18 Beratungsstände auf dem Schloßplatz beim Tag der Arbeits- und Sozialberatung am 25.September
Urban Priol spricht auf der DGB Kundgebung am 22. September
Aschaffenburg. Im Aschaffenburger Gewerkschaftszentrum fand am Montag 8.9. eine Pressekonferenz statt, auf der die Kundgebung am 22. September sowie der Tag der Arbeits- und Sozialberatung am 25.September vorgestellt wurden. Mit dabei waren DGB Regionsgeschäftsführer Frank Firsching, 2. Bevollmächtigter Stephan Parkan auch Ver.di Gewerkschaftssekretär Tobias Schürmann. Für die Kooperationspartner beim Aktionstag konnte DGB Kreisverbandsvorsitzender Björn Wortmann, die Bürgermeisterin der Stadt Aschaffenburg Jessica Euler, für die Diakonie Wolfgang Grose und Lucy Heyder, für die Caritas Christoph Schlämmer, für die Agentur für Arbeit Christine Mann und für die SQG Susanne Trunk begrüßen.
Zunächst ging es auf der PK um die Kundgebung und wie die Gewerkschaften am bayerischen Untermain die aktuelle Lage einschätzen. Frank Firsching machte deutlich, dass Arbeitgeberverbände sich schon heute im Hinblick auf die Bundestagwahl positionieren und die Krise benutzen wollen, um Arbeitsschutzrechte abzu-bauen und die tägliche Arbeitszeiten zu verlängern. „Das wird mit uns nicht zu machen sein!“, machte Fir-sching deutlich. Stephan Parkan von der IG Metall machte deutlich, dass die Coronapandemie wie ein Brenn-glas wirkt und Versäumnisse der Arbeitgeber schonungslos aufdeckt. „Die Themen Transformation und Digita-lisierung sind nicht erst mit Corona gekommen, sondern Corona zeigt auf, dass viele Arbeitgeber Restrukturierungsmaßnahmen verschlafen haben“, so der zweite Bevollmächtigte. Viele Arbeitgeber denken in den Verhandlungen vor Ort, bei den Gewerkschaften gebe es eine neue Akzeptanzschwelle. Dem ist mitnichten so, wir werden um jeden Arbeitsplatz in der Region kämpfen. Auch über Arbeitszeitreduzierung müsse diskutiert werden, um Beschäftigung zu sichern.
Tobias Schürmann von Ver.di stellte die Forderungen zu den Tarifverhandlungen im Öffentlichen Dienst vor: 4,8% mehr Lohn, mindestens 150€ bei einer Laufzeit von 12 Monaten. „Beifall klatschen reicht nicht!“, sagte Schürmann. Die Beschäftigten im Öffentlichen Dienst haben in Coronazeiten eine erhebliche Mehrbelastung und mussten neue Aufgaben wahrnehmen. „Es braucht Anerkennung, die sich auch monetär niederschlägt“, forderte Schürmann auf der Pressekonferenz.
Monika Hartl von der GEW Aschaffenburg fasste den Schuljahresbeginn zusammen: Schüleranstieg trifft auf Lehrkräftemangel. Die Digitalisierung steckt in der Fläche in den Kinderschuhen, die Regierung hat keine Vor-sorge getroffen und Chancen verpasst. In Aschaffenburg kommt es so an einer Förderschule zu großen Eng-pässen: zwei Schwangere Lehrerinnen und LehrerInnen in Elternzeit - das kann ein ohnehin ausgedünntes Kollegium kaum mehr auffangen“, sagte Monika Hartl von der GEW Aschaffenburg.
DGB Kreisverbandsvorsitzender Björn Wortmann stellte den Ablauf der Kundgebung am 22. September ab 15 Uhr vor und freute sich, dass neben Betriebsräten und Jugendvertretern auch der Aschaffenburger Kabarettist Urban Priol auf der Kundgebung einen Redebeitrag halten wird und die Situation der Kulturschaffenden in diesen Krisenzeiten beschreibt.
Weitere Infos zur Kundgebung: https://unterfranken.dgb.de/-/W1I
Drei Tage später am Freitag, den 25. September wird ab 14 Uhr ein Aktionstag mit Arbeits- und Sozialbera-tung stattfinden. Auf einem Markt der Möglichkeiten werden 18 Beratungsstände der Kooperationspartner aufgebaut und über 20 verschiedene Beratungsangebote unterbreitet. Dieser Aktionstag ist Frank Firsching zufolge bayernweit einmalig!
Björn Wortmann zeigte sich hoch erfreut, dass innerhalb kürzester Zeit ein solches breites Bündnis auf die Beine gestellt werden konnte. Neben den 8 DGB Mitgliedsgewerkschaften beteiligen sich die Stadt Aschaffenburg, die Agentur für Arbeit, die Deutschen Rentenversicherung Nordbayern, der Deutschen Mieterbund, die SQG Strukturwandel und Qualifizierung GmbH, die Handwerkskammer, die Diakonie und die Caritas.
Es werden auf dem Schloßplatz von 14-18 Uhr kostenfreie Erstberatungen im 30 Minuten Takt auf folgenden fünf Themenfeldern angeboten:
1. Arbeitswelt
2. Sozial- und Mietberatung
3. Rente
4. Berufsstart/Jugend
5. Berufliche Weiterbildung
Jessica Euler sprach auf der PK, dass viele Menschen Zukunftsängste haben. In diesen schweren Zeiten ist Solidarität besonders geboten. Daher ist es richtig und wichtig, den Menschen ein niederschwelliges Bera-tungsangebot zu unterbreiten, da viele nicht wissen, an wen sie sich wenden können oder auch Scham ver-spüren.
Wolfgang Grose und Lucy Heyder von der Diakonie erläuterten ihre Motivation, an dem Aktionstag teilzuneh-men auch damit, dass soziale Fragen nur gemeinsam gelöst werden können und dass Beratung auch immer Begegnung ist, die in den letzten Monaten viel zu kurz kam.
Christoph Schlämmer von der Caritas stellte ihr Beratungsangebot vor und unterstrich, wie wichtig in diesen Zeiten Solidarität ist.
Christine Mann von der Agentur für Arbeit zeigte sich dankbar, an dem Tag mitwirken zu können und das Beratungsangebot der Arge vorstellen und Jugendlichen, freie Ausbildungsplätze anbieten zu können. Die Kurzarbeit kann nun auch für Weiterbildung genutzt werden, um seine beruflichen Perspektiven zu verbessern.
Susanne Trunk von der SQG wird eine Weiterbildungsberatung anbieten und Interessierte darüber informieren, welche Fördermöglichkeiten es in der beruflichen Weiterbildung gibt.
Der Deutsche Mieterbund bietet eine Mietberatung und die Deutsche Rentenversicherung eine Rentenberatung an.
Wir bitten darum, vorab bei dem jeweiligen Kooperationspartner einen Beratungstermin zu vereinbaren, die Hygieneregeln zu beachten und einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen.
Weitere Infos zum Aktionstag https://unterfranken.dgb.de/-/W17
Autor:Björn Wortmann aus Aschaffenburg |
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