Der Mensch im Mittelpunkt
Thomas Zöller, MdL zu Besuch in der Tagesstätte „LEBEN“ und „LEBENSFREUDE“

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Liebe Leserinnen und Leser,

der Mensch im Mittelpunkt. Das war der Grund, warum Marliese Polixenidis 2011 beschlossen hatte, neue Wege in der Pflege zu gehen. Sie war bis dahin Mitarbeiterin in einem „klassischen“ Seniorenwohnheim. Es fehlte ihr damals aber an Zeit für die Bewohner und so kaufte sie das Gebäude der ehemaligen Jugendherberge in Amorbach und baute es in Eigenregie um.

Es entstanden aber nicht nur neue Räume, sondern auch ein ganz neues Wohn- bzw. Betreuungskonzept. Das Haus hat im Obergeschoss Wohnungen in unterschiedlicher Größe, welche von den Bewohnern gemietet werden können. In diese Räume nehmen die Senioren ihre eigenen Möbel und Wertsachen mit, so dass sie sich weiterhin wie zu Hause fühlen. Alle anderen Leistungen der Tagespflege werden separat dazu gebucht, wie z.B. die Beschäftigungstherapie in Form von Kochen, Gymnastik, Singen etc. oder auch die gemeinsamen Mahlzeiten, welche täglich frisch gekocht werden. Hauptziel ist, dass sich die älteren Damen und Herren wohlfühlen und niemand allein ist. Denn selbst, wenn es Angehörige gibt, können diese nur eine begrenzte Zeit miteinander verbringen. Den Rest des Tages oder auch der ganzen Woche sind die Senioren allein und ohne jede Ansprache. „Um geistig wacher zubleiben ist diese Ansprache aber besonders wichtig.“, so die Geschäftsführerin. Das Haus ist im Moment mit zehn stationären Bewohnern belegt und es kommen jeden Tag die Gäste der Tagespflege hinzu, welche von zwei Fahrern ab acht Uhr abgeholt werden.

Wer meine Arbeit als Patienten- und Pflegebeauftragter verfolgt, weiß, dass mir die Belange der Pflegenden ebenfalls sehr am Herzen liegen. So gab mir Frau Polixenidis auch ihr Feedback zu der Situation im Pflegesektor. Sie beschäftigt zurzeit 26 Voll- und Teilzeitkräfte inklusive Fahrer und Köche. „Selbstverständlich müssen Pfleger:innen gut bezahlt sein, aber es müsste auch unterschieden werden können, welche Arbeit geleistet wird und die Bezahlung müsste sich danach richten können.“ Was bedeutet, dass im Tarifbereich eine leistungsorientiertere Bezahlung möglich sein müsste. Denn auch Sie war gezwungen durch die Tariferhöhung ihre Mieten und Gebühren für die Bewohner zu erhöhen. Seit Corona sind die Personalkosten enorm gestiegen. Wo man vorher noch Geld zurücklegen konnte für z.B. die Dachsanierung, die jetzt in der Tagesstätte ansteht, ist das seitdem nicht mehr möglich. Teilte uns Frau Polixenidis mit. Auch ist bei ihr die immer weiterwachsende Bürokratie ein Thema. Während für den MdK das Wichtigste die vollständige und richtige Dokumentation ist, und die Führung der Pflegepläne von der Zeit für die Patienten abgeht, hat für Frau Polixenidis das Wohl ihrer Bewohner oberste Priorität.

Ich konnte mich selbst davon überzeugen wie liebevoll und familiär es im Haus „LEBEN“ und „LEBENSFREUDE“ ist.
Kompliment für die innovative und gelungene Art der Betreuung mit Blick über Amorbach.

Euer Thomas Zöller, MdL
Patienten- und Pflegebeauftragter der Bayerischen Staatsregierung

Autor:

Bürgerbüro Thomas Zöller, MdL aus Landkreis Miltenberg

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