Pforten für neue Musiker geöffnet
Gemeinsame Schnupperprobe der Untermain-Orchester
Eine Musikprobe der besonderen Art hat am vergangenen Samstag in Großwallstadt stattgefunden. Die jugendlichen Musiker des Verbandsjugend-Projektorchesters übten gut drei Stunden gemeinsam mit dem Symphonischen Jugendblasorchester Untermain. Es kamen aber auch ein paar Interessierte, die noch in keinem der beiden Orchester beheimatet sind. „Das Verbandsorchester hat seine Pforten geöffnet für neue Musiker: So bekommt jeder Gelegenheit zum Schnuppern“, erklärt der Dirigent des Jugendblasorchesters Michael Köhler das Konzept der Probe.
Letztlich waren es rund 60 Musikerinnen und Musiker zwischen elf und 63 Jahren, die sich auf diese Weise kennenlernten. Gespielt wurden unter anderem „A vision of the first light“ und – in Vorfreude auf Weihnachten - „Polish Christmas Music“. „Bei der Probe ist ein ganz fantastischer Klangkörper entstanden“, so Dirigent Köhler.
Die zwölfjährige Marie-Luise Schell aus Neunkirchen hat als Klarinettistin zu diesem Klangkörper beigetragen. „Ich wollte mal schnuppern, welche Art von Liedern die Großen spielen“, sagt sie. „Ich finde die Lieder sehr cool, weil man die Klarinetten manchmal sehr hört.“ Lukas Klement war mit seinen elf Jahren der jüngste Teilnehmer der Probe. Er spielt im Musikcorps Niedernberg Posaune und ist erst seit kurzem beim Projektorchester dabei. „Vom Anspruch her waren die Stücke etwas schwerer“, erzählt er. Die Filmmusik zur Komödie „Johnny English“ gefiel ihm am besten.
Um die Mittagszeit herum gab es für alle Musikerinnen und Musiker so viel Pizza, wie sie nur essen konnten. Norbert Langeheine ist Dirigent des Projektorchesters und warf beim Essen einen schnellen Blick in den Speisesaal. „Momentan stehen sie noch ein bisschen getrennt in Grüppchen, aber ich glaub das mischt sich noch“, urteilte er mit einem Augenzwinkern. Generell zeigte er sich sehr zufrieden mit der gemeinsamen Probe: „Bisher war jeder für sich. Heute haben sich die beiden Orchester kennengelernt. Ich hoffe, dass dies Früchte trägt, zum Beispiel wenn sie untereinander aushelfen.“
Tatsächlich war die gemeinsame Probe sehr erfolgreich: Noch im Verlaufe des Probevormittags haben sich neun Interessierte in die Reihen des Jugendblasorchesters eingeschrieben. Gut für den Verein, aber: „Ich sehe es natürlich auch mit einem weinenden Auge, wenn sie bei mir aufhören“, sagt Langeheine. „Aber das Nachwuchsorchester soll natürlich dafür da sein, dass das große Orchester das Niveau hält.“
Julie Hofmann
Autor:Christoph Bernard aus Elsenfeld |
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