Erdverkabelung
Bayernwerk verkabelt Freileitungen im Südlandkreis bis Ende 2024

Der starke Schneefall Anfang April hat im Landkreis Miltenberg gezeigt, dass vor allem die Stromversorgung durch Freileitungen eine Achillesferse ist. Landrat Jens Marco Scherf hat sich deshalb bezüglich des seit mehreren Jahren laufenden Prozesses der Erdverkabelung mit dem Bayernwerk in Verbindung gesetzt.

Das Bayernwerk hat in der Vergangenheit bereits viel Geld in die Erdverkabelung investiert, auch bis Ende 2024 will der Versorger rund 2 Millionen Euro in die Hand nehmen, um seine Ringleitungen im südlichen Landkreis Miltenberg komplett zu verkabeln. Damit, so erfuhr Landrat Jens Marco Scherf im Gespräch mit fünf Vertretern des Bayernwerks, können alle Gemeinden entlang dieses Rings künftig und spätestens bis Ende 2024 auch bei Unwetterlagen zuverlässig mit Strom versorgt werden. „Dies ist angesichts zunehmender Extremwetterlagen von höchster Bedeutung für die Versorgungssicherheit der Bevölkerung“, erklärte der Landrat.

Dass der Klimawandel mit verstärkten Starkniederschlägen auch in Form von extremen Nassschnee vor der Region nicht Halt macht, mussten zahlreiche Gemeinden am 8. und 9. April erfahren: Starker Schneefall mit extrem dicken und nassen Flocken bedeckte die bereits belaubten Bäume und übte so starken Druck aus, dass viele umfielen und zum Teil auch Freileitungen beschädigten. Manche Gemeinden waren viele, teilweise bis zu 24 Stunden, ohne Strom. Der Einsatz zur Widerherstellung der Stromversorgung war, so Landrat Jens Marco Scherf ein „herausragender Einsatz“ der Techniker des Bayernwerks, unterstützt von den ehrenamtlichen Kräften im Brand- und Katastrophenschutz. Rund um die Uhr sei gearbeitet worden, lobte Scherf, auch wenn es mitunter Rückschläge durch weitere fallende Bäume auf Leitungen gegeben habe. Man habe versucht, die Öffentlichkeit schnell zu informieren und er, Scherf, habe den Eindruck gehabt, dass die Menschen dankbar gewesen seien über die zeitnahen und aktuellen Informationen.

Auch von Seiten des Bayernwerks kam ein Lob – vor allem für die sehr gute Zusammenarbeit der Techniker mit den Freiwilligen Feuerwehren der Gemeinden Weilbach, Kirchzell, Amorbach und Eichenbühl. Wie stark der Schneefall gewesen war, habe man daran sehen können, dass selbst mit Satellitenhandys keine Kommunikation möglich gewesen sei, erinnerte sich Servicetechniker Joachim Stark. Die positive Berichterstattung in den Medien und den sozialen Netzwerken habe „der Mannschaft sehr gutgetan“, die im Dauereinsatz die Schäden beseitigt habe.

Mit den Freileitungen im Odenwald sei man in der Tat nicht gut aufgestellt für solche extremen Wetterereignisse, bekannte Jürgen Schönherr, Leiter des Kundenzentrums des Bayernwerks. Rund zwei Millionen Euro habe man in den vergangenen Jahren bereits für die Erdverkabelung in die Hand genommen, blickte er zurück. Nun werde man die Planung anpassen und die Kräfte massiv bündeln, um die Erdverkabelung weiter schnell voranzutreiben, erklärte er dem Landrat. Dazu brauche es auch eine gute Kooperation mit den Gemeinden, so Schönherr. Auf der Karte zeigte er die Planungen seines Unternehmens in den nächsten Jahren. So werden derzeit beispielsweise Erdleitungen zwischen Watterbach über den Campingplatz nach Kirchzell verlegt und zwei neue digitale Stationen gebaut. In Planung befinde sich laut Schönherr die Erdverkabelung von Amorbach über Buch bis Kirchzell (2023), in Richtung Ottorfszell (2022) wie auch ein neues 20-kV-Kabel als Ringschluss von Weckbach aus in Richtung Gönz (2023). In drei Abschnitten werde zudem im Erftal und den angrenzenden Höhen bis Ende 2024 gearbeitet: im ersten Abschnitt zwischen Riedern und der Tierkörperbeseitigungsanstalt vor Hardheim (geplant 2022), im zweiten Abschnitt zwischen Riedern, Pfohlbach und Heppdiel (geplant für 2023) sowie im dritten Abschnitt zwischen Heppdiel, Windischbuchen und in Richtung Reichartshausen bis etwa zum Geisenhof (geplant für 2024). Die Freileitungen auf der Odenwaldhöhe bei Richelbach bereiteten laut Auffassung des Bayernwerks keine Probleme, da hier keine Bäume in die Freileitung fallen können. Sollte die Leitung zwischen Umpfenbach und Eichenbühl einmal gestört werden, könne Eichenbühl problemlos über die Ringleitung versorgt werden.

„Die Verkabelung ist dank neuer Verfahren mittlerweile wirtschaftlicher geworden“, verwies Jürgen Schönherr auf das Kabelpflugverfahren und das Bohrspülverfahren. Mit diesen Verfahren wird das Kabel in der Regel in einer Tiefe zwischen 80 und 100 Zentimetern verlegt, erklärte er. Dabei würden grundsätzlich auch Leerrohre verlegt, damit man für etwaige künftige Leitungen (Glasfaser, Stromeinspeisung) gerüstet sei. Die neuen Leitungen böten prinzipiell mehr Möglichkeiten, Strom einzuspeisen, verwies Schönherr beispielsweise auf neue Windkraft- oder Photovoltaikanlagen. Sollten diesbezüglich Planungen vorliegen, empfahl Schönherr möglichst frühe Kontaktaufnahme mit dem Bayernwerk – was beispielsweise für den Regionalen Planungsverband interessant sein könnte.

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