Das HSG erläuft 11300 Euro für einen guten Zweck
Laufen gegen Rassismus, Diskriminierung und Gewalt
Schon Gandhi hatte das Laufen für einen guten Zweck eingesetzt. So wollten auch die HSG-Schülerinnen und Schüler mit ihrem Spendenlauf ein Zeichen setzen und zugleich Geld sammeln. Im Vorfeld suchten sich die Laufbegeisterten einen oder mehrere Sponsoren, die einen selbst festgelegten Geldbetrag pro gelaufener Runde spenden wollten. Es wurden 183 Sponsorenzettel abgegeben und ebenso viele Schülernamen mit ihren zugehörigen Spendenbeträgen pro Runde in das von Louis Markert eigens geschriebene Programm eingepflegt.
Am Tag des Spendenlaufes gab es drei Zeitfenster von jeweils 30 Minuten, in denen die Schülerinnen und Schüler so viele Runden wie möglich laufen konnten. Die SMV hatte die 500 Meter lange Strecke rund um das HSG mit Absperrband markiert und gesichert, Streckenposten wurden platziert und Wasserbecher zur Erfrischung bereit gestellt. Alle Läufer und Läuferinnen erhielten Nummern, so dass jede gelaufene Runde direkt ins System eingegeben und der jeweils aktuelle Spendenbetrag live in der Aula des HSG mitverfolgt werden konnte.
Am Ende der insgesamt 120 Minuten hatten die Schüler und Schülerinnen insgesamt 1690 mal das HSG umrundet und somit 845 km erlaufen.
Schon nach den ersten 30 Minuten, in denen nur die 5. Klassen gelaufen waren, zeigte der Bildschirm über 3700 Euro, die 6. Klassen liefen fast den gleichen Betrag im nächsten Zeitfenster dazu. In den letzten 30 Minuten waren die Klassen 7 bis 11 am Start, wobei die gesamte Strecke mit jubelnden Schülern und Schülerinnen gesäumt war – selbstverständlich mit Corona-konformen Abständen. Am Ende herrschte zunächst sprachlose Stille, bevor der Jubel losbrach: 11300 Euro war der Endstand. ″Ich hätte nie gedacht, dass der Spendenlauf so ein Erfolg werden würde!″, so 1. Schülersprecher Theo Reichold.
Mit dem Geld will die SMV die ″Bildungsinitiative Ferhat Unvar″ unterstützen. Diese Initiative ist am 14. November 2020 von Serpil Temiz Unvar, der Mutter eines der Anschlagsopfer des rassistisch motivierten Anschlags in Hanau, ins Leben gerufen worden. Ziel ist es, allen Kindern, Jugendlichen, jungen Erwachsenen und deren Eltern, die rassistische Erfahrungen im Alltag oder in der Schule machen, eine Anlaufstelle zu bieten. Mit ihrer Arbeit möchte Frau Unvar das Gedenken an ihren Sohn Ferhat aufrechterhalten und sich aktiv gegen Alltags- und institutionellen Rassismus einsetzen. Hierfür bietet die Initiative Workshops in Schulen an. Frau Unvar und zwei Freunde von Ferhat hatten eine Woche zuvor im Rahmen eines Podiumsgesprächs von ihrer Arbeit berichtet.
″Schule gegen Rassismus – Schule mit Courage″ - so möchte sich das HSG betiteln und so ist es auch nur zu verständlich, dass die Schülerinnen und Schüler diese Initiative unterstützen wollen.
Mit einer besonderen Motivation nahm zudem Studienrätin Sandra Menzel am Spendenlauf teil. Sie wollte mit ihrer Beteiligung und den von ihr erlaufenen Kilometern den 24h-Hoffnungslauf des Landkreises Miltenberg unterstützen. So drehte sie den ganzen Vormittag lang unermüdlich ihre Runden und spontan fanden sich innerhalb des Kollegiums viele Sponsoren und Sponsorinnen, so dass Frau Menzel nicht nur 23 Kilometer, sondern auch 505 Euro erlief, die nun der Aktion MainHerz sowie dem ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Miltenberg zugute kommen.
Autor:Dirk Simon aus Erlenbach a.Main |
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