Landkreis investiert 1,27 Millionen Euro in neue Mensa
Für 1,27 Millionen Euro hat der Landkreis Miltenberg den Küchen- und Kantinenbereich an der Berufsschule Obernburg komplett erneuert. „Alles gut“, befand stellvertretender Landrat Thomas Zöller bei der Übergabe der Räumlichkeiten am Mittwoch.
Dass aus dem geplanten Austausch der Lüftung am Ende eine Kompletterneuerung werden würde, hätte man nicht gedacht, so Zöller vor Vertretern aus Kreistag, Schule, Firmen und Landkreisverwaltung. Erhebliche Bedenken der Lebensmittelaufsicht seien der Grund für die anfänglich vorgesehenen Arbeiten gewesen, erinnerte sich Zöller, bei tiefer in die Bausubstanz eindringenden Untersuchungen seien aber weitere Missstände hervorgetreten. „Die Abwasserleitungen waren mangelhaft, ein Fettabscheider war nicht mehr betriebsfähig und die Elektroinstallation reichte nicht für eine moderne Küche aus“, gab der stellvertretende Landrat Einblick in die Ergebnisse. Zudem habe sich die Schule mehr Sitzplätze im Kantinenbereich und dafür weniger Essensgerüche im Schulgebäude gewünscht. Am Ende sei eine respektable Baumaßnahme herausgekommen, die dank eines Kreistagsbeschlusses habe realisiert werden können.
Das ambitionierte Ziel, schon nach den Sommerferien 2018 die Kantine übergeben zu können, sei unter anderem von maroder Bausubstanz, Schädlingsbefall, der mangelnden Leistungsfähigkeit einer Firma, dem Brandschutz und der überhitzten Bauwirtschaft torpediert worden. Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer hätten sich während der Bauzeit an einem Imbisswagen verpflegen müssen, wusste Zöller.
Er dankte allen am Bau Beteiligten, ebenso dem Pächterehepaar Nick und Nina Braunwarth für ihre Geduld. Besonders freute Zöller, dass zum überwiegenden Teil Firmen aus der Region tätig waren. Er sprach von „hoher Qualität in der Ausführung der Arbeiten und einem Standard, der fit ist für die Zukunft.“ Auch das Hausmeisterteam habe sich aktiv in den Bau eingebracht, lobte Zöller. Über die Hälfte der Baukosten sei in Abbruch- und Rohbauarbeiten (200.000 Euro), Elektroarbeiten (100.000 Euro), Küchentechnik (160.000 Euro), Lüftungstechnik (220.000 Euro) sowie die Sanitärinstallation (60.000 Euro) geflossen, listete er auf. Die barrierefrei erreichbare Kantine biete nun 104 Plätze im Gebäude und weitere Aufenthaltsmöglichkeiten außerhalb des Gebäudes.
Laut Obernburgs Bürgermeister Dietmar Fieger habe der Landkreis die Stadt Obernburg mit dem Bau mehrerer weiterführender Schulen bereichert. „Obernburg ist zum echten Schulort geworden“, verwies Fieger auf Landkreisschulen wie die Berufsschule, die Fachoberschule und Berufsoberschule, die Berufsfachschule für kaufmännische Assistenten und die Realschule, dazu die Johannes-Obernburger-Grund-und Mittelschule in Trägerschaft der Stadt. „Wir sind dankbar, dass wir diese Schulen haben“, stellte er fest und dankte den Verantwortlichen im Kreis, dass diese schon früh die finanzielle und konzeptionelle Vorarbeit für die Schulsanierungen geleistet hätten. Am Horizont zeichne sich auch der Bau einer neuen Doppelsporthalle für die Realschule ab, freute er sich.
Berufsschulleiter Bernd Kahlert zeigte sich nicht nur über die Inbetriebnahme der neuen Mensa erfreut, sondern auch über die Investitionen des Landkreises in die Jugendsozialarbeit an Schulen und die Installation einer Standleitung zwischen den Berufsschulen. Die Bereitstellung erheblicher finanzieller Mittel sei auch notwendig angesichts von 1877 Schülerinnen und Schülern, 87 Klassen sowie 86 Lehrerinnen und Lehrern, sagte er.
Nach der vom Harfenduo Veronika und Isabella Appel umrahmten Einweihung überzeugten sich die Gäste bei einem Rundgang von den gelungenen Arbeiten.
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