Summer School 2023
Medizinstudierende fühlten sich im Landkreis Miltenberg bestens aufgehoben
Im August startete die Summer School 2023 – ein Programm für Medizinstudierende, die ihre vierwöchige Hausarztfamulatur mit zusätzlichen fachlichen Angeboten im Landkreis Miltenberg absolvieren. Das Angebot der Gesundheitsregionplus Miltenberg und den sich beteiligenden Akteur:innen fand in diesem Jahr bereits zum vierten Mal statt. 16 Studierenden aus ganz Deutschland wurden dabei auch Freizeitaktivitäten geboten.
Was der Beruf als Allgemeinmediziner:in auf dem Land zu bieten hat, zeigte Andreas Hickmann, Allgemeinmediziner in Schneeberg. Seine Praxis wird seit April 2023 als erste Praxis der Gesundheitsgenossenschaft Campus GO betrieben. Die zur Sicherung der hausärztlichen Versorgung über die Odenwald-Allianz gegründete Genossenschaft möchte jungen Ärztinnen und Ärzten attraktive Arbeitsplätze gewähren, erklärte Peter Schmitt, Bürgermeister von Amorbach und Ansprechpartner von Campus GO. Neben Ultraschall- und Lungenfunktionsuntersuchung standen auch alternative ambulante
Versorgungsformen auf dem Programm.
Einblicke in die stationäre Versorgung ermöglichte die Helios-Klinik in Erlenbach. Beteiligt waren die Fachbereiche Neurologie, Orthopädie und Unfallchirurgie, Gynäkologie und Geburtshilfe sowie die Kardiologie. Michael Weberpals, Chefarzt und ärztlicher Direktor der Klinik, nahm sich Zeit, um die Studierenden an die feinmotorische Handwerkskunst der Kardiologie heranzuführen. Der Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe, Georgi Popivanov, und Unfallchirurgin Ariane Lucas stellten ihren Arbeitsalltag vor. In der Elektrophysiologie war es möglich, das neurologische Team bei Untersuchungen wie Elektroneurographie (ENG) und Elektromyographie (EMG) sowie Elektroenzephalographie
(EEG) zu begleiten.
An der Gestaltung der insgesamt fünf Programmnachmittage beteiligten sich auch die beiden regionalen Krankenkassen BKK Akzo Nobel Obernburg und die AOKGesundheitskasse Aschaffenburg. Die BKK bot bei einer Begehung Einblicke in den Bereich Arbeitsmedizin mit Vorstellung des arbeitsmedizinischen Zentrums des ICO mit der leitenden Ärztin Dr. Jutta Weimer. Sophia Rebmann, Beraterin für Prävention und Gesundheitsmanagement der BKK, informierte über betriebliches Gesundheitsmanagement und Gesundheitsförderung. Den gesamten Nachmittag über stand außerdem Stefan Lang, Vorstandsvorsitzender der BKK Akzo, für gesundheitspolitische Fragen zur Verfügung. Die AOK griff in einer von Direktor Alexander eröffneten Veranstaltung das auch in der Medizin bedeutende Thema Ernährung auf, welches einen enormen Einfluss auf Gesundheit und Therapie zahlreicher
hat. Ernährungsberaterin Rebecca Kunze zeigt die Relevanz des Themas für die angehenden Ärztinnen und Ärzte auf und führte mit einem Vortrag und Kochkurs in das Thema „Mediterrane Ernährung“ ein.
Auch der BRK-Kreisverband Miltenberg-Obernburg trug zum Programm der Gesundheitsregionplus bei. Jörg Kuhn, stellvertretender Leiter des Rettungsdienstes, und sein Kollege und Notfallsanitäter Christian Schriever boten theoretische und praktische Einblicke in die Themen Erste Hilfe, Reanimation und Intubation. Wer mochte, konnte sogar während der Famulatur ein Tagespraktikum beim Rettungsdienst absolvieren und tiefergehende Eindrücke von der Tätigkeit als Notärztin oder Notarzt erlangen.
Die letzte Woche der –Medizinstudierenden endete am vergangenen Freitag mit einer Wanderung durch die Weinberge von Erlenbach nach Klingenberg. Neben der traumhaften Aussicht gab es die Möglichkeit, Wein vom Weingut Steintal in Klingenberg zu probieren und etwas über den Weinbau zu erfahren. Während und nach der Wanderung standen außerdem Jörg Friess, Vorsitzender des ärztlichen Kreisverbands und Allgemeinmediziner mit Sitz in Leidersbach, sowie Dr. Reinfried Galmbacher,
Allgemeinmediziner mit Sitz in Klingenberg, für Fragen rund um das Thema Hausarzttätigkeit und Niederlassung zur Verfügung.
Insgesamt konnten die Medizinstudierenden ein sehr facettenreiches Programm in Anspruch nehmen. Besonders beeindruckt haben die jungen Mediziner:innen dabei die Hilfsbereitschaft und das Engagement der sich beteiligenden Akteur:innen. Dies wurde auch von einigen als Grund genannt, um für zusätzliche praktische Tätigkeiten im Rahmen ihrer weiteren Laufbahn noch einmal zurück in den Landkreis kommen zu wollen.
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