Thermoboxen halten den Corona-Impfstoff kühl
Dass die Impfungen gegen das Corona-Virus flächendeckend möglich sind, ist zu einem großen Teil auch ein Verdienst des Würzburger Unternehmens Va-Q-Tec. Dank der Produkte dieses von Joachim Kuhn und Roland Caps – beide aus dem Landkreis Miltenberg – gegründeten High-Tech-Unternehmens kann der Biontech-Impfstoff bei Temperaturen von minus 70 Grad gelagert und transportiert werden.
Das Unternehmen hat nun dem Impfzentrum des Landkreises vier solche Thermoboxen zur Verfügung gestellt, die den sicheren Transport des Impfstoffs gewährleisten. Roland Caps, zuständig für Forschung und Entwicklung im börsennotierten Konzern, übergab die Boxen am Freitag in Miltenberg in Anwesenheit von Landrat Jens Marco Scherf und wies die Impfzentrums-Verantwortlichen des Roten Kreuzes – Impfkoordinator Björn Bartels und Impfteamleiter Alexander Kremer – in die korrekte Handhabung der Produkte ein.
Die Kühlboxen von Va-Q-Tec arbeiten laut Caps als Passivkühlboxen, die ohne Zuführung von externer Energie auskommen. Die Würzburger haben dafür sogenannte Vakuumisolationspaneele entwickelt, die in Thermoboxen das Halten der darin herrschenden Temperatur über mehrere Tage gewährleisten. Diese Art der Dämmung ist Caps zufolge bis zu zehnmal effektiver als etwa Styropor. Vier Temperatursensoren, die Caps ebenfalls übergab, überwachen die Temperaturen im Inneren der Boxen.
Die Thermoboxen aus Würzburger Fertigung spielen im Impfzentrum des Landkreises Miltenberg eine wichtige Rolle – vor allem beim Transport des Vakzins zu den mobilen Impfteams. Der heruntergekühlte mRNA-basierte Impfstoff wird nach Eintreffen im Impfzentrum sofort in große Kühlschränke mit medizinischer Zulassung gelegt, wo er langsam auftaut. Mit einer Temperatur von rund 5 Grad werden die Dosen in den Va-Q-Tec-Thermoboxen, die zudem mit speziellen Kühlakkus versehen sind, zu den mobilen Impfteams gebracht. Am Einsatzort wird jedem Impffläschchen zunächst eine kleine Dosis Natriumchlorid zugegeben. Nach mehrmaligem Rotieren der Fläschchen und einer kurzen Ruhezeit können danach bis zu sechs Dosen in rascher Folge verimpft werden. Zu diesem Zeitpunkt haben sie fast Raumtemperatur. Die fünfköpfigen Impfteams arbeiten nach Aussage von Björn Bartels bei den Impfungen sehr sorgfältig und planen die Zahl der Impfungen präzise, so dass am Ende des Tages keine Impfdosis mehr übrig ist. Denn, so Alexander Kremer: „Angebrochene Fläschchen dürfen nicht gelagert und wiederverwendet werden.“
Wertvolle Dienste könnten die Boxen aber auch in naher Zukunft leisten, denn nach Aussage von Landrat Jens Marco Scherf hat der Landkreis die Errichtung eines zweiten Impfzentrums im Nordlandkreis ins Auge gefasst.
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