Ausschusssitzung
Es geht voran in Sachen Klimaschutz und Schulbaugrogramm - Ausschuss für Energie, Bau und Verkehr tagt im Landratsamt
Kreis Miltenberg.Zahlreiche Projekte werden im Landkreis Miltenberg angepackt, was die Berichte über die Weiterführung des Regionales Mobilitätsgutsachtens (REMOSI), den European Energy Award als Instrument zur klimaneutralen Landkreisverwaltung und den vom Kreistag beschlossenen Beitritt zu der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen (AGFK) angeht. Weiterhin wurde der aktuelle Maßnahmenstand des Schulbauprogramms III mit dem Bau der Zweifachturnhalle der Main-Limes-Realschule Obernburg und Sanierung der Sporthallen am Hermann-Staudinger-Gymnasiums (HSG) in Erlenbach betrifft. Außerdem erhielten die Ausschussmitglieder viele Erläuterungen von Martina Eisert (Staatliches Bauamt) zu den Straßen- und Radwegebaumaßnahmen, die die Übersicht der staatlichen und kommunalen Projekte in 2023 vorstellte.
Überblick über umfangreiche Maßnahmen
»Wir können uns auf die Schulter klopfen«, merkte Landrat Jens Marco Scherf in der Sitzung am 17. Mai, mit Blick auf die Sanierungs- und Radwegebaumaßnahmen im Jahr 2022 an. Größtes Landkreisprojekt in 2023 ist die mit 900.000€ angesetzte Erneuerung der Kreisstraße MIL 27 zwischen Streit und Eschau. Größere staatliche Baumaßnahmen sind auf der B469 zwischen Wörth und Trennfurt (Juli bis Oktober in drei Bauabschnitten, 3,5 Mio €) sowie bei Breitendiel-Nord eine Lichtzeichenanlage mit Geh- und Radwegeanbindung für eine halbe Million €. Im Bereich der Staatsstraßen steht die Erneuerung der Ortsdurchfahrt Amorbach (St 2311 bis Mitte April (3,2 Mio €) sowie die Erneuerung der St 507 zwischen Umpfenbach und Neunkirchen für 2,7 Mio € an.
Schulbauprogamm III ist angepackt
Nach längerer Wartezeit ist nun der Neubau der Zweifachturnhalle der Main-Limes-Realschule in Obernburg in Angriff genommen, worüber Kreisbaumeister Andreas Wosnik einen Sachstandsbericht gab. In Obernburg ist der Aushub vollzogen, so dass mit den Roharbeiten noch Ende Mai begonnen werden kann. Ebenso schreiten die vorbereitenden Maßnahmen für die Generalsanierungen der jeweils zwei Sporthallen an den Gymnasien in Miltenberg und Erlenbach am Main voran.
REMOSI-Projektverlauf mit den geplanten Schritten
Im vom regionalen Planungsverband erstellten Gutachten eines Mobilitäts- und Siedlungsgutachten (REMOSI) sind unter anderem sogenannte Mobilitätsknoten in den Gemeinden geplant, also die Verknüpfung der Bahn mit Radverkehr, Bussen oder Park and Ride zusammenzuführen. Hierzu fand bereits eine Mobilitätskonferenz für die Gemeinden in Kooperation mit dem Regionalmanagement (Zentec) statt. Im Mittelpunkt eines weiteren Projekts steht die Mainquerung zu den Bahnhöfen. Die Besprechung mit den Gemeinden der sieben möglichen Standorte hat laut Andreas Wosnik ergeben, dass alle Kommunen des Landkreises Miltenberg einschließlich der beiden Kommunen im LandkreisAschaffenburg das Thema bearbeiten wollen. Je mehr sich laut Wosnik an der
Umsetzung beteiligen, umso geringer werden die Kosten einer notwendigen Machbarkeitsstudie für die Gemeinden sein. Er sicherte bei der Realisierung die Unterstützung des Landkreises zu. »Das wäre kein schlechter Aufschlag, was die CO2-Minderung angeht«, so der Kreisbaumeister, der die entsprechende Abteilung im Landratsamt leitet.
Energiebericht und European energy award
Eine positive Bilanz legte Energiemanager Sebastian Randig vor, was die Verbräuche der kreiseigenen Liegenschaften aus erneuerbarer Energie angeht. Er erläuterte die Gesetzesnovelle der bayerischen Bauordnung, die vorschreibt, dass neue Nicht-Wohngebäude ab dem 1. Juli 2023 und Bestandsgebäude ab 1. Januar 2025 die Stromerzeugung aus Solarenergie nachweisen und die Dachflächen entsprechend
ausstatten müssen. Randigs Ausführungen nach ist dies beim Hermann-StaudingerGymnasium, dem Johannes-Butzbach-Gymnasium, der Heinrich-Ernst-Stötzner-Schule, der Main-Limes-Realschule, der Lehrwerkstatt der staatlichen Berufsschule in Obernburg und auf dem Verwaltungsgebäude des Landratsamtes in Miltenberg bereits umgesetzt.
Die detaillierte Auswertung der Photovoltaikanlagen zeige, dass die Erwartungen erfüllt
werden und je nach Liegenschaft die Eigenverbrauchsquoten zwischen 59 und 92 Prozent
liegen. Ein Maßnahmenkatalog zum European Engergie Award (EEA) wurde aktuell von einem Team im Landratsamt erarbeitet, das ihn in verschiedene Handlungsfelder auf Basis der Ist-Analyse aufgeteilt hat. Der European Energy Award, kurz EEA, ist ein europäisches Gütezertifikat für die Nachhaltigkeit der Energie- und Klimaschutzpolitik von Gemeinden. Mit Stand 2018 waren europaweit über 1500 Gemeinden mit rund 50 Millionen Einwohnern beteiligt und über 800 Gemeinden zertifiziert. Der Landkreis Miltenberg ist jetzt dabei, eine Zertifizierung voranzutreiben. Es ist ein laufender Prozess, wobei der der EEA als Instrument auf dem Weg zur klimaneutralen Landkreisverwaltung genutzt werden soll. Der Landkreis muss die notwendigen Personalressourcen für die Klimaneutralstellung und die Umsetzung der Maßnahmen selbst zur Verfügung stellen, um bis spätestens 2040 die gesetzlich verlangte Treibhausneutralität für die kommunale Verwaltung zu sichern.
Fahrradfreundliche Kommunen in Bayern
Bereits in der Kreistagssitzung am 7. März 2022 war der einstimmige Beschluss gefasst worden, einen Aufnahmeantrag zur Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen (AGFK) zu stellen. Unter anderen Teilnehmern wie Polizei, Kreistag und Kreisverwaltung war der Mobilitätsbeauftragte des Landkreises, Tim Haas, mit den Aktivitäten befasst. Laut Abteilungsleiter Andreas Wosnik hat der Vertreter des AGFK nach einer Rundfahrt mit dem Fahrrad bestätigt, dass sich der Landkreis bereits sehr gut für den Radverkehr einsetzt. „Die Erfüllung der Qualitätsanforderungen für eine Mitgliedschaft des Landkreises könnte wohl weniger als die eigentlich üblichen vier Jahre dauern“, blickte Wosnik positiv
auf die Befahrung des Landkreises zurück.
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