Corona-Pandemie
Bundeswehr hilft bei der Kontaktnachverfolgung
Seit Oktober 2020 – mit einer Unterbrechung – leistet die Bundeswehr im Landkreis Miltenberg wertvolle Hilfe bei der Bewältigung der Corona-Pandemie. Soldatinnen und Soldaten, die teilweise von weither nach Miltenberg kommen und monatelang von ihren Familien getrennt sind, unterstützen den Landkreis bei der Nachverfolgung von Corona-Infizierten und deren Kontakten.
Landrat Jens Marco Scherf war es deshalb ein Anliegen der Bundeswehr für diesen aufopferungsvollen Einsatz zu danken. Er bat Fregattenkapitän Achim Philipps, diesen Dank an die im Landkreis Eingesetzten und die höheren Stellen der Bundeswehr zu übermitteln. Reserve-Offizier Achim Philipps, der im Landkreis Miltenberg lebt und das Kreisverbindungskommando leitet, ist auch Mitglied der Führungsgruppe Katastrophenschutz im Landkreis Miltenberg. So hat der Landkreis eine gute Verbindung zur Bundeswehr – was sich in den letzten Jahren schon mehrfach ausgezahlt hat. So war die Bundeswehr auch beim großen Waldbrand in Amorbach behilflich.
Seit Oktober 2020 sind laut Philipps zwischen vier und 16 Soldatinnen und Soldaten im Landkreis Miltenberg zur Bewältigung der Corona-Pandemie unterstützend tätig. Anfangs war ihr Aufgabenbereich neben der Kontaktnachverfolgung (Contact Tracing) die Mitarbeit in mobilen Testteams und am Impftelefon. Seit November 2021 waren zunächst sechs Leute im Contact Tracing eingesetzt, im Januar kamen weitere fünf dazu. Zehn Stunden pro Tag arbeiten die elf Bundeswehrangehörigen Philipps zufolge – auch am Wochenende –, untergebracht sind sie in Hotels. Auf ihre Aufgabe wurden sie vom Landkreis Miltenberg vorbereitet und eingearbeitet. Das hat sich bewährt, so Landrat Jens Marco Scherf: „Anfänglich herrschte im Gesundheitsamt noch Skepsis, aber schnell hat sich herausgestellt, dass die Bundeswehrleute sehr gut arbeiten und motiviert sind.“ Ihre Hilfe sei unverzichtbar, stellte Scherf fest.
Damit die Bundeswehr im Inneren eingesetzt werden kann, muss laut Scherf feststehen, „dass die zivile Seite trotz aller Anstrengungen ihre Aufgaben nicht leisten kann.“ Das sei im Landkreis Miltenberg im Fall der Corona-Pandemie gegeben, führte er aus: Der Staat habe so viele Hilfskräfte eingestellt wie möglich, im Landratsamt seien alle Personalreserven aktiviert worden und im staatlichen Bereich sei ebenfalls mobilisiert worden, was geht. Alle Anstrengungen reichten aber nicht aus, deshalb habe man laut der Leiterin der Abteilung Öffentliche Sicherheit und Ordnung am Landratsamt, Pia Plappert, einen Amtshilfeantrag gestellt. Nach dem positiven Bescheid sei die Hilfe der Bundeswehr vorerst bis zum 22. Februar genehmigt worden. Dann werde geprüft, ob der Landkreis weiter Hilfe benötigt.
Landrat Jens Marco Scherf zeigt sich angesichts des Einsatzes der Bundeswehr dankbar, „dass wir die Bundeswehr haben.“ Man müsse sich bewusst machen, dass diese unabdingbar sei für die Stabilität sowie die Verteidigung der Werteordnung. Das werde mitunter übersehen, so der Landrat, der die „wertvolle Hilfe“ der Bundeswehr auch im Landkreis Miltenberg hervorhob. „Die Bundeswehr ist ein etablierter Baustein im überörtlichen Katastrophenschutz“, stellte Scherf fest, ehe er mit Achim Philipps, Pia Plappert und Büroleiterin Susanne Seidel dem Bundeswehrpersonal bei der Arbeit über die Schulter schaute und sich über den aktuellen Stand der Nachverfolgung informierte.
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