Arbeitsmarktbarometer: Arbeitslosigkeit vor Wendepunkt
Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist im März gegenüber dem Vormonat um 0,9 Punkte gefallen. Damit steht der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) bei 99,5 Punkten und befindet sich erstmals seit Mitte 2014 im negativen Bereich. Der Wert deutet allerdings nur auf geringfügige Anstiege der saisonbereinigten Arbeitslosigkeit über die nächsten Monate hin.
„Die Arbeitsagenturen erwarten, dass die Phase der sinkenden saisonbereinigten Arbeitslosigkeit vorerst zu Ende geht“, sagt Arbeitsmarktforscher Enzo Weber. Die Weltwirtschaft habe sich abgeschwächt, insbesondere durch die Situation in Schwellenländern wie China oder Brasilien. Insgesamt reagiere der Arbeitsmarkt jedoch robust auf konjunkturelle Schwankungen. Vor allem sei aber absehbar, dass sich der Effekt der Flüchtlingszuwanderung in der Arbeitslosigkeit künftig stärker bemerkbar machen werde. Entscheidend sei allerdings die mittelfristige Perspektive, so IAB-Ökonom Weber: „Bei der guten Verfassung des Arbeitsmarkts und mit Investitionen in die Integration ist die Herausforderung zu meistern.“
Für die Arbeitslosigkeitsentwicklung der nächsten Monate spielt auch der vergangene milde Winter eine Rolle. Nach Berechnungen des IAB hätte die Arbeitslosigkeit bei durchschnittlichen Wetterverhältnissen zum Ende des Winters um 23.000 Personen höher gelegen. Entsprechend dürfte die kommende Frühjahrsbelebung schwächer ausfallen, weil ein Teil der Winterarbeitslosigkeit gar nicht erst entstanden ist.
Das IAB-Arbeitsmarktbarometer beruht auf einer monatlichen Befragung aller lokalen Arbeitsagenturen zu der von ihnen erwarteten Arbeitsmarktentwicklung in den nächsten drei Monaten.
Die Agentur für Arbeit Aschaffenburg gibt die Arbeitslosenzahlen für März am kommenden Donnerstag bekannt.
Autor:Agentur für Arbeit Pressestelle aus Aschaffenburg |
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