„Extremismusbekämpfung im 21. Jahrhundert“
Ein Abend der FDP MOE im Gespräch mit Extremismusexpertin Gülden Hennemann
Dienstag, 19.03.2024.
Es war ein besonderer Abend im Bistro der KINO Passage in Erlenbach. Der FDP Ortsverband MOE (Mömlingen-Obernburg-Erlenbach) hatte geladen. Denn auch den Liberalen bleibt nicht verborgen, dass das Thema Extremismus die Menschen bewegt.
Eine Expertin par excellence
Gülden Hennemann, Politikwissenschaftlerin befasst sich seit mehr als 20 Jahren mit Extremismus, insbesondere Islamismus. Im Gespräch gab sie uns spannende Einblicke in Maßnahmen und Strategien der Extremismusbekämpfung. Nach einer kurzen Definition des Begriffs „Extremismus“ ging es dann sehr schnell in die verschiedenen Bereiche der Extremismusbekämpfung: Prävention, Repression und Deradikalisierung/Ausstiegsbegleitung.
Hennemann, Leiterin der Zentralen Koordinierungsstelle für Maßnahmen gegen Extremismus und Leiterin der ersten Operativen Einheit Extremismusbekämpfung (OpEEx) im bayerischen Justizvollzug, ist für 36 Gefängnisse in Bayern zuständig ist und weiß wovon sie redet. Sie war von 2009 bis 2015 beim Bayerischen Verfassungsschutz und 2015-2020 Referatsleiterin für Extremismusbekämpfung im Bayerischen Justizministerium.
Offenheit für Prävention - Extremismus pragmatisch entgegentreten
„Wir haben beim Erkennen von Radikalisierungsprozessen in den letzten Jahren viel hinzugelernt. Aus diesem Grund ist es umso wichtiger, dass Personen an Schnittstellen bspw. in Schulen, bei Streetworkern oder auch im sozialen Miteinander weiterhin Wissen dazu vermitteln und ein Frühwarnsystem aufbauen, ohne zu denunzieren, sondern um Vorsorge durch Aufklärung und Ansprache zu erzielen.“
Gülden Hennemann wünscht sich, dass rund um das Thema Migration und Integration eine echte Aufarbeitung der vergangenen Jahrzehnte stattfinden würde.
Aus ihrer täglichen Arbeit sieht sie die Chance, einerseits bei ersten Anzeichen von Extremismus mit den Menschen ins Gespräch zu gehen. Andererseits ist es aber aus ihrer Sicht auch notwendig, ab einem gewissen Level an Extremismus rechtsstaatliche Maßnahmen kompromisslos einzuleiten.
Fragen aus dem Publikum beantwortete die Politikwissenschaftlerin mit einem Pragmatismus, der beeindruckte. Ihr Abschlussappell in die Runde der FDP Zuhörer und Gäste sah vor, mehr Mut für eine klare Haltung zu haben, aufmerksam für Verhaltensänderungen im Alltag offen zu sein, die Polizei als Hilfe hinzuzunehmen und generell in Schulen und Behörden Wissen rund um erste Anzeichen von Extremismus aufzubauen. Dazu gäbe es bereits verschiedene Stellen, die Kommunen und Schulen bei ersten Radikalisierungshinweisen professionell zur Seite stehen, wie z. B. die Bayerische Informationsstelle gegen Extremismus (BIGE).
Ein gelungener Abend zu einem sehr wichtigen Thema, so die Meinungen aller Beteiligten.
Die nächste Veranstaltung des FDP Ortsverbands MOE ist am 19.04.2024 um 17:30 Uhr im Fräulein Lotte: „Liberale Außenpolitik im EU-Wahljahr“ mit Ulrich Lechte, MdB und Außenpolitischer Sprecher der FDP Bundestagsfraktion.
Autor:FDP OV MOE aus Mömlingen | |
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