Bauausschusssitzung
Straßenbauprojekt im Fokus des Bauausschusses
Das Staatliche Bauamt Aschaffenburg, das für die Bundes- und Staatsstraßen am Untermain verantwortlich ist und sich im Auftrag des Landkreises Miltenberg um die Kreisstraßen kümmert, hat laut Behördenleiter Klaus Schwab im vergangenen und laufenden Jahr mehrere Projekte umgesetzt und auch in den kommenden Jahren gibt es einiges zu tun.
Wie er im Ausschuss für Energie, Bau und Verkehr sagte, plane man auf 1,4 Kilometer Länge den Bau der Ortsumgehung Mömlingen mit Baukosten von ca. 20,5 Millionen Euro. Hier werde zurzeit der Vorentwurf erstellt. Für die Ortsumgehung Sulzbach werde für die Vorzugsvariante Nord-Süd 1a der Vorentwurf bearbeitet. Für den Neubau der Mainbrücke südlich Kleinwallstadt in Sonderbaulast liefen Grunderwerbs- und Entschädigungsverhandlungen, die Ausführungsplanung sei vergeben worden. Zur Verlegung der Staatsstraße 2315 bei Kirschfurt sagte Schwab, dass man über den Grunderwerb verhandele und das Planfeststellungsverfahren vorbereitet werde.
Nach einem Rückblick auf Straßenbaumaßnahmen (unter anderem Umbau Anschlussstelle der B469 Kleinheubach, Ausbau B47 zwischen Amorbach und Boxbrunn, Stauwarnanlage B469 Obernburg) kündigte Schwab den Bau eines neuen Kreisverkehrs auf der B426/B469 in Obernburg an, der Mitte August beginnen und bis Ende November dauern soll. Auf der B469 in Breitendiel-Nord soll eine Lichtsignalanlage, sowie die Anlage einer gesicherten Geh- und Radweganbindung realisiert werden. Vorgesehen seien Sanierungsarbeiten auf der Staatsstraße 2441 zwischen Klotzenhof und Röllbach, die in den Sommerferien über die Bühne gehen sollen. Wegen der Baustelle, die kurz vor dem Ortseingang von Röllbach liegt, ist eine Vollsperrung nötig. Der zweite Bauabschnitt soll 2023 folgen. Erneuert wird zudem die Fahrbahn zwischen Kreisverkehr Kleinheubach und Ortseingang Miltenberg im Herbst 2022, ebenfalls unter Vollsperrung. Die alte Mainbrücke in Miltenberg sei zwar wieder für den Verkehr freigegeben, dennoch sei eine Generalinstandsetzung notwendig – möglicherweise sogar ein Neubau. Die Arbeiten seien ab 2029 denkbar bei einer Bauzeit von bis zu drei Jahren, so Schwab. Der zweite und dritte Abschnitt der Fahrbahnerneuerung zwischen Amorbach und Neudorf werde bis Anfang Juli umgesetzt, zwischen Altenbuch und der Landkreisgrenze werde die Fahrbahn erneuert. Bis voraussichtlich August 2023 werde die Sanierung der Ortsdurchfahrt Roßbach andauern, so Schwab, der noch einen kurzen Blick auf Beschaffungen der Straßenmeisterei warf.
Dem Thema Verkehr zuzuordnen waren auch die Ausführung von Roland Dittrich vom Kreisbauamt zu den Straßenbaumaßnahmen im Landkreis. Demnach habe sich der Kostenansatz für den Straßenunterhalt im vergangenen Jahr von geplanten 1.016.000 Euro auf 1.296.327 Euro erhöht. Dittrich führte das unter anderem auf höhere Betriebskosten zurück, die statt geplanter 120.000 Euro mit 153.593 Euro abgerechnet wurden. Der Bauwerksunterhalt war mit 120.000 Euro vorgesehen, nach Aufhebung einer Sammelausschreibung aufgrund unverhältnismäßiger Preise wurden nur 103.654 Euro ausgegeben. Die Grünpflegearbeiten kosteten 83.886 Euro statt geplanter 66.000 Euro, die Verkehrssicherung schlug mit 141.173 Euro statt geplanter 110.000 Euro zu Buche – hauptsächlich aufgrund von Wartungen von Ampelanlagen.
