Private Wetterstation Kirschfurt/Main
Sommer ohne Ende?
Was für eine Wohltat der Gewitterregen heute doch war! Die letzten vier Wochen sind schnell erzählt: Sonnig, heiß & staubtrocken! Für große Teile Deutschlands war der 20. Juli denkwürdig, wenn nicht sogar historisch: Ausgerechnet Hamburg war an diesem Tag der wärmste Ort Deutschlands! Noch nie hat es so weit im Norden 40°C gegeben!
Mit 39,8°C war es auch an meiner Station extrem heiß! Heißer war es nur im Sommer 2015 und 2019, wo ich jeweils die Rekordwerte von 40,3°C gemessen habe...
Der Juli in Zahlen:
Durchschnittstemperatur: 21,0°C (+1,3°C Abweichung vom langjährigen Mittelwert)
Niederschlagsmenge: 52 Liter/Quadratmeter (69% vom langj. Mittelwert)
Sonnenscheindauer: 294 Stunden (125% vom langj. Mittelwert)
Und wie geht´s weiter?
Statistisch gesehen treten zum Monatswechsel Juli/August die wärmsten Tage des Jahres auf. Im Laufe des August machen sich allerdings die kürzer werdenden Tage bemerkbar - es geht Richtung Spätsommer...
Nach derzeitigem Stand der Modellrechnungen (29. Juli) setzt der August die hochsommerlich-trockene Witterung zunächst fort. Mitte der kommenden Woche rollt eine weitere Hitzewelle an, die jedoch kurz und nicht so extrem ausfallen wird, wie die der letzten Wochen. Nach dem heutigen Gewitterregen dürfen wir am nächsten Wochenende auf weiteren Regen hoffen, so dass die große Trockenheit langsam abgebaut wird.
Die folgenden Zahlen gelten für das Maintal um Kirschfurt. Sie stammen aus meiner eigenen Messreihe (seit 1985) und aus angepassten Messreihen (z. B. Frankfurt), die bis ins Jahr 1706 zurückreichen. Dieses Archiv zeigt immer wieder, dass es auch schon vor dem menschengemachten Klimawandel Wetter-Extreme gab. Und das kann der August...
Höchste Temperatur: 40,3°C am 7. August 2015
Tiefste Temperatur: 2,8°C am 29. August 1993
Unwetter: Am 1. August 1958 wurde Miltenberg & Großheubach von einem schweren Gewitter heimgesucht. Ein beträchtlicher Teil des Großheubacher Kirchturms brach unter schweren Sturmböen ab und stürzte auf die Straße! Glücklicherweise befand sich niemand in der Nähe. Durch Regen, Hagel und Sturm entstand ein großer Schaden auf Feldern und in den Weinbergen.
Dürre: Bei hochsommerlicher Wärme fiel im August 1856 so gut wie gar kein Regen (1Liter pro Quadratmeter)! Damit war es der trockenste Augustseit Aufzeichnungsbeginn 1826.
Autor:Guido Mayer aus Freudenberg |
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