Brandschutz
Batterien und Akkus richtig entsorgen und so Brände vermeiden

Immer häufiger lösen falsch entsorgte Batterien und Akkus Brände in Entsorgungsanlagen und Müllfahrzeugen aus, schlagen der Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung (bvse), der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft (BDE) und der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) Alarm. Für die kommunale Abfallwirtschaft des Landkreises Miltenberg ist dies Anlass, auf die korrekte Entsorgung dieser Energieträger hinzuweisen.

Das betrifft laut der Pressemitteilung der genannten Verbände hauptsächlich LithiumIonen-Akkus, die in vielen Geräten verbaut sind und die falsch entsorgt werden. So findet man elektronische Grußkarten im Papiermüll, blinkende Kinderschuhe oder elektronische Spiel- und Sportgeräte im Restmüll – obwohl dies nicht korrekt ist. Brände aufgrund von falsch entsorgten Lithium-Akkus können gravierend sein, da sie sich schnell ausbreiten und nur schwer gelöscht werden können, heißt es in der Mitteilung. Darüber hinaus gefährden sie die Sicherheit und Gesundheit von Müllwerkerinnen und Müllwerkern oder Angestellten von Recyclinganlagen sowie den Bestand von Anlagen. Dabei ist es wichtig zu wissen: Werden Lithium-Ionen-Akkus mechanisch beschädigt könnten sie auch in privaten Restmülleimern Brände auslösen.

Dass das Problem akut ist, erklärt BDE-Präsident Peter Kurth: „Im Sommer verging kaum eine Woche ohne Großbrände bei Entsorgern, meist verursacht durch beschädigte Batterien.“ Politik und Batteriehersteller seien aufgefordert, wirksame Maßnahmen zur Brandprävention zu ergreifen, „denn wir stehen erst am Beginn der Entsorgungswelle bei Batterien.“ Aufgrund von immer mehr Konsumgütern wie Unterhaltungselektronik, Werkzeug, Kleidung oder Möbeln werde die Brandgefahr zunehmen, glaubt Eric Rehbock, Hauptgeschäftsführer des bvse-Bundesverbandes Sekundärrohstoffe und Entsorgung. Und VKU-Vizepräsident Patrick Hasenkamp weist darauf hin: „Batteriebrände gefährden Leben und die Gesundheit, vernichten Anlagen und verursachen Schäden, die in die Millionen gehen.“

Die kommunale Abfallwirtschaft des Landkreises Miltenberg weist wie auch die Verbände auf die Verbraucher:innen hin, die eine entscheidende Rolle bei der Entsorgung spielen: Batterien dürfen nicht in die Restmülltonne oder den gelben Wertstoffsack – weder lose noch verbaut in Geräten. Verbraucher:innen sind verpflichtet, Elektroaltgeräte, Altbatterien und Akkus korrekt zu entsorgen: Batterien und Akkus durch Rückgabe im Handel oder durch Abgabe bei den Wertstoffhöfen im Landkreis Miltenberg, Elektroaltgeräte im Wertstoffhof, im Handel sowie in Elektroschrottcontainern. So sind alle großen Händler verpflichtet, die auf mehr als 400 Quadratmeter Verkaufsfläche Elektrogeräte verkaufen,
Altgeräte kostenlos zurückzunehmen. Das Elektrogesetz umfasst eine Rücknahmepflicht auch für Vertreiber von Lebensmitteln mit einer Gesamtverkaufsfläche von mindestens 800 Quadratmetern, die mehrmals im Kalenderjahr oder dauerhaft Elektro- und Elektronikgeräte anbieten und auf dem Markt bereitstellen. Dabei macht das Gesetz im Grundsatz keinen Unterschied zwischen stationärem Einzel- und Onlinehandel.

Die Verbände appellieren weiterhin an die Politik, die Herstellerverantwortung auszubauen, die Kreislaufwirtschaft zu fördern und langlebige Elektrogeräte so zu bauen, dass sie reparabel sind und man die eingebauten Akkus tauschen kann. Sie fordern deshalb unter anderem, dass Hersteller und Handel ihre Kundschaft darüber konsequent informieren müssen, dass immer mehr Elektronikgeräte batteriebetrieben und somit besonders sensibel in der Entsorgung sind. Die Politik ihrerseits müsse Produkte in letzter Konsequenz verbieten, wenn sie nicht nachhaltig sind und in der Entsorgung zu kaum beherrschbaren Risiken führen. Batterie- und Gerätehersteller müssten sich im Rahmen ihrer Produktverantwortung in geeigneter Form finanziell an der Risikoverteilung beteiligen, so eine weitere Forderung.

Die komplette Pressemitteilung ist im Internet unter www.vku.de zu finden.

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