Wandergottesdienst
Gottesdienst im Dörnbachtal
Die Pfarrerin berichtete in ihrer Predigt von der Geschichte des Dörnbach- Tales, von der Besiedlung der Rodungsinseln durch das Kloster Amorbach, vom Übergang des Tales in Mainzer Besitz, von der Verwüstung im 30 jährigen Krieg und vom Rückkauf durch die Fürsten zu Leiningen. 70 Menschen lebten im Dörnbachtal im 18. Jahrhundert, es gab ein Oberdorf und ein Unterdorf mit je 4 Höfen. Die Bauern arbeiteten sehr hart und ihr Ertrag war sehr karg. Den Wald konnten Sie als Waldweide nutzen, der Holzertrag ging ans Kloster bzw. ans Erzbistum Mainz. Nur Dünnholz durften sie werben, das wurde mit schweren Handkarren ins Tal gebracht. Dann wurde der Dörnbach aufgestaut, das Holz ins Bachbett gelegt, der Stau aufgelöst, so treidelte das Holz bis ins Gabelbachtal.
Die Lesung des Gottesdienstes war der 104. Psalm und die Pfarrerin meinte, der Verfasser des Psalms müsse in Dörnbach gewesen sein. Er beschreibt die Quellen des Baches, der zwischen den Bergen dahinfließt und in dem das Wild seinen Durst löscht. Darüber sitzen die Vögel des Himmels und singen unter den Zweigen. Sogar das Wetter in der Nacht vor dem Gottesdienst steht im Psalm beschrieben: du feuchtest die Berge von oben her. Dieser Psalm, die Beschreibung der Schönheit von Gottes Schöpfung ist ein religiöser Text geworden. Die Freude an den Schönheiten der Natur heute, zum Beispiel im Dörnbachtal, können auch ein Gotteslob werden. Man sagt, wie schön alles genau ist und zum Schluss wird ein Gebet draus mit dem Satz aus dem 104. Psalm: „Herr, wie sind deine Werke so groß und viel. Du hast sie weise geordnet und die Erde ist voll Deiner Güter. Danke. Amen“ So kann das ganze Leben ein Gebet werden, behauptete die Pfarrerin und wünschte es allen.
Nur die Blaskapelle kommt im Psalm nicht vor. Aber beim Gottesdienst in Dörnbach machten die Bürgstädter Rebläuse es aus, dass es festlich war und die Herzen in die Höhe kamen. Nach dem Gottesdienst gab es eine fröhliche, coronagerechte Vesperei auf der großen Wiese, bis die Wanderer an Leib und Seele gestärkt wieder aufbrachen.
Autor:Marie Sunder-Plassmann aus Amorbach |
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