Theateraufführung

„Die Schneekönigin“ begeistert über 450 Gäste

So pickepackevoll hat man das Elsenfelder Bürgerzentrum bei einem Theaterstück für Kinder selten gesehen: Über 450 Gäste – meist Kinder, aber auch viele Eltern und Großeltern, ließen sich am Sonntag, 4. Dezember, die Aufführung von Hans Christian Andersens Märchen „Die Schneekönigin“ nicht entgehen.

Das Kulturreferat des Landkreises weiß genau, warum sie das Theater mit Horizont in jedem Jahr für eine Aufführung im Rahmen des Kulturwochenherbstes einlädt: Das vierköpfige Ensemble schafft es jedes Mal, die kleinen Gäste zu begeistern. Hier werden Märchen wie „Die Schneekönigin“ nicht einfach nacherzählt. Vielmehr werden sie als schwungvolles Musical aufgepeppt mit schmissigen und modernen Melodien, Tanzeinlagen und liebenswerten Charakteren wie etwa der Nebenfigur des Flip, der mit seiner großmäuligen Art und seinen ungelenken Hip-Hop-Schritten die Kinder gleich zu Lachanfällen animierte.

Die Hauptrollen in dem Märchen spielen aber die Kinder Gerda und Kai: Gerda, das mutige Mädchen und Kai, der nach einem eingefangenen Splitter eines zerbrochenen Zauberspiegels seinen Charakter komplett ändert und der Schneekönigin in ihr eisiges Reich folgt. Gerda, die zusammen mit einem lebendigen Schneemann nach Norden geht, muss viele Abenteuer überstehen, bis sie Kai wieder in ihre Arme schließen kann.

In den 60 Minuten Spielzeit, die viel zu schnell vorbei waren, musste das Ensemble natürlich viele Originalszenen des Märchens kürzen. Dennoch hatte man nicht den Eindruck, dass dies dem Märchen schaden würde, weil etwa die Bootsfahrt, die Zauberfee, die goldene Kutsche und das Rentier fehlen. Das machte das Ensemble mit einem großartig durchdachten Bühnenbild, eingängigen Liedern zum Mitklatschen und großer Spielfreude mehr als wett.

Um die Kernaussagen des Stücks zu verdeutlichen, braucht es nicht Disney-Spielfilme wie „Die Schneekönigin – Eiskalt verzaubert“ mit mehreren Fortsetzungen oder andere Film- oder Computerspielformate: Das Theater mit Horizont schaffte es mit reiner Spielkunst, Groß oder Klein zu begeistern. Und so, wie am Ende des Stücks Kais kaltes Herz schmolz, so schmolzen auch die Herzen der Kinder dahin. Mut, Liebe und Verständnis können scheinbar Unmögliches schaffen – diese Botschaft kam an diesem Sonntagnachmittag an.