Bildung
LAG unterstützt beim internationalen Austausch
Um die EU-weite Zusammenarbeit in allen Bildungsbereichen zu fördern, wird der Landkreis Miltenberg die LAG Main4Eck beim Aufbau einer entsprechenden Beratungsstelle unterstützen. Laut einstimmigem Beschluss des Ausschusses für Bildung, Kultur und Soziales am Donnerstag wird der Kreis hierfür in den Jahren 2022 bis 2024 insgesamt 32.794 Euro bereitstellen.
Im Ausschuss war man sich fraktionsübergreifend einig, dass der internationale Austausch in den Bereichen Bildung, Jugend und Sport sehr wichtig ist. Dass das dafür von der EU im Rahmen des ERASMUS+- oder anderer Förderprogramme bereitgestellte Geld kaum genutzt wird, liegt vor allem am hohen zeitlichen und bürokratischen Aufwand. Schulen, Vereine oder Verbände können dies kaum alleine leisten, auch ist der Bürokratiedschungel für nicht Eingeweihte sehr schwer zu durchdringen. Geld wäre reichlich vorhanden, aber kaum jemand wagt sich an den Abruf, so die Erkenntnis von Landrat Jens Marco Scherf.
Das Austauschprogramm Erasmus+ verspricht großzügige Förderungen, wenn ein aussagefähiger Plan die Akkreditierung vorliegt, die Antragsunterlagen vollständig sind und mit den Verantwortlichen in München oder Berlin die notwendige Zulassung besprochen wurde. Danach, so Elisabeth Kluin (LAG), müssten Einzelmaßnahmen beantragt, begleitet und abgerechnet, über den Abschluss der Maßnahme berichtet und danach unter Umständen eine Prüfung begleitet werden.
Möglich sind etwa ein Auslandspraktikum, ein klassischer Schüleraustausch oder sonstige thematische Austausche – das Spektrum ist breit angelegt, fast alles ist möglich. Philipp Wollbeck (LAG) stellte mehrere praktische Beispiele mit entsprechender Finanzierung vor und zeigte auf, dass mit der EU-Förderung in der Regel alle Kosten gedeckt sind. Damit der Austausch in die Gänge kommt, möchte die LAG eine Beratungsstelle für den Landkreis Miltenberg mit einer 50-Prozent-Stelle installieren. Aufgabe der Stelle ist die Unterstützung in allen Dingen, die für die Beantragung, Abrechnung und Berichterstattung notwendig sind. Damit würde interessierten Schulen, Vereinen und sonstigen Institutionen der Löwenanteil der notwendigen Arbeit abgenommen.
Finanziell sieht die LAG-Planung so aus: Über drei Jahre würde die Stelle über eine LEADER-Förderung (65.587 Euro), dem Landkreis Miltenberg (32.794 Euro) und der LAG Main4Eck (10.931 Euro) finanziert – am Ende würde die Stelle knapp 110.000 Euro kosten.
Im Gremium war man sich einig, dass der Landkreis hier unbedingt einsteigen sollte. Als „großartige Möglichkeit, Menschen in den Ländern zusammenzubringen“, bezeichnete ein Kreisrat diese Idee. Möglicherweise könnte auch der Landkreis davon profitieren, denn er plant seit einiger Zeit eine Partnerschaft mit dem polnischen Landkreis Legionowo.
Neue Bildungsmanagerin: Im Ausschuss stellte sich zu Sitzungsbeginn die neue Bildungsmanagerin Anna-Lena Klassert vor, die mit einer 50-Prozent-Stelle die Nachfolge von Tim Steinbart angetreten hat. Die Aschaffenburgerin hat Bildungssoziologie mit dem Nebenfach Pädagogik studiert, auch hat sie bereits im ehrenamtlichen Bereich Erfahrungen gesammelt. Sie will dorthin schauen, wo die Hilfe am meisten gebraucht wird mit Arbeitsschwerpunkt auf sozialen Brennpunkten und sozialer Herkunft.
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