Organspendetattooaktion in München
Abgeordnete des bayerischen Landtags setzen ein Zeichen und lassen sich tätowieren

Foto: Angela Ipach, Junge Helden e.V.
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Liebe Leserinnen und Leser,

vor einem Jahr wurde ich von Ministerpräsident Markus Söder zum Patienten- und Pflegebeauftragten der bayerischen Staatsregierung ernannt. Von Beginn an setzte ich mich in dieser Funktion nicht nur für die wichtigen Themen rund um die Pflege ein, sondern auch für die Organspende und die Widerspruchslösung. Widerspruchslösung bedeutet, dass jeder als Organspender geboren wird außer er widerspricht zu Lebzeiten. Dies würde die Spendenbereitschaft nachweislich erhöhen. In Bayern warten derzeit rund 1200 Menschen auf ein Organ. Dagegen stehen nur 118 Organspenden zwischen Januar und September 2024 in Bayern. Um auf den Missstand der geringen Spendenbereitschaft aufmerksam zu machen, organisierte ich gemeinsam mit dem gemeinnützigen Verein „Junge Helden“ e.V. eine Tattooaktion, bei der sich mehrere bayerische Landtagsabgeordnete in München ein Organspendetattoo haben stechen lassen. Neben meinen Kollegen aus der Fraktion der FREIE WÄHLER nahmen Abgeordnete des BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der CSU teil. „Für die Organspende müssen wir gemeinsam an einem Strang ziehen,“ so die Landtagsabgeordnete der GRÜNEN Stephanie Schuhknecht.

Der Verein „Junge Helden e.V.“ wurde vor 20 Jahren gegründet und engagiert sich seitdem für die Aufklärung und Werbung für die Organspende. Das Organspendetattoo, welches die „Junge Helden“ entworfen haben, besteht aus zwei Halbkreisen und einem kompletten Kreis. Wenn man genau hinschaut, erkennt man ein O und ein D. Diese Buchstaben stehen für „Organ Donor“, was übersetzt Organspender bedeutet oder auch nach dem Motto „aus zwei mach eins“. Ich habe mir das Tattoo auf die Innenseite meines rechten Oberarms stechen lassen, so dass es gesehen wird und man in Folge dessen ins Gespräch über das Thema Organspende kommt. Denn genauso wie die Aktion selbst, soll das auf die Wichtigkeit sich als Organspender registrieren zu lassen, hinweisen.

Während meiner Zeit als Patienten- und Pflegebeauftragter erfuhr ich von unterschiedlichen Schicksalen, welche mich bestärkten, weiter an dem Vorhaben die Widerspruchslösung einzuführen, festzuhalten. Ich besuchte zum einen die Kinderklinik in Großadern, in der Kinder bereits seit Monaten, manche schon seit Jahren, auf ein Spendeorgan warteten. Zum anderen war es das Schicksal von Brigitte Herzog, das mich so stak berührte, dass ich beschloss, ein sichtbares Zeichen zur Organspende tragen zu wollen. Sie verlor im Juli 2010 ihre Tochter Marlene bei einem tragischen Verkehrsunfall. Marlene hatte zuvor entschieden, ihre Organe zu spenden, was vier Menschen eine neue Chance auf Leben ermöglichte.

Daher mein Apell, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und sich registrieren zu lassen.

Euer Thomas Zöller, MdL
Patienten- und Pflegebeauftragter der Bayerischen Staatsregierung

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Autor:

Bürgerbüro Thomas Zöller, MdL aus Landkreis Miltenberg

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