Corona-Impfung
Impfstoff reicht nur für 630 Impfungen pro Tag im Impfzentrum
630 Impfungen pro Tag stehen in der laufenden Woche bis einschließlich Freitag auf der Agenda des Impfzentrums des Landkreises Miltenberg. Jeweils von 8 bis 20 Uhr werden zunächst die Vakzine von BioNTech verimpft, ehe im Laufe der Woche allmählich die vorübergehend abgesagten Impftermine mit dem AstraZeneca-Impfstoff nachgeholt werden. Gerne würde Impfkoordinator Björn Bartels auch am Wochenende impfen, aber der Impfstoff reicht dafür nicht aus.
Bei den Verabreichungen der Impfstoffe haben sich in den letzten Tagen und Wochen Änderungen ergeben. Das betrifft zum einen das Vakzin von AstraZeneca, das nach wie vor laut den Empfehlungen der Fachleute allen Altersklassen verabreicht wird. Hier wurde das Aufklärungsblatt allerdings dahingehend geändert, dass die zu Impfenden auf sehr seltene Blutgerinnsel aufmerksam gemacht werden, die in Verbindung mit einer Verringerung der Blutplättchenzahl sowie auch zusammen mit Blutungen auftreten können. Sehr vereinzelt wurden solche Fälle gemeldet – meisten sieben bis 14 Tage nach der Impfung und überwiegend bei Frauen unter 55 Jahren. Welcher Impfstoff verabreicht wird, wird bei der Terminbuchung gleich zu Beginn angezeigt. Wenn der vorgesehene Impfstoff nicht gewünscht wird, empfiehlt es sich Bartels zufolge, auf ein späteres Impfangebot mit einem anderen Impfstoff zu warten. Vor Ort im Impfzentrum kann der zu verabreichende Impfstoff nämlich nicht getauscht werden.
Aktuell sind rund 28.700 Menschen im Landkreis Miltenberg für eine Erstimpfung registriert, weitere 3.300 Menschen wurden bereits für eine Terminvereinbarung eingeladen. Die Erstimpfung haben mittlerweile etwa 11.500 Menschen erhalten, die Zahl der Zweitimpfungen liegt aktuell bei rund 5.300. Apropos Zweitimpfungen: Bei den Impfstoffen von BioNTech und Moderna wurde der Zeitpunkt der Zweitimpfung mittlerweile von drei Wochen (BioNTech) und vier Wochen (Moderna) auf einheitlich sechs Wochen geändert; die zweite Dosis von AstraZeneca wird nach wie vor zwölf Wochen nach der Erstimpfung verabreicht. Bereits vereinbarte Termine zur Zweitimpfung nach drei (BioNTech), vier (Moderna) oder neun (AstraZeneca) Wochen bleiben dennoch bestehen. Den größten Teil der Impfungen nimmt zurzeit der Impfstoff von BioNTech ein, gefolgt von AstraZeneca; das Vakzin von Moderna hat nur einen sehr geringen Anteil an den Impfungen.
Nachdem die Registrierten aus der Prioritätsgruppe I überwiegend erstgeimpft wurden, wurde im Impfzentrum mit den Einladungen für die Prioritätengruppe II begonnen – den 70- bis 80-Jährigen sowie Menschen, denen aufgrund ärztlicher Bescheinigungen eine vorgezogene Impfung angeraten wurde. Weiterhin werden aber alle über 80-Jährigen, die sich nun noch registrieren, vorrangig geimpft. Weiterhin geimpft wird auch das Personal von Schulen, Kindertagesstätten und Arztpraxen, so Björn Bartels.
Den Impfkoordinator freut es, dass bei ihm viel Lob aus Reihen der Bevölkerung zum Prozessablauf bei der Impfung ankommt. Den Beschwerden von Menschen, dass sie gerne früher geimpft würden, kann Bartels aber nur entgegnen, dass der Impfstoff zurzeit einfach nicht ausreicht, um mehr Menschen schneller zu impfen. „Wir könnten täglich fast die doppelte Kapazität erzielen! Gerne würden wir auch an den Wochenenden impfen, wenn wir nur genug Impfstoff hätten. Dies ist nach wie vor der Flaschenhals der Impfstrategie“, bedauert Bartels.
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