Klimaschutz
Klimaschutzanstrengungen mit Umweltpakt-Urkunden belohnt
Auch trotz der anhaltenden Corona-Pandemie ist es Landrat Jens Marco Scherf ein Anliegen, auch andere Aspekte rund um den Umwelt- und Ressourcenschutz im Auge zu behalten. Dem Landrat war es deshalb wichtig, vier Unternehmern aus dem Landkreis Miltenberg am Montagabend Urkunden für die Teilnahme am Umweltpakt Bayern zu überreichen.
Im Innenhof des Landratsamts Miltenberg würdigte der Landkreis die drei bevollmächtigten Bezirksschornsteinfeger Frank Weinert (Eschau), Michael Winter (Großheubach) und Ralf-Peter Krause (Amorbach) sowie den Mönchberger Zimmermann Ulrich Eiermann für ihre Anstrengungen zur Umsetzung von Maßnahmen im Bereich des Umwelt- und Klimaschutzes. Es zeige sich, dass nicht nur große Firmen und Behörden Vorbildliches leisten, sagte der Landrat und hob die vier Unternehmer hervor, die in ihren Firmen Großes geleistet hätten. Sie zeigten Verantwortung für Umwelt, Klima und Lebensraum, so Scherf. Als der Umweltpakt im Jahr 1995 ins Leben gerufen wurde, sei es das Ziel gewesen, Betriebe, Unternehmen und Behörden für betrieblichen Umweltschutz zu motivieren – und dies über die gesetzlichen Vorgaben hinaus, blickte der Landrat zurück. Für Scherf ist es klar, dass der Schutz der natürlichen Ressourcen nicht allein über gesetzliche Reglementierungen funktionieren kann. „Die Menschen müssen das aus Überzeugung tun“, sagte er und attestierte den vier Ausgezeichneten, im Sinne des Umweltpaktes aktiv geworden zu sein. Stellvertretend für Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber übergab er die Teilnehmerurkunden als Zeichen der hohen Wertschätzung, die auch er, Scherf, den vier Unternehmern entgegenbringe.
Der Zimmerer und Holzhandwerker Ulrich Eiermann übernimmt vielfach Verantwortung mit klimaverträglichem Handwerken, bei der Auswahl der Baustoffe und bei der Konstruktion von Gebäuden. Seine Firma hat in den letzten Jahren Schwerpunkte gelegt auf die Verwendung erneuerbarer Ressourcen wie etwa 100 Prozent Ökostrom, Solarthermie, dem Einsatz einer Holzheizung, der Regenwassernutzung sowie dem Aufspüren und der Vermeidung von Energieverlusten. Beim Bauen verwendet Eiermann überwiegend heimische Hölzer und Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen wie Holz, Hanf und Zellulose. Drüber hinaus verzichtet er auf chemischen Holzschutz und legt großen Wert auf Abfallvermeidung und Abfalltrennung.
Der bevollmächtigte Bezirksschornsteinfeger Frank Weinert hat sich dem möglichst papierlosen Arbeiten im Büro verschrieben, auch setzt er auf das Zusammenlegen von Arbeiten, um Fahrten zu sparen. Sein komplettes Gebäude wird durch den Einsatz einer Holzheizung und von Sonnenkollektoren CO2-neutral beheizt. Zudem kann Weinert fast den kompletten Stromverbrauch durch die Energieerzeugung einer Photovoltaikanlage decken.
Der bevollmächtigte Bezirksschornsteinfeger Ralf-Peter Krause nutzt Solarthermie zur Brauchwasserbereitung für das Berufsbad, auch hat er ein Wärmeverbundsystem installieren lassen, damit Wärmeverluste in den Betriebsräumen reduziert werden. Er hat eine Photovoltaikanlage mit Stromspeicher im Einsatz und generiert auf diese Weise umweltfreundlichen Strom.
Der bevollmächtigte Bezirksschornsteinfeger Michael Winter hat eine Biomasseanlage im Einsatz, nutzt Solarkollektoren, betreibt im Büro einen Pelletofen und lässt das Brauchwasser durch eine Kollektoranlage bereiten. Winter hat bereits mehrfach am Umweltpakt teilgenommen. Er hat auch einen Mitarbeiter zum Gebäudeenergieberater ausbilden lassen.
Die Ausgezeichneten haben die Voraussetzungen zur Zertifizierung des Umweltmanagementsystems nach DIN EN ISO 14001 erfolgreich erfüllt und gehören damit zu einem Kreis von rund 300.000 Unternehmen auf der ganzen Welt. Die ISO 14001 ist der weltweit akzeptierte und angewendete Standard für Umweltmanagementsysteme. Die Norm wurde 1996 von der Internationalen Organisation für Normung veröffentlicht und zuletzt im Jahr 2015 novelliert. Sie legt Anforderungen an ein Umweltmanagementsystem fest, mit dem eine Organisation ihre Umweltleistung verbessern, rechtliche und sonstige Verpflichtungen erfüllen und Umweltziele erreichen kann.
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