„Solarer Wasserstoff“ im Fokus der Lehrer*innen-Fortbildung
18 Lehrer*innen aus weiterführenden Schulen und Mittelschulen des Landkreises haben am Dienstag, 6. Dezember, wieder die Schulbank gedrückt: im Julius-Echter-Gymnasium (JEG) Elsenfeld erfuhren sie auf Einladung von Landrat Jens Marco Scherf von zwei kompetenten Referenten alles über das Thema „Solarer Wasserstoff“.
Dr. Roland Full, pensionierter Chemielehrer, der ehrenamtlich als Jugend-forschtBetreuungslehrer amJEG beschäftigt ist, sowie der pensionierte Industriechemiker Dr. Hans Strack (Alzenau), der ehrenamtlich die Projektgruppe „Wasserstoff“ der Stadt Alzenau leitet, stellten ihr Wissen zur Verfügung. Sie engagieren sich auf diesem Gebiet, weil sie glauben, dass die Energiewende auch an Schulen thematisiert werden muss. Sie sind davon überzeugt, dass die Wasserstoff-Technologie als Schlüsseltechnologie dieses Jahrhunderts nicht nur technische Vorbereitungen erfordert, sondern auch in den Köpfen der Menschen ankommen muss. Lehrer*innen sollen dabei den Kleinsten und Kleinen die faszinierenden Möglichkeiten des Wasserstoffs erklären.Full startete mit einem zweistündigen Workshop zum grünen Wasserstoff – einem Wasserstoff, für dessen Herstellung erneuerbare Energien als Energieträger für die Elektrolyse verwendet werden. Dazu hatten die Veranstalter den Hilde-Domin-Saal in ein Chemielabor verwandelt, in dem die Lehrer*innen an jedem Arbeitsplatz eine Fülle von
Experimentier-Materialien erwartete. Als erfahrener Fortbildner hatte Full eine methodisch-didaktische Reihe mit drei Experimenten für alle Schularten vorbereitet, die die Schüler*innen auf spielerische Art von der Knallgasreaktion zur solaren Wasserstoff-Technologie führen sollen. In einer Plastikpipette erfolgte die Minimal-Version einerElektrolyse von Wasser und als es im Saal 18-mal knallte, war das Experiment erfolgreich mit der Knallgasprobe abgeschlossen.
Im zweiten Versuch bauten sich die Lehrer*innen mit einfachsten Mitteln eine Brennstoffzelle, die nichts anderes als eine kontrollierte Knallgas-Reaktion darstellt. Freude kam auf, als am Ende der Strom aus der Brennstoffzelle mit zweiEdelstahltopfreibern den Propeller eines kleinen Solarmotors zum Schnurren brachte.Abschließend machte der Referent die Lehrkräfte mit dem Solar-Wasserstoff-Lernset
vertraut, wobei jeder mit einem eigenen Experimentierkasten nach detaillierter Anleitung und Erklärung eine modellhafte Wasserstoff-Station aufbaute und betrieb.
Das vom Landratsamt Miltenberg beschaffte Lernset ging nach Ende der Veranstaltung in den Besitz der Schule über. Als Sponsor für weitere Experimentierkästen trat die Energieversorgung Miltenberg-Bürgstadt (EMB) auf, was die Kursteilnehmer mit viel Beifall quittierten. Nun braucht es an den Schulen im Landkreis noch weitere Sponsoren, damit die Lehrer*innen ihre frischen Kenntnisse und Experimentierfertigkeiten an die Klassen weitergeben können. Am Julius-Echter-Gymnasium ist dies bereits geschehen: Der JEG-Freundeskreis spendete drei Kästen, so dass es mit dem Experimentieren losgehen kann.
Nachdem Dr. Hans Strack in seinem Referat die Grundzüge der Wasserstofftechnologie sehr anschaulich erläutert und über den Stand seiner Initiative in der Modellregion Alzenau berichtet hatte, ging eine Fortbildung zu einem hochaktuellen Thema zu Ende, die alle Kursteilnehmer*innen als sehr bereichernd empfanden. Deshalb sparten sie nicht mit Komplimenten für die Referenten und brachten ihren Dank mit einem kräftigen Applaus zum Ausdruck.
Schulamtsdirektor Harald Frankenberger, der an der Fortbildung teilnahm, zeigte sich äußerst beeindruckt von der interessanten Veranstaltung zum hochaktuellen Thema regenerative Energien. Er bezeichnete die Fortbildung als „hervorragende Veranstaltung mit vielen Perspektiven für den Unterricht im Sinne einer nachhaltigen Energieversorgung.“ Frankenbergers Dank galt auch Landrat Jens Marco Scherf für die Anregung der Fortbildung und dem Landkreis für die Finanzierung der Experimentierkästen auch für die Mittelschulen.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.