Gegen Privatisierung, für gerechte Löhne
Privatisierung des Klinikums
Wie ein Heiligenschein schwebte die Systemrelevanz zu Beginn der Covid-19-Pandemie noch über den Köpfen der Mitarbeiter*innen des öffentlichen Dienstes, so auch der Krankenhäuser. Und das völlig zu Recht. Diese Menschen waren es, die den Laden zu Hochzeiten des Virus am laufen hielten und es immer noch tun. Ihnen haben wir es zu verdanken, dass wir nie die Zustände anderer, auch europäischer, Länder erreichen mussten. Doch genau jetzt, wo es eigentlich an der Zeit wäre, die Versäumnisse der Vergangenheit aufzuarbeiten und ihnen die Anerkennung zukommen zu lassen, die sie verdienen, werden diese Systemrelevanten vom System im Stich gelassen. Statt ihnen Zugeständnisse zu machen, stellen sich die Arbeitgeber in den aktuellen Tarifverhandlungen mit ver.di quer und signalisieren so einmal mehr, dass die Gewinnmaximierung für sie an vorderster Stelle steht. Zudem wurde nun bekannt, dass das Klinikum Aschaffenburg- Alzenau doch mehr Bereiche als nur die Wäscherei auslagern möchte. Die hiervon betroffenen Mitarbeiter*innen in Menüassistenz, Bettenzentrale, Patiententransport etc. werden dann nicht einmal mehr nach dem Tarifvertrag bezahlt, um dessen Verbesserung gerade gekämpft wird. Sie werden am Ende also noch weniger für die gleiche Arbeitsleistung verdienen. Das eigentlich empörende ist allerdings, dass diese Tarifflucht auf dem Rücken der Beschäftigten von der Mehrheit im Stadtrat gebilligt wird. Hauptsache sparen. Wie viele Pandemien braucht es denn noch, bis die Klinikumsmitarbeiter*innen endlich ihre verdiente Wertschätzung erfahren und nicht mehr als reiner Kostenfaktor betrachtet werden? Und wie viele Bereiche des Klinikums sollen noch still und heimlich ausgelagert werden, bis es einfach vollständig privatisiert wird? Es wird Zeit, dass jene, die versprochen haben, das Klinikum in kommunaler Trägerschaft zu belassen, auch nach diesem Versprechen handeln und sich nicht weiter durch die Einwilligung in solche Vorgänge unglaubwürdig machen. Unser Kreisverband wird sich auch weiterhin dafür einsetzen, dass die medizinische Versorgung der Stadt und des Landkreises nicht auf Kosten der Patient*innen und Mitarbeitenden den Profitorientierten überlassen wird. Janine Rauchmann (Vorsitzende ‘Die LINKE Aschaffenburg und Bayerischer Untermain’, examinierte Gesundheits- und Krankenpflegerin) Andreas Adrian (Vorsitzender ‘Die LINKE Aschaffenburg und Bayerischer Untermain’, Mitglied des Kreistages Miltenberg) Florian Hoffmann (Kreisschatzmeister ‘Die LINKE Aschaffenburg und Bayerischer Untermain’, Mitglied des Kreistages Aschaffenburg) Sandy Richter (Vorstandsmitglied ‘Die LINKE Aschaffenburg und Bayerischer Untermain’, examinierte Gesundheits- und Krankenpflegerin) Marlene Hohm (Vorstandsmitglied ‘Die LINKE Aschaffenburg und Bayerischer Untermain’)
Autor:Andreas Adrian |
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