verabschiedungsfeier am Mittwoch, 26. Juli, in der Aula der Johannes-Hartung-Realschule: Kurze Redebeiträge, Musik der Lehrerband, der „TrommelAllstars“, ein Kanon mit allen Gästen und vor allem großartige Videobeiträge der gesamten Schule, in denen den beiden Pensionisten viele gute Wünsche mit auf den Weg gegeben wurden. Moderiert von „TV-Ansagerin“ Andrea Keller via Leinwand in Form einer Live-Sendung mit eingespielten Beiträgen, trugen alle Schülerinnen und Schüler vor, was sie Dölger und Fürniß im Ruhestand wünschen: Urlaub, Naturgenuss, Eis essen, auf dem Sofa sitzen, Chips essen und Fernsehschauen, Lesen, Schwimmen, Wandern, Blumen pflücken und vieles mehr: Wenn es nach den Kindern geht, dürfte der Ruhestand für Jürgen Dölger und Heidi Fürniß nie langweilig werden – und vielleicht gründet der scheidende Schulleiter ja auch die „Dölg-Air“, damit er immer nach Amerika fliegen kann.

Die Feier sei etwas traurig, gestand Lehrerin Astrid Lurz, denn die Schule verliere zwei wichtige und wertvolle Menschen. „Sie werden uns fehlen“, sagte sie, „wir alle haben Sie sehr schätzen gelernt.“ Thomas Sinke (Regierung von Unterfranken) kennt die beiden zu Verabschiedenden seit vielen Jahren. Mit Heidi Fürniß verbindet er „straffe Führung, klare Worte und eine klare Haltung“, an Jürgen Dölger schätzt er dessen Wertschätzung, seine Empathie, seine menschliche Art und seinen Einsatz für die Belange der ihm anvertrauten Schülerinnen und Schüler. Beiden Ruheständlern überreichte er besondere Weinpräsente.

„Sie gehen zu früh in den Ruhestand“, fand Landrats-Stellvertreter Günther Oettinger angesichts der Pensionäre, denen man das Alter nicht ansieht. Die Leitung einer Schule sei eine Herkulesaufgabe, stellte er fest und dass es immer weniger Bewerberinnen und Bewerber für solche Posten gibt, sei zum einem großen Teil der Bürokratie geschuldet, glaubt er. „Vom ersten Tag des Ruhestands an ist der Druck weg“, verwies Oettinger auf seine eigenen Erfahrungen, nun müssten beide ihr Leben völlig neugestalten. Es sei ungewöhnlich, dass gleich die komplette Schulleitung in Ruhestand geht, sagte Harald Kreckel von der Dr.-Albert-Liebmann-Schule Hösbach. Auch er kennt Dölger und Fürniß schon lange. Der Kontakt sei etwa über Lehrerkonferenzen und Evaluierungen nie abgerissen, blickte er zurück. Beide könnten froh und stolz sein beim Blick darauf, wie sich die ihnen anvertrauten Kinder entwickelt hätten, fand er. „Danke für alles, was ihr für die Kinder geleistet habt“, sagte er im Namen aller Schulleiterinnen und Schulleiter, die in großer Anzahl zur Verabschiedung gekommen waren. Tanja Heilmann, Vorsitzende des Elternbeirats, dankte Dölger und Fürniß für deren stete Unterstützung und dafür, dass sie immer ein offenes Ohr für die Belange der Eltern gehabt hätten. „Das kriegen wir hin“, an diesen beruhigenden Satz Dölgers werde sie sich immer erinnern.

Schulamtsdirektor Michael Brummer bescheinigte den Pensionisten erfolgreiche Arbeit, Freude am modernen Unterricht, beste Förderung der Schülerinnen und Schüler und Unterstützung der Eltern. Beide seien immer für die Kinder dagewesen, stellte er fest. Auch wenn sie jetzt gehen, so könnten sich die Kinder sicher sein, dass sie immer in Dölgers und Fürniß‘ Herz bleiben, glaubte Brummer. Die von ihnen geschaffene Atmosphäre könne jeder und jeder in die Schule kommende einatmen. Schülersprecherin Franziska Becker, unterstützt von Schülerinnen und Schülern, überreichte Jürgen Dölger und Heidi Fürniß Präsente – darunter Blumen, eine Leinwand mit Fingerabdrücken aller Schülerinnen und Schüler und ein T-Shirt für Jürgen Dölger mit der Aufschrift „Lehrer im Ruhestand“.

Sowohl der Rektor wie auch die Konrektorin waren „total geplättet“ von der Abschiedsfeier und der Wertschätzung, die ihnen der gesamten Schulfamilie entgegengebracht wurde. „Euch stehen alle Türen offen“, versicherte Dölger den Schülerinnen und Schülern und verwies auf einen Jungen, der mittlerweile das Gymnasium besucht. „Alleine geht Schulleitung nicht“, sagte er und dankte einer ganzen Anzahl von Menschen, die ihn in der Schule unterstützt haben, dem Landkreis für die gute Kooperation, aber auch seiner Familie gehörte ein großes Dankeschön. Sehr bereichernd sei für ihn stets der Austausch mit den Nachbarschulen, aber auch den Förderschulen gewesen. Er vergaß nicht das gute Miteinander mit der Polizeiverbindungsbeamtin zu erwähnen, die wertvolle Unterstützung bei der Erziehung geleistet habe. Heidi Fürniß hielt ihre Abschiedsworte kurz. Sie habe sich nur gewünscht, dass sie keine große Rede halten müsse, sagte sie und leitete zum Abschiedslied über, das Lehrerband und Lehrerkollegium gemeinsam vortrugen.

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