NeueMITTE Landkreis Miltenberg e.V.
NeueMITTE-Vorstand sieht Handlungsmöglichkeiten für Kreis Miltenberg bei Energie und Ernährung
Der Neue Mitte Landkreis Miltenberg e.V. hat sich in seiner Vorstandssitzung am 23.08.2022 intensiv mit den aktuell diskutierten Themen Verteidigung, Energiesicherung und Ernährung beschäftigt. Die Vereinsvorsitzende Claudia Müller-Bartels berichtete über die gut besuchte Bürgerveranstaltung im FC-Sportheim Heppdiel mit dem Gastredner, Herrn MdB Niklas Wagener.
Kreisrat Matthias Ullmer stellt fest, dass seit dem Ukraine-Krieg nichts mehr normal sei und auch der Landkreis Miltenberg in Bezug auf Energiesicherung und Ernährung noch große Aufgaben umsetzen muss. Bei der Energieerzeugung kann der Landkreis Miltenberg mit Wasser- und Windkraft, Photovoltaik und Biogas noch erheblich zulegen. Nach einem einstimmigen Kreistagsbeschluss aus dem Jahre 2008 sollten im Landkreis 40 Windkraftanlagen zum Beitrag zur Energiewende errichtet werden. Bisher wurden lediglich 14 in den Gemeinden Eichenbühl und Neunkirchen umgesetzt. Nach Angaben der Verwaltung sind bislang lediglich ca. 4% der möglichen Dachflächen nach dem Solarkataster im Landkreis belegt. Photovoltaik würde aus Kostengründen auf Ackerflächen bevorzugt installiert werden; innerorts würden die Stromnetze aufgrund mangelndem Netzausbau zusammenbrechen. Es sei dringend eine Gesamtbetrachtung mit der Politik und den Bürgern notwendig, wo unsere Energie- und Ernährungsreise hingeht. Sein Fazit aus der jetzigen Misere: „Oberste Priorität“ muss in Zukunft wieder die „regionale und nationale Versorgung“ mit Energie und Nahrungsmitteln sein.
Kreisrat Dr. Florian Herrmann begrüßte die Ausführungen des MdB Wagener über die bereits beschlossenen neuen Einspeisevergütungen für Photovoltaik und Vorrangflächen für Windkraftanlagen. Die hierfür möglichen Flächen müssen vor Ort von den Kommunen gesichert werden und dürfen nicht von Investoren abgegriffen werden. Gemeinden und Bürger müssen erzielbare Erlöse vor Ort erhalten und die ländlichen Flächen eigenständig behalten.
Fraktionsvorsitzender Günther Oettinger betonte, dass Waldfläche und Landwirtschaft so betrieben werden muss, dass sie mit der Artenvielfalt im Einklang steht. Das System muss mit den Veränderungen der Natur umgehen können; Fördergelder müssen bevorzugt vor Ort in Biogas- oder Windkraftanlagen investiert werden. Wir müssen von der Politik des Missbrauchs zurück zur Politik des Vertrauens.
Kreisrat Rudi Schuck informierte, zur Sicherung der Ernährung sei die regionale Landwirtschaft zu stärken. Damit bestehende Landwirtschaftsbetriebe erhalten bleiben können, sei z.B. Unterstützung bei der Flächensuche für einen notwendigen neuen Schlachthof für den Kreis Miltenberg-Aschaffenburg zur eigenständigen Betreibung vor Ort gefordert.
Kreisrätin Ulrike Oettinger berichtete von den bevorstehenden Haushaltsberatungen des Jugendetats für das laufende Jahr. Sie befürchtet, dass infolge der stattfindenden Krise in Deutschland die Probleme in den Familien zu erhöhten Maßnahmen in der Kinder- und Jugendpflege führen und damit der Jugendetat, ohnehin schon größter Einzelplan, weitere erhebliche Mittel brauchen wird.
Autor:Pia Klug aus Erlenbach a.Main |
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