100 Millionen Grad Celsius
Die Bayernpartei besucht den Forschungsreaktor in Garching

Am Dienstag, dem 23.07.2024, besuchte eine offene Delegation der Bayernpartei das Max-Planck-Institut für Plasmaphysik (IPP) in Garching bei München, um sich über den aktuellen Stand der Kernfusionsforschung zu informieren und ihre Unterstützung für diese zukunftsweisende Technologie zu bekunden. Frank Fleschner (Leitung, Pressesprecher IPP) und Ingrid Kaufmann (Besucherbetreuung, Veranstaltungsorganisation IPP) leiteten die Führung mit Vortrag. Unter den Teilnehmern der Führung durch das Institut waren der Landesgeschäftsführer und Bezirksvorsitzende für Unterfranken Marco Scholz, der stellvertretende Landesschatzmeister Christian Müller, der stellvertretende Landesschriftführer Markus Wagner sowie der stellvertretende Generalsekretär der Bayernpartei-Jugend (Jungbayernbund) Maximilian Ziegler, weitere Mitglieder aus verschiedenen Bezirken sowie die beiden Gäste Birgit Ruder (Bürgerallianz Feucht/Bürgerlich-Freiheitlicher Aufbruch e. V.) und Franz Berger (Thekenalarm).

Die Bayernpartei sieht in der Kernfusion eine vielversprechende Möglichkeit, in Zukunft große Mengen Energie zu gewinnen, wobei nur geringe Gefahren durch Radioaktivität bestehen. Die benötigten Brennstoffe Tritium und Deuterium ermöglichen, bei nur ein bis zwei Kilogramm Einsatz, denselben Energiegewinn wie etwa 100 bis 200 Kilogramm Brennstoff in einem klassischen Atomkraftwerk. Darüber hinaus liefert die Kernfusion bei gleicher Masse etwa eine Million Mal mehr Energie als chemische Brennprozesse wie in Kohle- oder Gaskraftwerken. Der Hauptausgangsstoff der Fusionsreaktion ist Helium, was keinerlei Umweltbelastung durch Radioaktivität darstellt.

Ein zentrales Thema des Besuchs war der ASDEX Upgrade Reaktor in Garching, ein Tokamak-Reaktor, der als eine der führenden Anlagen weltweit gilt. Die Forschung in Bayern spielt eine bedeutende Rolle im globalen Kontext, und das Max-Planck-Institut hat mit seiner Arbeit bereits drei Nobelpreise erhalten, was die Exzellenz und den Einfluss der bayerischen Wissenschaft unterstreicht. Die Funktionsweise der Kernfusion im Tokamak-Reaktor wurde ausführlich erläutert. In einem ringförmigen Vakuumgefäß werden die Brennstoffe Tritium und Deuterium auf extrem hohe Geschwindigkeiten beschleunigt und durch starke Magnetfelder von den Wänden des Reaktors ferngehalten. Dabei entstehen Temperaturen von bis zu 100 Millionen Grad Celsius, die jedoch durch das Vakuum nicht nach außen übertragen werden. Eine einzige Entladung kann bis zu 69 Millionen Megajoule in nur fünf Sekunden erzeugen. Diese Energie könnte bei Serienreife, durch in die Hülle eingelassene Wasserleitungen, die durch Teilchen erhitzt werden, z. B. Dampfturbinen oder auch ein Fernwärmenetze, antreiben.

Im Gegensatz zu klassischen Atomkraftwerken ist die Gefahr bei der Kernfusion erheblich geringer. Sollte der Reaktor beschädigt werden und die Brennstoffteilchen in Kontakt mit der Umgebung gelangen, würde die Fusionsreaktion sofort von selbst gestoppt werden. Die Brennstoffe, die aus Wasser und Lithium gewonnen werden, bieten zusätzliche Sicherheitsvorteile. Lithium, ein Hauptbestandteil moderner Batterien, ist reichlich vorhanden und einfach zu handhaben. Ein wesentlicher Unterschied zwischen den in Garching untersuchten Tokamak-Reaktoren und den Stellerator-Reaktoren, wie dem Wendelstein 7-X in Greifswald, liegt in der Magnetfeldstruktur. Während der Tokamak auf ein pulsierendes Magnetfeld setzt, das durch externe Spulen erzeugt wird, nutzt der Stellerator ein komplexes System aus gekrümmten Magnetspulen, das ein stetiges Magnetfeld erzeugt. Diese unterschiedlichen Ansätze haben jeweils spezifische Vorteile und Herausforderungen, die in der internationalen Forschung intensiv untersucht werden.

Die Bayernpartei betonte während ihres Besuchs die Bedeutung der Kernfusionsforschung für eine nachhaltige und sichere Energiezukunft. „Die Fortschritte, die hier am IPP gemacht werden, sind von enormer Bedeutung nicht nur für Bayern, sondern für die gesamte Welt“, sagte Marco Scholz. „Wir sind stolz darauf, dass bayerische Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen eine führende Rolle in diesem wichtigen Bereich einnehmen“, betonten Markus Wagner und Christian Müller.

Die Delegation der Bayernpartei zeigte sich beeindruckt von den umfangreichen Forschungsarbeiten und den bereits erzielten Fortschritten und versprach, die Kernfusionsforschung weiterhin politisch zu unterstützen. „Die Kernfusion bietet eine nahezu unerschöpfliche Energiequelle mit minimalen Umweltbelastungen“, fügte Maximilian Ziegler hinzu. Und auch unsere Gäste Birgit Ruder und Franz Berger pflichteten dem bei: „Wir sind überzeugt, dass diese Technologie einen entscheidenden Beitrag zur Energiewende leisten kann.“

Der Besuch endete mit einem Rundgang durch die Labore und die Steuerungsräume des ASDEX Upgrade Reaktors, wobei den Gästen ein umfassender Einblick in die tägliche Arbeit und die Herausforderungen der Plasmaphysik geboten wurde. Wer selber die Anlage besichtigen will, kann dies am 3. Oktober am Tag der offenen Tür machen und sich bei Frau Ingrid Kaufmann vom IPP melden, besucher.garching@ipp.mpg.de. Wer sich ein Bild über die politische Arbeit der Bayernpartei machen möchte, kann die Webseiten, www.bayernpartei.de und www.besserfuer.bayern, besuchen. (Text/Fotos: Maximilian Ziegler)

Autor:

Bayernpartei Untermain aus Mömbris

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