Weitere Projekte der Radverkehrsförderung & 365-Euro-Ticket
Der Ausschuss für Energie, Bau und Verkehr hat am Montag, 12. Dezember, weitere Schritte zur Förderung des Radverkehrs beschlossen. So sagte er Ja zur Förderung derRadverkehrsprojekte „Industriestraße Dorfprozelten“ (bis zu 16.450 Euro) und „Prozeltener Weg und Röllfelder Weg in Röllbach (bis zu 33.005 Euro).
Demnach soll in Dorfprozelten ein 130 Meter langes Teilstück des Mainradwegs als gemeinsamer Geh- und Radweg mit einer Breite von drei Metern ausgebaut werden. In Röllbach sollen der Prozeltener Weg und der Röllbacher Weg oberflächensaniert werden, was insbesondere für den Radverkehr mehr Verkehrssicherheit gewährleistet und die Wege alltagstauglich macht.
Einstimmig sagte der Ausschuss Ja zur neuen „Richtlinie zur Wegweisung auf den Radwegen im Landkreis“. Diese soll zur einheitlichen Beschilderung der Radwege beitragen. Nachdem die Regierung von Unterfranken, Bewilligungsbehörde des Sonderprogramms „Stadt und Land“, auf einem 2,5 Meter breiten Ausbau des Radwegs zwischen Amorbach und Kirchzell besteht, sind erhebliche Mehrkosten zu erwarten. Der Grund hierfür: Um die Breite zu erreichen, müssen Sandstein-Stützmauern versetzt und die
Böschung hangseitig aufgefüllt werden. Da eine Alternativroute nicht umsetzbar ist, wird laut dem Mobilitätsbeauftragten Tim Haas geprüft, ob das Projekt aus Eigenmitteln des Landkreises ohne Förderung, dafür ohne die strengen Fördervoraussetzungen, wirtschaftlicher ist.
Bevor die ehemalige Staatstraße 2310 am Kleinheubacher Großkreisel an den Landkreis übergeben wurde, hat das Staatliche Bauamt auf dem Abschnitt zwischen Miltenberg-West und dem Kreisverkehr die Asphaltdecke erneuert. Zuvor war bereits ein paralleler Radweg zwischen Baumschule Koschwanez und der Unterführung der Rampe zum Kreisverkehr auf Höhe der Josera errichtet worden, der an die ehemalige Kreisstraße MIL4 anschließt. Die Anschlussstelle, die in einer Kurve endete, wurde kurzfristig
radfahrertauglich umgestaltet. Da dies in die Deckenerneuerungsarbeiten integriert wurde, konnten erhebliche Synergieeffekte genutzt werden; die Kosten lagen bei 30.000 Euro. Nun fahren die Radfahrer an der stillgelegten Einmündung zur ehemaligen MIL 4 zudem bevorrechtigt.
Wie Haas weiter sagte, hat das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr den Kommunen den ersten Entwurf des Bayerischen Radwegenetzesübermittelt. Bis Ende des Jahres könnten die Kommunen erneute Anpassungswünsche vortragen, ehe Fachbüros den Netzentwurf fertigstellen. Daraus würden konkrete Standorte der Wegweiser sowie deren Beschaffung und Montage resultieren. Haas zufolge sei am Kreisverkehr Kleinheubach die Radwegweisung geändert worden, noch bevor das Bayerische Radwegenetz umgesetzt wird. Nach einer Ortsbefahrung sei ein Beschilderungskataster erstellt worden, auf dessen Grundlage Wegweiser nach beschafft und montiert wurden.
Auch der Öffentliche Personennahverkehr nahm breiten Raum in der Sitzung ein. So informierte der ÖPNV-Beauftragte Tim Haas über Änderungen auf der Buslinie 85, die vom Schulzentrum Miltenberg über Bürgstadt und Freudenberg nach Collenberg führt. Diese Linie hatte unter Kapazitätsproblemen gelitten. Nun wurden ergänzende Verstärkerfahrzeuge eingesetzt, über die Schulen, Eltern und Schüler*innen informiert wurden. Der Ablauf habe sich seitdem normalisiert, so Haas.
Mit Beginn des Fahrplanwechsels hat am 12. Dezember der Zubringerverkehr von Wildenstein bis Eschau begonnen, vorerst als Probebetrieb für drei Jahre Dem Landkreis Miltenberg und den Busunternehmen wurden über den „Ausgleich von Schäden im öffentlichen Personennahverkehr im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie und dem temporär eingeführten Neun-Euro-Ticket“ von der Regierung von
Unterfranken 2.176.066 Euro ausbezahlt.
Damit alle Fahrpläne an den Haltestellen untergebracht werden können, hat die AMINA sich mit allen Beteiligten auf ein einheitliches Fahrplankastenmodell geeinigt. Die 200 Kästen werden für 11.000 Euro beschafft, die Montagekosten belaufen sich auf 6.000 Euro. Auch die Haltestellenschilder werden AMINA-weit vereinheitlicht, sagte Haas, sie werden um den Namen der Haltestelle ergänzt.
Landrat Jens Marco Scherf kündigte an, dass das 365-Euro-Ticket für Schüler*innen und Auszubildende am Bayerischen Untermain zum 1. August 2023 starten wird. Wie lange dieses Ticket gilt und wie hoch die Kosten sind, stehe noch nicht fest. Weiterhin Thema in der AMINA sei die wechselseitige Anerkennung von VAB- und RMV-Tickets.
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