Natur
Ehrenamtlich im Einsatz für den Naturschutz
Für fünf Naturschutzwächter beginnt am 1. Mai 2022 ihre fünf Jahre dauernde Dienstzeit. Wolfgang Neuberger, Robert Schmitt und Michael Mendel wurden am Mittwoch, 6.4.2022, im Landratsamt verpflichtet, Thomas Staudt wurde bereits bestellt und Jochen Herberich wird in den nächsten Tagen folgen.
Naturschutzwächter, die eine wichtige ehrenamtliche Funktion für den Erhalt der Natur ausüben, können laut dem bayerischen Naturschutzgesetz zur Unterstützung der Naturschutzbehörden an den Landratsämtern eingesetzt werden. Sie sind quasi das Bindeglied zwischen den Bürger*innen und der Behörde, indem sie die Bevölkerung beraten, informieren und aufklären.
Im Landkreis Miltenberg ist das laut Landrat Jens Marco Scherf seit Mai 1988 der Fall. Damals traten vier Naturschutzwächter ihr Amt an, mittlerweile ist deren Zahl laut einem Beschluss des Kreistags im Jahr 2019 auf fünf angewachsen.
Fünf weitere Jahre wird Wolfgang Neuberger als Naturschutzwächter tätig sein. Er ist Wächter der ersten Stunde und seit 1988 ohne Unterbrechung tätig. Sein Schwerpunkt ist die Umweltbildung, als zertifizierter Natur- und Landschaftsführer bietet er seit Jahren Führungen an, aber auch bei Vorträgen begeistert er Menschen für die Natur. Als Biberkartierer vermittelt er, wenn Biber Schäden verursachen und Konflikte drohen. 2009 wurde er sogar zum Naturschutzwächter des Jahres in Bayern ernannt, seit vielen Jahren ist er Regionalbeauftragter der Arbeitsgemeinschaft der Angehörigen der Naturschutzwacht Bayern (AGNA) für Unterfranken. In seiner Freizeit widmet sich Neuberger aktiv dem Wanderfalken- und Uhu-Schutz. Sein Streifengebiet hat er an Naturschutzwächter Thomas Staudt übergeben. Neuberger ist nun landkreisweit hauptsächlich im Bereich Öffentlichkeitsarbeit und als Fachmann für Biber und Fledermäuse aktiv, auch übernimmt er im Artenschutz Aufgaben im Bereich Beratung in Bezug auf Gartenschläfer, Amphibien und weitere Tiere.
Robert Schmitt ist seit 1991 Mitglied der Naturschutzwacht und somit seit über 30 Jahren ehrenamtlich tätig. Er ist zuständig für den nördlichen und nordwestlichen Teil des Landkreises; sein Aufgabenschwerpunkt liegt im Bereich der Landwirtschaft.
Michael Mendel trat am 1. Mai 2017 sein Amt als Naturschutzwächter an. Mendel ist neben seinem Beruf Jäger und Falkner auch Jagdaufseher, Ausbilder im Jungjägerkurs und Ausbildungsleiter im Falknerkurs. Er ist zertifizierter Natur- und Landschaftsführer und wurde vom Landesamt für Umwelt Bayern als Netzwerker Große Beutegreifer bestellt. Sein Streifengebiet liegt im süd- und südwestlichen Teil des Landkreises. Er betreut neben seinem Bezirk schwerpunktmäßig das Thema Große Beutegreifer und bringt dabei seine umfassenden Kenntnisse im Bereich Greifvögel und Jagd ein.
Landrat Jens Marco Scherf händigte den Naturschutzwächtern ihre Urkunden aus und verpflichtete sie zur gewissenhaften Erfüllung der Aufgaben und Verschwiegenheit. Gemeinsam mit der Leiterin der Unteren Naturschutzbehörde, Regina Groll, dankte Scherf den Naturschutzwächtern für ihre Bereitschaft, ehrenamtlich zum Wohle der Natur zu wirken.
Zwei weitere Naturschutzwächter sind ebenfalls vom 1. Mai 2022 an tätig:
Jochen Herberich, der demnächst verpflichtet wird, betreut das Gebiet in der Mitte des Landkreises, das sich von Hausen bis Miltenberg erstreckt. Als Landwirtschaftsmeister besitzt er umfassende Kenntnisse im Bereich Landwirtschaft, auch ist er seit 2011 als Wildschadensschätzer aktiv.
Thomas Staudt wurde bereits im November 2021 für den aktuellen Zeitraum als Naturschutzwächter bestellt und übernimmt das Streifgebiet von Wolfgang Neuberger, das sich über den östlichen Bereich des Landkreises von Altenbuch bis Guggenberg erstreckt. Seine Stelle wurde vom Kreistag im Jahr 2019 auf Anregung der Unteren Naturschutzbehörde geschaffen. Grund ist das Volksbegehren „Rettet die Bienen“, durch das der Artenschutz verstärkt in den Fokus geraten ist, auch steigen die Aufgaben und der Beratungsbedarf im Bereich Naturschutz stetig an.
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