Abschied von Regina Groll
Austausch und Informationen über die Jagd vermittelt
Bei der Hegeschau des BJV in Hofstetten Abschied von Regina Groll
Hofstetten. Erstmals wurde am Freitag, 12. Mai die jährliche Hegeschau der Kreisgruppe Obernburg
im bayerischen Jagdverband in der Bergsporthalle Hofstetten ausgerichtet. Den musikalischen Rahmen gestaltete die Jagdhornbläsergruppe. In seinen Grußworten betonte Landrat Jens Marco Scherf, dass man mit dem Ergebnis durchaus zufrieden sein kann. Die Veranstaltung, die gemeinsam mit der unteren Jagdbehörde des Landratsamtes veranstaltet wird, stand diesmal unter einem besonderen Stern. Es war die letzte, die von Regina Groll, Sachgebietsleiterin für Naturschutz, Jagd- und Fischereiwesen im Landratsamt, begleitet wurde. Sie wird in den Ruhestand gehen.
15 Jahre vertrauensvolle Zusammenarbeit
Sie nahm die Gelegenheit wahr, sich bei allen mit der Jagd befassten Beteiligten für die vertrauensvolle Zusammenarbeit in den 15 Jahren ihrer Tätigkeit zu bedanken. Ihr wurde am Freitag auch viel Wertschätzung entgegengebracht. Ihre Nachfolgerin Sabine Dobler-Stegmann wird künftig das Sachgebiet übernehmen und war am Freitagabend bei der Hegeschau anwesend. Ortsbürgermeister Thomas Köhler freute sich, dass die Veranstaltung erstmals in Hofstetten ausgerichtet wurde. In seiner Begrüßung hielt BJV-Vorsitzender Klaus-Peter Gerhart eine Vielzahl von Ehrengästen willkommen, darunter auch viele Bürgermeister sowie die Landtagsabgeordnete Martina Fehlner. Gerhart betonte, dass die Jäger und Jägerinnen immer darauf bedacht seien, mit allen ein gemeinsames Ziel zu erreichen. Der Klimawandel und der Wald seien ein großes Thema.
Ein gesunder Wald im Zeichen des Klimawandels als Ziel
Dem widmete sich auch Landrat Jens-Marco Scherf. Er sagte: »Ein gesunder und widerstandsfähiger Wald ist in Zeiten des gravierenden Klimawandels ein wertvolles Gut der ganzen Gesellschaft.« Eine zukunftsgerichtete Jagd müsse dazu ihren Beitrag leisten.
Mit den im Jagdbeirat analysierten Ergebnissen der von den Jägern gelieferten Streckenlisten könne man durchaus zufrieden sein. Dort, wo es in Einzelfällen beim Reh- und Rotwildabschuss zu nicht ausreichenden Ergebnissen gekommen sei, werde den Gründen nachgegangen und auf eine weiter günstige Entwicklung der Wälder hingewirkt. Martina Fehlner betonte die Bejagung als wichtige Facette für die Erhaltung des Waldes als Naherholungsgebiet.
Streckendaten und Abschusszahlen
Kreisjagdberater Horst Feyerer hat die Streckendaten 2022 und 2023 sowie die Abschussplanungen für das laufende und kommende Jahr vorgelegt. Beim Rehwild wurde gegenüber dem Vorjahr mit 1025 erlegten Rehen eine leichte Steigerung mit 1114 Tieren erreicht. Der Erfüllungsgrad liegt hier mit den verendeten und bei Unfällen getöteten Tieren bei 34 Prozent, wobei es bei den Hegeringen zu leichten Unterschieden kommt. Beim erlegten Schwarzwild zeigt sich eine rückläufige Tendenz mit 862 Tieren gegenüber 1442 im Vorjahr. Der Rotwildabschuss wird in die Gebiete von Spessart und Odenwald
unterteilt. Im Spessart wurden 123 Tiere erlegt. Das Soll liegt hier bei 189 (178 im Vorjahr). Im Odenwald waren es 81. Das Soll liegt wie im Vorjahr bei 120. Außerhalb des Rotwildgebiets wurden 19 Tiere geschossen. Die Abschusszahlen beim Niederwild konzentrieren sich vorwiegend auf Fuchs (451 gegenüber 746 im Vorjahr), Dachs (128 gegenüber 137 im Vorjahr) und Krähenvögel. Bezeichnend die Zahl der Wildunfälle ist besonders hoch beim Reh- und Rotwild, die bei 276 liegt. Feyerer bat darum beim Bejagen auf Bleischrot zu verzichten, was mittlerweile auch gesetzlich verboten ist.
Streuobst, Wald und mehr…
Im Laufe des Abends stellte sich Linda Sedelmeyer, Streuobstberaterin der beiden Landratsämter Miltenberg und Aschaffenburg und ihre Aufgaben vor. Weiterhin gab Forstamtsleiter Sebastian Spatz einen Ausblick auf die Situation der Wälder angesichts des Wassermangels und den Auswirkungen des Klimawandels. Hier sind Bestrebungen eingeleitet, widerstandsfähige Baumarten anzusiedeln, um eine gemischte Verjüngung zu erzielen, die stabil ist. Kurz angeschnitten wurde das Thema Wolf. Hegeringleiterin Ingrid Stenger riet dringend dazu, beim Verdacht eines Risses von Nutz- oder Wildtieren durch den Wolf umgehend einen Netzwerker des Landesamtes für Umwelt (LfU) oder die Hegeringleitung zu informieren, um dies qualifiziert untersuchen zu können. Wird zu lange gewartet, sei es dann meist schon zu spät, um den Verursacher des Risses belastbar festzustellen. Im Anschluss an die Hegeschau fand dann die Jahresversammlung der BJV-Kreisgruppe Obernburg statt. Die Hegeschau für den südlichen Landkreis findet am Freitag, 26. Mai, 18 Uhr im Gasthaus Hirschen in Eichenbühl-Riedern statt.
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