AWO-Einrichtungen präsentieren sich dem Inklusionsnetzwerk
Noch in der Anlaufphase befindet sich das vom Landratsamt gegründete Inklusionsnetzwerk, in dem sich viele Institutionen zusammengefunden haben, um die Inklusion in allen Lebensbereichen umzusetzen. Um sich kennenzulernen, wird zurzeit der Präsentation der Mitglieder Priorität eingeräumt. Beim jüngsten Treffen am Freitag, 23. September, stand die Geschäftsstelle der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Miltenberg mit ihren Bereichen im Mittelpunkt.
Bettina Ruf stellte die Beratungsstelle für seelische Gesundheit vor. Jederzeit können sich hier Menschen ab 18 Jahren mit ihren Notlagen an drei Ansprechpartner*innen für Gespräche, Beratung und sonstige Hilfen wenden. Besonders attraktiv ist dieses vom Bezirk Unterfranken finanzierte Angebot der AWO, da die Wartezeit bei Psychiater*innen und Psychotherapeut*innen derzeit mehrere Monate beträgt und sich die AWO-Wegbegleitung über mehrere Monate hinziehen darf. Derzeit betreue man über 500 Fälle,
auch Angehörige können kommen. Froh sei man laut Ruf über die allgemeine Krisenhotline, wo jeder rund um die Uhr unter Telefon 0800/ 6553000 Hilfe bekommen kann: Jolanta Körbel ist bei der AWO für die Betreuung von Menschen zuständig, die in ihren Wohnungen oder Wohngemeinschaften leben und ambulante Unterstützung zur Bewältigung des Alltags brauchen. 19 Mitarbeiter*innen kümmern sich um fast 100 Klientinnen und Klienten. Bedingung für diese Hilfe ist eine psychiatrische Diagnose.
Freiwillige Helfer*innen unterstützen die Hauptamtlichen bei Einkäufen, Arztbesuchen und Behördengängen. Neue Freiwillige werden gesucht und wer Interesse hat, kann sich unter www.awo-unterfranken.de/einrichtungen/betreutes-wohnen-miltenberg/ melden.
Der Leiter des Tagungszentrums, Karol Piotrowski, stellte das Zentrum und das darin
untergebrachte inklusive Café Artrio vor. Menschen, die arbeits- oder erwerbsunfähig sind und seelische Probleme haben, können hier einen strukturierten Tag mit diversen Beschäftigungsmöglichkeiten verbringen und sich ausprobieren. Auch bekommen sie Zugang zu diversen Praktikumsmöglichkeiten mit dem Ziel, Menschen wieder in den ersten Arbeitsmarkt zu vermitteln. Dazu soll auch in nächster Zeit ein sogenannter Zuverdienstbetrieb eröffnet werden. Das Café Artrio sei für alle an der Gastronomie
Interessierten eine gute Möglichkeit der Erprobung und biete allen Bürger*innen eine Möglichkeit, gut und günstig Mittag zu essen und gleichzeitig ein wertvolles Projekt zu unterstützen (www.awo-unterfranken.de/einrichtungen/tageszentrum-fuer-seelische-gesundheit-und-artrio-das-hofcafe-miltenberg/cafe-artrio.html)
Eine weitere wertvolle Einrichtung für Menschen mit mannigfaltigsten Problemen sind die rund 55 Selbsthilfegruppen im Landkreis, die von Julia Körbel (Landratsamt) begleitet werden. Hilfen dabei sind etwa Raumbereitstellung, Erstellung von Broschüren und Gespräche bei Konflikten (www.landkreis-miltenberg.de/Bildung,Soziales-Gesundheit/Gesundheitsamt/Selbsthilfefoerderung.aspx).
Wer bei der Jobsuche Hilfe braucht und bis 25 Jahre alt ist, ist bei der Jugendjobagentur richtig. Roman Zimmermann und Anke Gerlach gehen individuell auf jede*n Jobsuchende*n ein und versuchen, einen Weg in ein Ausbildungs- oder Arbeitsverhältnis zu finden.
Nadja Schillikowski, Inklusionsbeauftragte des Landkreises, freute sich über den guten Besuch der Veranstaltung, die wertvollen Beiträge, die rege Beteiligung und Diskussion sowie die wertschätzende Gastgeberschaft der AWO. Das nächste Treffen ist bereits geplant für den 21. April 2023; der Gastgeber wird noch gesucht. Schillikowski ist das konzeptionelle Arbeiten im Netzwerk wichtig, was durch Installation einer Steuergruppe und Arbeitsgruppen zu wichtigen Themen der Inklusion vorangetrieben werden soll. Ein kurzer Überblick über ihre aktuellen Tätigkeiten zeigte, wie wichtig die Schaffung ihrer
Stelle war. Als nächste Kooperationsveranstaltungen kündigte sie zwei inklusive Kinoabende im Kino Passage Erlenbach im Oktober und im Dezember an.
Am Donnerstag, 13. Oktober, läuft um 19 Uhr der Film „Glück auf einer Skala von 1 – 10“, am
Donnerstag, 8. Dezember, folgt ein gemütlicher Adventsabend mit Musik von Sandra Madison Roth, Punsch und Plätzchen sowie dem Film „Die Kunst sich die Schuhe zu binden."
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