Schatztruheknacken am HSG
Eine Mathematik-Stunde der etwas anderen Art
„Die sind echt zum verrückt werden, diese Schlösser!“, hört man eine Schülerin der Klasse 5a sagen. Gemeinsam mit ihren Mitschülerinnen und Mitschülern möchte sie die mit fünf Zahlen- bzw. Buchstabenschlössern verriegelte Schatztruhe öffnen, die Frau Kruppa mit in die Mathematik-Stunde gebracht hat. Doch jedes Schloss bedarf einer Kombination, die nur durch das Lösen verschiedener „richtig kniffliger“ Rätsel gefunden werden kann. Ein echtes Escape-Game fürs Klassenzimmer.
Die Rätsel haben alle Bezug zum Thema „Winkel“, welches Mitte April, kurz vor der zweiten Distanzunterrichtsphase im Wechselunterricht besprochen wurde. Jedoch ist zur Lösung nicht nur Fachwissen nötig, sondern auch Problemlösefähigkeit, Kreativität, das Betrachten der fachlichen Inhalte aus anderen Blickwinkeln und das Arbeiten im Team.
„Ich hab’s, ich hab’s“, ertönt es hinten im Klassenzimmer. Kurz darauf ein enttäuschtes „Doch nicht“, als die vermeintlich richtige Zahlenkombination das anvisierte Schloss leider nicht öffnet. „Wir wissen, dass der erste Buchstabe ein D sein muss“, ist sich eine andere Schülergruppe sicher. Beim Begutachten des Buchstabenschlosses fällt jedoch auf: „Mist, hier ist gar kein D dabei.“
Aber an Frustration ist nicht zu denken. Die Schülerinnen und Schüler lassen sich über die komplette Zeit nicht unterkriegen, probieren neue Ansätze und halten die Ungewissheit aus, ob diese Ansätze nun endlich zielführend sind.
Nach 65 Minuten dann lauter Jubel. Die Schatztruhe wird geknackt und die darin befindlichen Goldtaler schnell vernascht. Bei der Feedbackrunde sind sich alle einig: „Wir wollen so etwas öfter machen!“
Und wer kann einer so engagierten und motivierten Klasse diesen Wunsch abschlagen?
Frau Kruppa sicher nicht.
Autor:Dirk Simon aus Erlenbach a.Main |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.