Müllentsorgung
Körperliche Schwerstarbeit bei der Müllabfuhr
Um sich einen Eindruck vom Beruf der Müllwerker zu verschaffen, hat Landrat Jens Marco Scherf am Dienstag, 23. August, einen Urlaubstag geopfert, um auf einem Müllauto in Miltenberg die blauen Papiertonnen zu leeren.
Körperliche Schwerstarbeit sei das, bilanzierte Scherf und zollte allen Müllwerkern seinen großen Respekt, die zurzeit ein enormes Arbeitspensum leisten. Zum einen werde die Firma Remondis von einem außerordentlich hohen teilweise coronabedingten Krankenstand belastet, zum anderen müssten Mitarbeiter Betreuungen von Kindern aufgrund geschlossener Kindergärten leisten und auch die Urlaubs- und Ferienzeit lasse Mitarbeiter ausfallen.
Er, Scherf, habe den Eindruck, dass die Stimmung in der Bevölkerung angesichts verzögerter oder ausgefallener Abfuhren in den letzten Tagen ins Positive gekippt sei. „Die Leute sind sehr freundlich und haben Verständnis für die Situation“, so Scherfs Einschätzung, die von dem ihm begleitenden Müllwerker Mike Trense geteilt wurde. Die Leute würden anerkennen, was die Remondis-Mitarbeiter bei hohen Temperaturen, in Doppelschichten und sogar an Samstagen leisten würden, so der Landrat, der die
körperliche Schwerstarbeit rund sieben Stunden lang am eigenen Leib erlebte. „Die verbliebenen Mitarbeiter reißen sich ein Bein aus“, hat Scherf beobachtet.
Leider werde ihnen die Arbeit teilweise unnötig erschwert, bedauert der Landrat. Er berichtet von Federkissen, gelben Säcken und Restmüll in der Papiertonne. Eine Tonne sei sogar komplett mit Styropor gefüllt und oben mit Papier bedeckt worden. Die Beistände seien mitunter auf große Haufen geworfen worden, anstatt sie kompakt zu bündeln, was für die Arbeiter mit hohem Mehraufwand verbunden ist. Deshalb appelliert Scherf an alle Bürgerinnen und Bürger, bitte nur Papier und Kartonagen zu entsorgen und Beistände zu bündeln.
Bei den Biotonnen und den Restmülltonnen liege man mittlerweile im normalen Rhythmus, ergänzt Dirk Nagel (Remondis), der auf der Tour ebenfalls mitarbeitete. Die blauen Papiertonnen und die gelben Säcke würden nach und nach abgeholt – genauere Informationen zur Vorgehensweise in den einzelnen Orten sollen in Kürze veröffentlicht werden. Die Situation bei Remondis werde sich hoffentlich im September entspannen, glaubt Dirk Nagel. Bis dahin, denkt er, seien wohl die meisten Infektionen abgeklungen
und die Urlaubszeit ende.
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