Ukraine-Hilfe
Große Welle der Hilfsbereitschaft auch für zweiten Hilfstransport
Mit vier bis unter die Plane mit Hilfsgütern gefüllten Lastwagen hat Boris Großkinsky am Mittwochabend den zweiten Hilfstransport nach Polen auf den Weg geschickt. Der Organisator der Hilfsaktion konnte mit Hilfe zahlreicher Firmen und Spenden jede Menge Lebensmittel kaufen, die im polnischen Hrubieszów umgeladen und in die Ukraine transportiert wurden. Am frühen Samstagmorgen war die Rückkehr geplant.
Großkinsky konnte am Mittwochabend gar nicht glauben, wie viel Unterstützung seine Hilfsaktion im gesamten Landkreis Miltenberg erfahren hatte. Auf dem Spendenkonto, das der Landkreis Miltenberg für diesen Zweck eingerichtet hatte, waren bis Mittwoch deutlich über 20.000 Euro eingegangen, so dass Boris Großkinsky jede Menge Lebensmittel einkaufen konnte, die in der Ukraine dringend gebraucht werden. Über die Bürgstadter Firma Käse Münch konnten viele Nahrungsmittel sehr günstig gekauft werden, die Ottenmühle und die Zimmermannsmühle spendeten Mehl, Ewald Konserven (Großostheim) stellte Konserven zu sehr günstigen Konditionen bereit. Am Ende konnten drei komplette Lastwagen mit haltbaren Lebensmitteln gepackt werden, die letzten wurden auch mit Unterstützung durch Landrat Jens Marco Scherf kurz vor der Abfahrt eingeladen werden.
„Es verging fast kein Tag, an dem nicht Kartons mit gespendeten Hilfsgütern vor meiner Fahrschule standen“, war Boris Großkinsky überwältigt von der erneuten Welle der Hilfsbereitschaft. Ein großer Dank galt auch der Bäckerinnung, deren Mitglieder über 300 Kilogramm Brot gebacken und vakuumiert hatten, so dass es lange haltbar ist. Palettenweise Konserven, Äpfel, Karotten, Kartoffeln, Weißkraut und Zwiebeln wurden ebenfalls verladen, darüber hinaus größere Mengen von Wasser, Nudeln und Reis, zudem eine kleine Menge Süßigkeiten. Völlig überrascht war Großkinsky auch von sieben Paletten mit medizinischen Hilfsgütern wie Rollstühlen, die der DPD beisteuerte. Der Ärztliche Kreisverband Untermain trug ebenfalls seinen Teil zur Hilfe bei und stellte kurzfristig Ultraschallgeräte zur Verfügung, freute sich Großkinsky. Zwei Paletten mit Desinfektionsmitteln wurden vom Niedernberger Unternehmen Wenzel und Kurz bereitgestellt und der Kleinheubacher Tiernahrungshersteller Josera spendete gar einen kompletten Lastwagen mit Tierfutter. Viele weitere Unternehmen spendeten Lebensmittel oder stellten sie zum Selbstkostenpreis bereit, erklärte Boris Großkinsky. Zahlreiche Kartons mit Hilfsgütern, die beim ersten Hilfstransport nicht mitgenommen werden konnten, komplettierten die Ladungen.
Zwei Lastwagen der Josera, einer der Fahrschule Großkinsky und einer der Schneeberger Firma EBS-Trans brachen am Mittwochabend um 21 Uhr nach Polen auf. Zuvor dankte Landrat Jens Marco Scherf den Lastwagenfahrern für ihren Einsatz. Er sei ein Zeichen, wie sehr die Menschen zusammenrücken, wenn es Katastrophen zu bewältigen gibt, lobte der Landrat und wünschte eine sichere Reise. Die Verpflegung war auch gesichert, denn der Obermeister der Bäckerinnung, Volker Mayer, und die Metzgerei Ulrich hatten Verpflegungspakete geschnürt. Nach einer etwa 20- bis 22-stündigen Fahrt sollte der Konvoi seinen Bestimmungsort in Polen erreichen, wo der Faulbacher Klaus-Peter Albert das Umladen auf Lastwagen organisieren wollte. „Mir war wichtig, dass vor Ort alles vorbereitet und durchorganisiert ist“, beschreibt Boris Großkinsky die große Bedeutung einer sorgfältigen Vorbereitung.
In der Tat funktionierte der Plan perfekt: Gegen 18 Uhr kam der Konvoi in seinem polnischen Bestimmungsort an, wo Klaus-Peter Albert mit deutschen, polnischen und ukrainischen Helfern wartete. Sofort wurde mit dem Entladen der Lastwagen begonnen, parallel wurden bereits die ersten Kleintransporter beladen, um die Hilfsgüter ins ukrainische Brody zu bringen. Dort wurden sie auf Lastwagen verladen und in Richtung Kiew zur Weiterverteilung gebracht. Gegen 21 Uhr war die Lastwagenfahrertruppe aus Miltenberg im Hotel, wo sie übernachtete und am Freitagvormittag die 1350 Kilometer lange Rückreise antrat. „Die Hilfe kommt“ an, vermeldete Boris Großkinsky aus Hrubieszów und dankte nochmals allen Fahrern und Unterstützern, dass der Transport möglich gemacht wurde.
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