Verkehr
Verkehrsschlagader B47 wieder frei befahrbar
13 Monate dauerte die Vollsperrung der wichtigen Verkehrsachse B47 zwischen Amorbach und Boxbrunn, nun endlich kann sie wieder befahren werden: Im Anschluss an das Radsportereignis „Everesting Boxbrunn“ gaben Bayerns Minister für Wohnen, Bau und Verkehr, Christian Bernreiter, und weitere Ehrengäste am späten Sonntagnachmittag die Strecke für den Verkehr symbolisch frei. Der reguläre Verkehr konnte die Bundesstraße erst am Montag nutzen, da die Straßenmeisterei erst das Baufeld komplett räumen musste.
Wie wichtig dem Staatsminister der Abschluss des Projekts war, zeigte sich daran, dass er eigens aus München dazu angereist war, obwohl er nur zwei Tage vorher bereits in Aschaffenburg zu Gast war. Dass der Verkehr wieder auf der B47 zwischen Amorbach und Boxbrunn rollen könne, freue ihn sehr, so der Verkehrsminister. Damit ende eine rund 13 Monate andauernde Vollsperrung, die für die Region eine Belastung gewesen sei. Dennoch sei die Sperrung notwendig gewesen, denn mit dem Ausbau habe man die Verkehrssicherheit, den Trinkwassersschutz und den Lärmschutz verbessern können. „Ich wünsche allen Verkehrsteilnehmern auf der Strecke stets gute und unfallfreie Fahrt!“, so Bernreiter, der versicherte, dass der Freistaat bei den Projekten stets auch an Unterfranken denke. Das gelte beispielsweise auch für den Radwegebau, für den im aktuellen Haushalt 80 Millionen Euro zur Verfügung stehen bei Förderquoten von bis zu 80 Prozent.
Insgesamt gab der Bund auf der B47 fast 5,8 Millionen Euro aus, wovon der größte Teil (4,5 Millionen Euro) in den Ausbau nach den Richtlinien für bautechnische Maßnahmen an Straßen in Wasserschutzgebieten auf einer Länge von rund zwei Kilometern floss. Darin enthalten sind auch mehrere neue Regenrückhaltebecken. Dieses Geld ist gut investiert, denn mit dem Ausbau werden die Trinkwasserquellen der Stadt Amorbach geschützt. So sollen beispielsweise Betongleitwände verhindern, dass Fahrzeuge von der Straße abkommen und das Gelände mit Treibstoff verseuchen, der in das Grundwasser gelangen könnte. Weitere 1,3 Millionen Mark wurden für die Verbesserung der Verkehrssicherheit investiert, indem die Fahrbahn erneuert und die Kurven verbreitert wurden. Mit dem Verbauen von lärmminderndem Asphalt und dem Anbringen von geräuscharmen Straßenmarkierungen sollen zudem die Anwohnerinnen und Anwohner vom Verkehrslärm entlastet werden. Die Vollsperrung war laut Staatlichem Bauamt alternativlos aufgrund der besonderen örtlichen Verhältnisse, der Lage im Trinkwasserschutzgebiet und dem beengten Baufeld an einem bewaldeten Steilhang. Besonders für die Einwohner des Amorbacher Stadtteils Boxbrunn waren die Straßenbauarbeiten deshalb mit Einschränkungen und Umwegen verbunden. Mit der Fertigstellung des Bauvorhabens und der Verkehrsfreigabe der direkten Verbindung zwischen Boxbrunn und Amorbach würden die Beeinträchtigungen für die Bürgerinnen und Bürger in und um Amorbach sowie für alle Verkehrsteilnehmenden nun beendet, heißt es aus dem Staatlichen Bauamt.
Dass das Werk so gut gelungen ist, führte der Leiter des Staatlichen Bauamts, Klaus Schwab, auf die sehr gute Kooperation mit allen Beteiligten zurück: Der örtliche Landtagsabgeordnete Berthold Rüth habe geholfen, mit den vielen eingeschalteten Abteilungen des Landratsamts Miltenberg sei gut kooperiert worden, ebenso mit der Stadt Amorbach. Die Baufirmen hätten ebenfalls gute Arbeit geleistet, so Schwab. Er konnte sich davon selbst überzeugen, indem er mit Thomas Nagel und Martina Eisert (beide Bauamt) beim vorangegangenen Radsportereignis selbst in die Pedalen trat. Dem Personal im Staatlichen Bauamt und der Straßenmeisterei, die sich künftig um die B47 kümmern werde, galt ebenfalls sein Dank.
Für den erkrankten Landrat Jens Marco Scherf überbrachte Stellvertreter Bernd Schötterl Glückwünsche und bat den Minister, sich in das Goldene Buch einzutragen. Die Freude über die Fertigstellung sei bei allen groß, die in den letzten 13 Monaten Ausweichverkehr hätten ertragen müssen, führte er aus. Nun werde der Verkehr wieder durch Boxbrunn rollen, so Schötterl, der die B47 als „Fluch und Segen zugleich“ charakterisierte. Für die Stadt Amorbach sei vor allem der gesicherte Trinkwasserschutz wichtig, aber auch die erhöhte Verkehrssicherheit. Er hoffte, dass schnell gegengesteuert wird, sollte die gut ausgebaute Strecke vermehrt lärmende Motorräder anziehen.
Nachdem Pfarrerin Marie Sunder-Plassmann und ihr katholischer Amtskollege Pfarrvikar Arul Raja Gottes Segen für die Baustrecke erbeten hatten, durchschnitten die Ehrengäste symbolisch ein Band, ehe am Montagmorgen der reguläre Verkehr wieder rollen konnte.
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