Große Kostensteigerungen gab es beim Winterdienst, wo statt 150.000 Euro 373.567 Euro ausgegeben wurden. Laut Bauamtsleiter Schwab habe das vor allem an mehreren kritischen Wetterlagen in Teilen des Landkreises mit Glatteisbildung gelegen. Im Haushalt 2022 habe man laut Roland Dittrich den Ansatz bei 150.000 Euro belassen. Sollten die Kosten für den Winterdienst auch 2022 so hoch sein, müsse man den Ansatz anpassen. Im Bereich Fahrzeuge wurden statt 146.000 Euro nur 123.494 Euro ausgegeben.
Im Hinblick auf die Straßenbaumaßnahmen im Jahr 2021 berichtete Dittrich von Gesamtausgaben von 1.348.223 Euro bei einem beschlossenen Budget von 1.458.000 Euro. Zu den größeren Arbeiten zählte die Sanierung der Kreisstraße MIL 10 Neudorf – Reichartshausen mit geplanten 300.000 Euro. Aufgrund erforderlicher Hochbauarbeiten und einer hieraus resultierenden Fahrbahnverbreitung wurden Kosten von 650.000 Euro angezeigt. Abgerechnet wurden 2021 517.427 Euro, im laufenden Haushalt ist eine Restabwicklung von 50.000 Euro vorgesehen.
Für den Ausbau der Ortsdurchfahrt von Roßbach seien bislang keine Abschlagszahlungen an die Gemeinde Leidersbach geleistet worden, gerechnet wird mit 320.000 Euro für 2022.
Der Gesamt-Haushaltsansatz über alle Produktkonten für 2021 lag bei 2.843.300 Euro, insgesamt wurden im Straßenbau 2.906.899 Euro ausgegeben, was einer Überschreitung des Ansatzes um 2,2 Prozent entspricht.
Laut dem Mobilitätsbeauftragten Tim Haas setzt der Landkreis bei der Umsetzung seiner Radverkehrsprojekte auf eine Förderung durch das Sonderprogramm Stadt und Land. Dieses Programm fördert 75 Prozent der Bau- und Planungskosten für Investitionen in den Radverkehr, sofern diese in einem Radverkehrskonzept hinterlegt sind. Aufgrund der umfangreichen Anforderungen für eine Antragsstellung konnte Haas zufolge bisher nur ein Förderantrag eingereicht werden – für den Radweg von Schmachtenberg nach Röllbach. Aktuell gebe es für das Programm einen Annahmestopp, so Haas. Da im Landkreis weitere Vorhaben verfolgt werden, hätten sich Verwaltung, Landrat und Kämmerer verständigt, die Vorhaben bis zur Baureife weiter zu planen. Laut Haas sei von einer Nachfüllung des Fördertopfes auszugehen, sodass später wohl eine direkte Antragsstellung möglich werde.
Beim Radweg von Schmachtenberg nach Röllbach hätten die Arbeiten Ende April mit Tiefbauarbeiten begonnen. Beim Radwegprojekt Elsenfeld-Hofstetten klärten die Kommunen aktuell die Grunderwerbsfragen, beim Radweg Amorbach-Kirchzell liefen die Alternativenprüfung sowie die Erstellung der Geländequerschnitte, so Haas. Zum Radweg Rüdenau-Kleinheubach sagte der Mobilitätsbeauftragte, dass der Markt Kleinheubach bisher keine der nur drei privaten Eigentümer befragt habe. Die Gemeinde Rüdenau habe die Eigentümer der 22 Flurstücke kontaktiert. Außer einer Partei hätten sich alle verkaufswillig gezeigt, die Eigentümer von drei Flurstücken konnten noch nicht kontaktiert werden. Somit bleibe die nördliche Trassierung die Vorzugsvariante. Am 20. Juli soll für alle betroffenen Grundstückseigentümer und die Bürger*innen eine Informationsveranstaltung stattfinden.
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