Wölfe im Odenwald gesichtet

Nach drei Schafsrissen im September 2020 durch einen Wolf in Mudau (Baden-Württemberg) sind Sichtungenauch aus einigen bayerischen Odenwaldkommunen bei der Unteren Naturschutzbehörde gemeldet worden. Nach den Rissen in Mudau hatte das für Wolfsbeobachtungen zuständige Landesamt für Umwelt (LfU) ein neues „Ereignisgebiet“ im Landkreis Miltenberg bekannt gegeben, das die Gemeinden Schneeberg, Amorbach und Kirchzell betraf. Ab diesem Zeitpunkt konnten Anträge zur Herdenschutzförderung durch Zaunanlagen sowie Herdenschutzhunden beim zuständigen Landwirtschaftsamt gestellt werden. Dieses„Ereignisgebiet“ bleibt vorbehaltlich erneuter Wolfsnachweise zunächst bis Ende des Jahres 2021 bestehen. Die Naturschutzbehörde am Landratsamt hat die drei betroffenen Kommunen über die Situation umgehend informiert.

Bereits 2017 waren im benachbarten hessischen Odenwald Schafe eines Kirchzeller Schafhalters nachweislich durch einen Wolf gerissen worden. In bayerischen Regionen gibt es bereits seit vielen Jahren Wölfe. Daher gibt es für Bayern ein gut funktionierendes Managementsystem für die sogenannten Großen Beutegreifer.
Ausführliche Informationen zum Thema Wolf hat das Landesamt für Umwelt im Internet unter www.lfu.bayern.de/natur/wildtiermanagement_grosse_beutegreifer/wolf/index.htmveröffentlicht. Experten des LfU-Wildtiermanagements stehen darüber hinaus unter Telefon 09281/1800-4640 täglich, auch am Wochenende, von 10 bis 16 Uhr für Informationen bereit.

Als lokale Ansprechpartner stehen die Naturschutzbehörde am Landratsamt Miltenberg (Naturschutzfachkraft Alexander Brand) sowie Mitglieder des "Netzwerks Große Beutegreifer" zur Verfügung. Einer davon ist der Jäger und Falkner Michael Mendel. Er nimmt auch Hinweise auf mögliche Wolfssichtungen und andere Hinweise entgegen und prüft in Absprache mit dem Landesamt, ob daraus belastbare Nachweise gewonnenwerden können. Die Beurteilung der vor Ort genommenen Hinweise erfolgt durch die Fachstelle Große Beutegreifer beim LfU.

Anfang des Jahres 2021 haben Spaziergänger Tiere im Bereich Kirchzell gesehen, welche für Wölfe gehalten werden konnten. Auch aus umliegenden Kommunen wurde von Sichtungen berichtet. Belastbare Nachweise konnten bisher aber nicht gewonnen werden und auch bei einem bei Dörnbach aufgefundenen toten Hirschkalb wurde kein Wolfsnachweis bestätigt. Auf baden-württembergischer Seite gelang jedoch ein Fotofallenbild eines Wolfs am 19. Januar. Zum Verhalten bei der Begegnung mit einem Wolf erläutert Michael Mendel, man solle sich als Mensch zu erkennen geben und etwa laut reden. Das ist sinnvoll, da Wölfe Menschen in der Regel meiden.
Sichtungen sollten den Ansprechpartnern beim Landesamt für Umwelt, dem Netzwerk-Mitglied Michael Mendel oder der Naturschutzbehörde gemeldet werden. Als Kontaktpersonen stehen bereit:

Herdenschutzberatung:
Weidetierhaltung, Förderung von Zaunanlagen in Unterfranken
Wolfgang Thomann, Netzwerk Große Beutegreifer Kitzingen
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kitzingen (AELF) Mainbernheimer Straße
103 97318 Kitzingen
Telefon: 09321/30091393
E-Mail: Wolfgang.Thomann@aelf-kt.bayern.de

Herdenschutz durch Hunde:
Irina Horrix
Bayerisches Landesamt für Umwelt
Referat 56 Landschaftspflege, Wildtiermanagement
Hans-Högn-Str. 12 95030 Hof/Saale,
Telefon: 09281/1800-4648
E-Mail: Irina.Horrix@lfu.bayern.de

Untere Naturschutzbehörde Miltenberg:
Alexander Brand,
E-Mail: Alexander.Brand@lra-mil.de;
Telefon: 09371/501-331

Netzwerk„Große Beutegreifer“:
Michael Mendel,
E-Mail: Michael
Mendel@gmx.de;
Telefon: 0160/90144336

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